Wirtschaft

Massive Mehrkosten erwartetWirtschaftsverbände laufen Sturm gegen Rentenpaket

13.11.2025, 07:15 Uhr
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Die Rente soll laut Koalitionsvertrag bei 48 Prozent abgesichert sein - vorerst. (Foto: picture alliance / SZ Photo)

Arbeitsministerin Bas will das Rentenniveau in Deutschland mit Milliardensummen stabilisieren. Die Bevölkerung soll erst einmal nicht mit niedrigeren Renten konfrontiert werden. Daran stören sich jedoch mehr als 30 Verbände.

In einem gemeinsamen Brief haben 32 Wirtschaftsverbände die Regierungsparteien aufgefordert, das geplante Rentenpaket im Bundestag zu stoppen. In dem Schreiben an die Fraktionsvorsitzenden von CDU/CSU und SPD, das der "Bild"-Zeitung vorliegt, kritisieren die Verbände, die Rentenpläne seien untragbar und würden bis 2050 zusätzlich fast 480 Milliarden Euro kosten. "Die jährlichen Mehrkosten stiegen gegenüber der geltenden Rechtslage von 18,3 Milliarden Euro (2031) auf 27 Milliarden Euro (2050)", zitiert die Zeitung aus dem Brief.

Das Schreiben wurde unter anderem vom Groß- und Außenhandelsverband BGA, dem Arbeitgeberverband Gesamtmetall, dem Bauverband ZDB, dem Handelsverband HDE, dem Verband Die Familienunternehmer, dem Maschinenbauverband VDMA, dem Bund der Steuerzahler sowie dem Bundesverband Mittelständische Wirtschaft (BVMW) unterzeichnet. In dem Brief sprechen sie sich unter anderem für die Abschaffung der Rente mit 63, einen leichten Anstieg des Renteneintrittsalters und höhere Abschläge für Frührentner aus.

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas von der SPD will das Rentenniveau in Deutschland mit Milliardensummen stabilisieren. Es soll laut Koalitionsvertrag bei 48 Prozent bis 2031 abgesichert werden. Danach wird mit einem Absinken gerechnet - aber nur schrittweise, weshalb die Regierung in ihrem Entwurf mit weiter steigenden Kosten rechnet.

Die Verbände, die nach eigenen Angaben rund 17 Millionen Beschäftigte vertreten, werfen der Bundesregierung verfehlte Rentenpolitik vor und warnen vor einem Kollaps des Systems. Die Pläne seien weder generationengerecht noch finanzierbar. "Besonders befremdlich ist: Die Rentenkommission, die sich mit der langfristigen Neuordnung des Systems ab 2031 befassen soll, hat ihre Arbeit noch gar nicht aufgenommen. Mit dem jetzigen Gesetz würde ihr Handlungsspielraum faktisch zunichtegemacht, noch bevor sie tagt", kritisieren die Verbände.

Quelle: ntv.de, mpa/dpa

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