Wirtschaft

Neuer Plan bei Billig-Airline Zu hohe Gebühren: Ryanair streicht Berlin-Flüge

In Zukunft wird dieses Ensemble seltener zu sehen sein: eine Ryanair-Maschine am Flughafen BER.

In Zukunft wird dieses Ensemble seltener zu sehen sein: eine Ryanair-Maschine am Flughafen BER.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

Die hohen Flughafengebühren und Steuern in Deutschland sind Ryanair-Chef O'Leary ein Dorn im Auge. Der Airline-Manager kündigt Konsequenzen an: Passagiere in Berlin müssen sich auf ein reduziertes Angebot einstellen. Zwei kleinere Airports profitieren von dem Schritt.

Europas größter Billigflieger Ryanair dünnt seinen Flugplan für Berlin aus und begründet dies mit hohen Flughafengebühren. Das Winterprogramm für die Hauptstadt werde - im Vergleich zum Vorkrisenwinter 2019/20 - um 40 Prozent oder 230 wöchentliche Flüge reduziert, erklärte das irische Unternehmen.

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Ryanair-Chef Michael O'Leary sagte in Berlin, er bedauere diesen Schritt. "Die höheren Flughafenkosten in Berlin machen es für uns jedoch attraktiver, Flugzeuge auf kostengünstigere Alternativen in andere Regionen Deutschlands und Europas zu verlegen." Dies gelte etwa für die Airports Nürnberg und Leipzig.

O'Leary bezeichnete neben Berlin auch Frankfurt am Main als teuren Flughafen. Ryanair hatte bereits im März seine Basis an Deutschlands größtem Airport geschlossen und begründete dies mit nicht wettbewerbsfähigen Flughafengebühren. O'Leary erklärte, verbraucherfeindliche Kostenerhöhungen hätten dazu beigetragen, dass der Flugverkehr in Deutschland in diesem Sommer um 28 Prozent eingebrochen sei - "was Deutschland zu dem Markt in Europa macht, der sich am langsamsten erholt".

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Der Airline-Manager forderte die deutsche Regierung und die großen deutschen Flughäfen auf, Flughafengebühren und Steuern zu senken, "um die Erholung des deutschen Flugverkehrs, des Tourismus und der Arbeitsplätze zu fördern".

Ryanair ist Europas größte Fluggesellschaft und extrem kostenbewusst. Die Airline ist in der Corona-Krise weitgehend ohne Staatshilfe ausgekommen - anders als Konkurrenten wie die Lufthansa, die mit Milliardensummen gestützt werden mussten. O'Leary nannte den deutschen Rivalen "Subventionsjunkie". Inzwischen hat die Lufthansa die Staatshilfen jedoch zurückgezahlt, und der Bund ist ausgestiegen.

Quelle: ntv.de, fzö/rts

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