Wirtschaft

Tiefrote Überraschung Sony in Schieflage

Der japanische Elektronikriese Sony muss seine Erwartungen für das abgelaufene Geschäftsjahr scharf korrigieren: Die Folgen des schweren Erdbebens und die Kosten des spektakulären Datendiebstahls drücken das Unternehmen anders als bislang erwartet tief in die Verlustzone.

(Foto: REUTERS)

Vom Gram gebeugt: Sony-Finanzchef Masaru Kato.

Vom Gram gebeugt: Sony-Finanzchef Masaru Kato.

(Foto: REUTERS)

Die verheerende Erdbebenkatastrophe vom 11. März hat Sony einen Milliardenverlust eingebracht. Für das Ende März abgeschlossene Geschäftsjahr rechnet der Konzern mittlerweile mit einem Minus von 260 Mrd. Yen. Umgerechnet entspricht das einem Verlust von 2,3 Mrd. Euro.

Im Februar war das Unternehmen noch von einem Gewinn in Höhe von 70 Mrd. Yen (gut 600 Mio. Euro) ausgegangen.

Der jüngst wegen eines Datenskandals in die Schlagzeilen geratene Unterhaltungsriese hatte zu Wochenbeginn überraschend eine Pressekonferenz angekündigt, um eine revidierte Schätzung zur Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010/11 bekannt zu geben.

Beben führte zu schweren Schäden

Die Erdbebenkatastrophe hat Sony demnach schwer getroffen. Die Erdstöße und der darauffolgende Tsunami hatten zu erheblichen Schäden an Fabriken im Nordosten des Landes geführt, die Lieferkette unterbrochen sowie die heimischen Nachfrage einbrechen lassen.

Allein für Reparaturen, Umzüge und Aufräumarbeiten rechnet Sony nun mit Kosten von 11 Mrd. Yen. Die Auswirkungen der Katastrophe auf den Umsatz des abgelaufenen Geschäftsjahres beziffert das Unternehmen mit 22 Mrd. Yen. Insgesamt schätzt Sony die Kosten im Zusammenhang mit dem Erdbeben für das laufende Geschäftsjahr auf rund 150 Mrd. Yen.

Zuletzt hatte Sony auch mit einem spektakulären Datendiebstahl und mehreren Datenpannen zu kämpfen. Unbekannte Kriminelle hatten Daten von mehr als 100 Mio. Nutzern aus Spielenetzwerken des Konzerns gestohlen. Beobachter schätzen den daraus entstandenen Schaden und die Folgen auf rund 850 Mio. Euro. Sony selbst gab die voraussichtlichen Belastungen aus dem Datenskandal mit rund 14 Mrd. Yen (122 Mio. Euro) an.

Weitere Details zum Geschäftsjahr 2010/11 sollen am Donnerstag folgen.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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