Der Börsen-Tag "Aktien sind unglaublich anfällig geworden"
12.10.2022, 13:24 UhrDie Wall Street wird in einer Gegenbewegung erwartet, nachdem es fünf Tage in Folge abwärts ging. Käufer dürften indes nur zögerlich zurückkehren, zumal die anhaltende Sorge über weitere Zinserhöhungen der Fed, die gegen die Inflation ankämpft, die Indizes auf Jahrestiefstände gedrückt hat. Der technologielastige und damit besonders zinsempfindliche Nasdaq Composite wurde von der jüngsten Verkaufswelle besonders hart getroffen und fiel von seinem Rekordhoch um 34 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Juli 2020 zurück. Und die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen, die zu Jahresbeginn bei 1,65 Prozent lag, beträgt nun 3,93 Prozent.
Die Teilnehmer warten nun als nächsten potenziellen Impulsbringer auf die US-Erzeugerpreise um 14.30 Uhr MESZ, bevor dann am Donnerstag die noch wichtigeren Verbraucherpreise für September anstehen. Sollten die Daten hartnäckig hoch liegen, dürften die Ängste vor weiteren Zinserhöhungen der Fed befeuert und die Märkte weiter verunsichert werden.
"Aktien sind unglaublich anfällig geworden, weil die Auswirkungen der Straffung durch die Zentralbanken die Risikoprämien weiter nach oben drücken", so Tom Lee, Leiter des Research bei Fundstrat. Außerdem befürchteten die Anleger, dass die Inflation nicht schnell genug sinke, um aggressivere Maßnahmen der Fed zu verhindern. Die Inflation habe sich zudem als schwierig prognostizierbar erwiesen, so Lee mit Verweis auf den "negativen Schock" der Verbraucherpreise für August.
Unterdessen warnte der Internationale Währungsfonds, dass die Risiken für die Finanzstabilität zugenommen hätten. Ian Williams, Stratege bei Peel Hunt, dazu: "Die Stimmung war schon düster genug, und es bedurfte kaum der Erinnerung des IWF, dass die Risiken für die Finanzstabilität zugenommen haben."
Quelle: ntv.de