Freitag, 01. August 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Diana Dittmer
17:47 Uhr

Dax macht schlapp

Am letzten Handelstag der Woche ist dem deutschen Leitindex merklich die Puste ausgegangen. Der Dax verlor am Ende 2,4 Prozent auf 23.471 Punkte. Das ist der tiefste Stand seit über 5 Wochen. Gleichzeitig war es der größte Tagesverlust seit dem sogenannten Liberation Day Anfang April, als US-Präsident Trump seine reziproken Zölle vorgestellt hat.

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Einmal mehr sorgten Zollankündigungen für Unruhe. Zum Ablauf der von Trump gesetzten Frist für Handelsangebote verhängte das Weiße Haus zahlreiche neue Zölle. Besonders drastisch fielen diese mit 35 Prozent auf kanadische Importe aus. Schweizer Produkte werden sogar mit Zöllen von 39 Prozent belegt, indische mit 25 Prozent. Daneben sorgten Gewinnwarnungen aus dem Unternehmenssektor sowie schwache US-Konjunkturdaten für fallende Kurse. Nach den US-Arbeitsmarktdaten markierte der deutsche Leitindex Tagestiefststände.

"Sehr positiv" lautete das Urteil zum neuen Ausblick von Bayer. Die am späten Vorabend erhöhte Prognose für Gewinn und Umsatz kam überraschend und sorgte mit etwas Verzögerung für kräftige Kursgewinne. Zeitweise hatten neue Rückstellungen in Höhe von 1,7 Milliarden Euro wegen der US-Klagen den Kurs noch gebremst. In der Spitze ging es um knapp 5,0 Prozent aufwärts, am Schluss blieb ein Plus von 2,6 Prozent übrig. Damit waren die Bayer-Titel die größten Gewinner im Dax.

Auch die Titel der Commerzbank konnten sich zunächst der Schwäche des Gesamtmarkts entziehen. Der Kurs stieg um 1,2 Prozent auf 32,42 Euro und setzte damit die Rally mit neuen 14-Jahreshochs fort. Dann drehte er jedoch ins Minus und landete 0,8 Prozent tiefer. Zwar will die Unicredit den Anteil nach eigenen Angaben aktuell nicht über 29,9 Prozent bringen, wie ein Marktteilnehmer sagt. "Andererseits ist klar: Die 29,9 Prozent sind nun der nächste Schritt", so der Marktteilnehmer.

Die rote Laterne im Dax hielten Daimler Truck mit minus 8,9 Prozent. Die Aktien des Nutzfahrzeugherstellers tauchten nach einer Prognosesenkung ab.

Starke Abschläge bis zu 5,3 Prozent verzeichneten im Dax auch Siemens, Porsche AG und Heidelberg Materials. Allianz fielen im Sog schwacher Zahlen der französischen Axa um 3,8 Prozent.

Das war der Börsen-Tag am Freitag. Wir verabschieden uns. Am Montag sind wir wieder zur Stelle. Wir wünschen allen ein erholsames Wochenende!

17:20 Uhr

Kursrutsch bei Amazon

Eine ungebrochene Kauflaune der Verbraucher hat dem Onlinehändler zwar ein überraschend starkes Quartalsergebnis beschert. Die wichtige Cloud-Sparte verfehlte aber erneut die Markterwartungen. "Der Wettbewerb bei Cloud-Computing-Diensten bleibt hart, und die Umsatzwachstumsrate von Amazon hat Mühe, mit den Konkurrenten Microsoft und Alphabet Schritt zu halten", so Analyst Dan Coatsworth von AJ Bell in einem Kommentar. Die Amazon-Aktie fällt um knapp 8,0 Prozent.

Amazon
Amazon 198,92

17:18 Uhr

"Sturer Dummkopf": Trump lässt nicht von Fed-Chef Powell ab

Nach dem jüngsten Zinsentscheid der US-Notenbank setzt US-Präsident Donald Trump seine verbalen Angriffe auf deren Chef Jerome Powell fort. Der Republikaner arbeitete sich am Morgen (Ortszeit) in einer Reihe von Beiträgen auf seiner Plattform Truth Social an Powell ab und bezeichnete ihn unter anderem - wie bereits zuvor - als "sturen Dummkopf". Zugleich forderte er, der Zentralbankrat solle "DIE KONTROLLE ÜBERNEHMEN", falls Powell sich weiterhin weigere, den Leitzins "deutlich" zu senken.

16:34 Uhr

US-Zölle und -Jobbericht sorgen für kräftige Verkäufe

Die New Yorker Börsen suchen Deckung. Auf die Stimmung drücken erneut die Sorgen vor den negativen Folgen der von den USA verfügten Importzolle gegen Dutzende von Ländern, nachdem die von Präsident Trump gesetzte Schonfrist abgelaufen ist. Aus technischen Gründen werden die Zölle gleichwohl erst beginnend in einer Woche erhoben.

S&P 500
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Zum Ablauf der Frist erhöhte das Weiße Haus in einigen Fällen die nun fällig werdenden Importzölle noch. Für Waren aus Kanada wird nun ein Zoll von 35 Prozent erhoben, für Produkte aus der Schweiz sogar von 39 Prozent, obwohl hier zuletzt 31 Prozent angedroht worden waren. Importe aus Indien werden mit 25 Prozent verzollt.

Der Dow-Jones-Index verliert 1,4 Prozent auf 43.498 Punkte, für den breiteren S&P-500 geht es um 1,6 Prozent südwärts. Die Nasdaq-Indizes fallen um bis zu 2,2 Prozent zurück.

Dazu kommt ein schwach ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft blieb im Juli mit 73.000 unter der Prognose von 100.000. Zudem wurden die Zahlen für die beiden Vormonate stark nach unten revidiert. Das schürt Konjunktursorgen.

16:25 Uhr

US-Industrie schrumpft

Die Aktivität in der US-Industrie hat sich laut ISM im Juli verlangsamt. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes ermäßigte sich auf 48,0 (Vormonat: 49,0). Ökonomen hatten einen Anstieg auf 49,5 prognostiziert. Das Stimmungsbarometer liegt damit unter der Marke von 50 Zählern, ab der es ein Schrumpfen signalisiert.

16:02 Uhr

Nintendo-Geschäft mit Switch 2 explodiert

Nintendo hat in knapp zwei Monaten mehr als sechs Millionen Geräte seiner neuen Konsole Switch 2 verkauft. Der japanische Spielekonzern konnte dadurch den Umsatz im vergangenen Quartal im Jahresvergleich mehr als verdoppeln. Trotz des rasanten Verkaufsstarts beließ Nintendo die Absatzprognose für das noch bis Ende März laufende Geschäftsjahr unverändert bei 15 Millionen Geräten.

Nintendo
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Nintendo-Fans hatten jahrelang der zweiten Generation der Konsole entgegengefiebert. Die Switch 2 bietet bessere Bildqualität und mehr Rechenleistung für ein flüssigeres Spielerlebnis. Sie ist mit einem Preis ab 470 Euro aber auch deutlich teurer als das ursprüngliche Modell, das noch für rund 290 Euro verkauft wird.

15:36 Uhr

"Deutlich überbewertet" - Diesen Krypto-Titel werfen Anleger in den USA aus den Depots

Der Geschäftsbericht von Coinbase hat die Anleger nicht überzeugt. Die Titel der weltgrößten Kryptobörse rutschen im frühen Handel an der Wall Street um rund elf Prozent ab. Das Unternehmen verzeichnete im zweiten Quartal zwar einen Gewinnsprung, die Einnahmen aus dem wichtigen Handelsgeschäft gingen jedoch um zwei Prozent zurück. Als Grund nannte Coinbase die Zurückhaltung der Anleger angesichts regulatorischer Unsicherheiten. Zudem hätten viele Privatkunden ihre digitalen Anlagen in Erwartung höherer Renditen gehalten, anstatt mit ihnen zu handeln.

Coinbase
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"Wir halten die Aktie für deutlich überbewertet", sagt Michael Miller vom Analysehaus Morningstar. "Unserer Ansicht nach preist der Markt für das Unternehmen zu viel zukünftiges Wachstum ein." Die Anteilsscheine von Coinbase haben in diesem Jahr insgesamt rund 50 Prozent zugelegt und zählen damit zu den 15 größten Gewinnern im Leitindex S&P 500, dem das Unternehmen im Mai beigetreten ist.

15:12 Uhr

Moderna schmieren ab

Eine gesenkte Prognose macht der Aktie des US-Impfstoffherstellers Moderna zu schaffen. Die Papiere verlieren vor US-Handelsstart sieben Prozent ab. Der Konzern übertraf zwar mit seinem Umsatz für das abgelaufene Quartal die Erwartungen der Experten. Auch der bereinigte Verlust fiel geringer aus als befürchtet. Hintergrund sei die Nachfrage nach Frühjahrsimpfungen gewesen, die weniger stark zurückgegangen war als erwartet, sowie erfolgreiche Kostensenkungsmaßnahmen.

Moderna Inc.
Moderna Inc. 21,34

Allerdings kappte Moderna seine Jahresprognose, da sich Umsätze aus Großbritannien ins erste Quartal 2026 verschoben haben. Der Umsatz für 2025 sollte nun zwischen 1,5 und 2,2 Milliarden Dollar ausfallen, zuvor hatte das Unternehmen bis zu 2,5 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt.

14:52 Uhr

US-Jobwachstum schwächt sich deutlich ab

Die US-Wirtschaft hat im Juli deutlich weniger Stellen geschaffen als erwartet. Zudem wurden die Zahlen für die beiden Vormonate stark nach unten revidiert. Wie das US-Arbeitsministerium berichtet, entstanden im Juli in der Privatwirtschaft und beim Staat 73.000 zusätzliche Stellen. Volkswirte hatten einen Zuwachs um 100.000 erwartet.

Für die beiden Vormonate wurden die Zahlen kumuliert um 258.000 Jobs nach unten korrigiert: Das Ministerium meldete für Juni nur noch ein Stellenplus von 14.000 (vorläufig: 147.000) und für Mai von nur noch 19.000 (vorläufig: 144.000).

Die separat erhobene Arbeitslosenquote stieg im Juli auf 4,2 von 4,1 Prozent, was der Prognose von Ökonomen entsprach. Für diese Statistik werden private Haushalte befragt, für die Beschäftigtenzahl hingegen Unternehmen und Behörden.

Der Bericht vom Juli erscheint zu einem Zeitpunkt, an dem Ökonomen und Notenbanker versuchen, herauszufinden, welche von zwei konkurrierenden Darstellungen der Wirtschaftslage zutreffender ist. Die eine Sichtweise ist die einer überraschenden Widerstandsfähigkeit. Die Zollandrohungen haben zwar begonnen, sich in einigen Preisen niederzuschlagen, aber noch nicht zu einer ausgeprägten Inflation geführt. Die andere Sichtweise ist, dass erste Risse sichtbar werden und sich weiter vertiefen könnten.

14:44 Uhr

Lufthansa-Rivalin fliegt zu überraschend hohem Gewinn

Die British-Airways-Mutter IAG hat im zweiten Quartal dank einer starken Nachfrage auf den Transatlantik-Routen überraschend gut abgeschnitten. Der operative Gewinn stieg um 35 Prozent auf 1,68 Milliarden Euro, wie der Konzern mitteilte. Analysten hatten mit 1,4 Milliarden Euro gerechnet. "Wir profitieren weiterhin von dem strukturellen Wandel bei den Verbraucherausgaben hin zu Reisen", sagte Konzernchef Luis Gallego. Der Konzern bestätigte seine Prognose für das Gesamtjahr. Die Nachfrage in den Kernmärkten Nordatlantik, Lateinamerika und Europa sei hoch.

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IAG 4,36

Die europäischen Fluggesellschaften haben sich den Turbulenzen im Zollstreit mit den USA bislang weitgehend entziehen können. So hatten auch Air France-KLM und die Lufthansa starke Quartalszahlen vorgelegt und ihre Jahresprognosen bestätigt. US-Fluggesellschaften taten sich dagegen schwerer. Delta etwa zog im Frühjahr ihre Jahresprognose wegen Sorgen über eine sinkende Nachfrage zurück. 

14:17 Uhr

Niedrigere Ölpreise setzen Exxon schwer zu

Exxon Mobil hat im zweiten Quartal wegen niedrigerer Ölpreise weniger verdient. Der US-Ölkonzern übertraf dennoch die Erwartungen der Analysten. Der Gewinn sank um 23 Prozent auf 7,1 Milliarden US-Dollar. Das Ergebnis je Aktie von 1,64 Dollar übertraf die Factset-Analystenprognose von 1,56 Dollar.

Exxon
Exxon 96,71

Exxon hält weiter an dem Ziel fest, dieses Jahr eigene Aktien für 20 Milliarden Dollar zurückzukaufen und hält zudem weiter Ausschau nach Zukäufen. Der Konzern hatte im Kampf um die Übernahme von Hess den Kürzeren gegenüber dem Rivalen Chevron gezogen, der für 53 Milliarden den Zuschlag bekam. "Ich glaube, es gibt da draußen Möglichkeiten für uns", sagte CEO Darren Woods. "Wir arbeiten daran, dass einige davon Früchte tragen." Die Latte für einen attraktiven Zukauf sei aber hoch.

13:39 Uhr

Trump-Zölle lassen Eon kalt - Anlauf auf Jahreshoch

Die Titel von Eon profitieren laut Marktteilnehmern von Umschichtungen. Der Titel gilt als unabhängig von der Zollpolitik. "Während sich die charttechnische Lage in vielen Einzeltiteln eintrübt, verbessert sie sich bei Eon", so ein Marktteilnehmer. Sollten Eon die Marke von 16 Euro überwinden, sei ein Anlauf an das Mehrjahreshoch bei 16,34 Euro möglich. Eon notiert zuletzt knapp 1,0 Prozent höher.

Eon
Eon 15,71

13:25 Uhr

Linde trotzt flauer Nachfrage

Der weltgrößte Industriegasekonzern Linde und hat trotz mauer Nachfrage die Gewinnerwartungen im zweiten Quartal erneut übertroffen. Der bereinigte operative Gewinn stieg zwischen April und Juni um sechs Prozent auf 2,56 Milliarden Dollar. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag mit 4,09 Dollar über den Analystenprognosen, die im Durchschnitt bei 4,03 Dollar lagen. Linde begründete den Anstieg mit Preiserhöhungen und Produktivitätsfortschritten vor allem im Geschäft mit Kunden aus der Chemie- und Energie-Branche.

Linde plc
Linde plc 398,40

Der Umsatz stieg um drei Prozent auf 8,50 Milliarden Dollar, Analysten hatten nur mit 8,35 Milliarden gerechnet. Bereinigt um Portfolioeffekte habe der Umsatz um ein Prozent zugelegt, wobei der Absatz um ein Prozent schrumpfte, die Preise aber um zwei Prozent stiegen.

13:03 Uhr

Dollar steigt und steigt - "Jobdaten beste Chance für weiteren Sprung nach oben"

Der US-Dollar steigt im Vorfeld der wichtigen US-Arbeitsmarktdaten auf ein Zweimonatshoch, der Dollar-Index gewinnt 0,2 Prozent - der Euro verliert 0,1 Prozent auf 1,1408 US-Dollar. Der Greenback besitze Potenzial, noch weiter zu steigen, falls die US-Arbeitsmarktdaten stark ausfielen, mutmaßt ING-Devisenanalyst Francesco Pesole.

US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,84

Die Daten "bieten die beste Chance für den Dollar, einen zusätzlichen Sprung nach oben zu machen", urteilt Pescole. Der Stellenaufbau außerhalb der Landwirtschaft wird im Juli bei 100.000 gesehen. ING erwartet einen stärkeren Anstieg um 115.000 neue Stellen - am Markt werde aber auch ein möglicher Zuwachs von 120.000 in Aussicht gestellt, so Pesole.

Trotz des wiederholten Drucks von US-Präsident Donald Trump auf US-Notenbankgouverneur Jerome Powell, endlich die Leitzinsen zu senken, dürfte ein starker US-Arbeitsmarktbericht die Zinssenkungsfantasien für die September- oder Oktober-Sitzung der Notenbank deutlich abschwächen und den Greenback somit stützen.

12:46 Uhr

Süffige Campari-Zahlen machen Anleger durstig

Ermutigende Quartalszahlen lassen die Aktien des italienischen Spirituosenherstellers Campari steigen. Die Papiere gewinnen an der Börse in Mailand um acht Prozent. Campari verzeichnete im zweiten Quartal ein organisches Umsatzwachstum von 3,5 Prozent und lag damit über den Analystenschätzungen.

"Der Juni war der beste Monat des Quartals, mit ermutigenden Anzeichen für den Beginn der Aperitif-Hochsaison, die auch zu Beginn des dritten Quartals anhalten", sagten die Analysten von Equita.

Campari
Campari 5,69

12:30 Uhr

Zu hohe Vorschusslorbeeren für Apple?

Apple könnte in den kommenden Monaten trotz der besser als befürchtet ausgefallenen Quartalsergebnisse vor einer Reihe von Herausforderungen stehen, urteilen UBS-Analysten. So kämpfe der iPhone-Hersteller weiter mit der Konkurrenz lokaler Marken in China. Apple sieht sich außerdem potenziellen Zöllen ausgesetzt, da eine Untersuchung der Trump-Administration zu spezifischen Abgaben für Halbleiter führen könnte, fügen sie hinzu.

Auch das Risiko, dass das Justizministerium die Umsatzvereinbarung von Apple mit der Alphabet-Sparte Google ändere, wenn im August ein Urteil erwartet werde, bestehe weiterhin. Die Apple-Aktie notiert vorbörslich 1,6 Prozent höher nach den starken Quartalsergebnissen.

Apple
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12:11 Uhr

"Inflation im Euroraum bleibt im Zaum"

Die Inflation im Euroraum hält sich stabil auf der Zielmarke der EZB und spricht damit eher gegen eine baldige Zinssenkung. Die Jahresteuerungsrate verharrte im Juli bei 2,0 Prozent, nachdem im Juni dasselbe Niveau erreicht worden war, wie das EU-Statistikamt Eurostat auf Basis einer ersten Schätzung mitteilte. Experten hatten für Juli einen niedrigeren Wert von 1,9 Prozent veranschlagt. Die Europäische Zentralbank (EZB) peilt mittelfristig ein Ziel von 2,0 Prozent an, da sie diese Inflationsmarke als optimal für die Konjunktur ansieht.

"Auch wenn das Ergebnis noch etwas günstiger hätte sein können, bleibt die Inflation im Zaum", sagt Alexander Krüger von Hauck Aufhäuser Lampe ntv.de. Wie in den Vormonaten sei das EZB-Preisziel erfüllt. Die Energiepreise drückten die Inflationsrate. "Da es EU-Gegenzölle nicht gibt, dürfte die Inflationsrate vorerst um 2,0 Prozent stehen bleiben." Durch die Zoll-Deals seien Lieferketten weltweit aber gestresst, wodurch Kostendruck entstehe. Wegen bestehender Inflationsunsicherheiten sei die EZB gut beraten, ihre Zinspause beizubehalten. "Die sich haltende Wirtschaft im Euroraum gibt ihr Spielraum dazu", so Krüger.

11:51 Uhr

Trump macht Kurse - Tech-Titel kommen unter die Räder

Unter kräftigem Abgabedruck stehen die Börsen in Europa am Freitagmittag. Dax und Euro-Stoxx-50 fallen beide um je 1,7 Prozent. Auslöser sind erneute Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump. Außer dem Telekommunikationssektor mit 0,1 Prozent Plus notieren sämtliche Branchen im Minus.

DAX
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Die geringsten Verluste zeigen die defensiven Nahrungsmittel- und Versorgerwerte mit bis zu 0,4 Prozent Abschlag. Exportsektoren wie Autowerte fallen 1,4 Prozent, der von Trump besonders bedrohte Pharmasektor um 1,6 Prozent. Hauptverlierer sind aber die Technologietitel mit 1,9 Prozent, denen selbst gute US-Vorlagen von Meta bis Apple nichts nützen. "Hier zeigt sich klar die Angst, dass die Hoffnung auf US-Zinssenkungen übertrieben war", so ein Händler. Entsprechend fallen die Bewertungen zinssensibler Branchen.

SAP verlieren 1,8 Prozent, Infineon 2,3 Prozent.

Wer den Überblick im Trump'schen Zoll-Theater behalten möchte, klickt hier:

11:38 Uhr

Klatsche für Evonik

Eingetrübte Geschäftsaussichten machen Evonik zu schaffen. Die Aktien des Spezialchemiekonzerns fallen um mehr als drei Prozent auf den niedrigsten Stand seit April. Im zweiten Quartal verdiente Evonik weniger als von Analysten erwartet. Nach einem starken Jahresstart erhöhe es das Risiko, die Prognosen zu verfehlen, sagte Thomas Schulte-Vorwick, Analyst bei Metzler. Die Ergebnisse seien "nicht so schlecht wie vergleichbare Unternehmen, aber auch nicht gut", sagte ein Händler.

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11:23 Uhr

Gewinnwarnung von Daimler Truck ist nicht alles

Angesichts der anhaltenden Marktunsicherheit in Nordamerika senkt Daimler Truck die Gewinnprognose für 2025. Das bereinigte Betriebsergebnis (Ebit) des Gesamtkonzerns werde nun zwischen 3,6 und 4,1 Milliarden Euro erwartet, teilte der Dax-Konzern mit. Zum Vorjahresergebnis von 4,7 Milliarden Euro wäre das ein Rückgang von bis zu 23 Prozent. In der im Mai gekappten Prognose hatte Daimler Truck noch ein Ebit von fünf Prozent über oder unter dem Vorjahr in Aussicht gestellt.

Daimler Truck
Daimler Truck 37,65

Beim Nutzfahrzeughersteller macht das maue Geschäft in Nordamerika zu schaffen. In diesem Jahr dürften nur noch 250.000 bis 280.000 Einheiten an die Kunden gehen, statt der zuvor angepeilten 260.000 bis 290.000 Fahrzeuge. Daraus resultiere eine bereinigte Umsatzrendite von Trucks North America zwischen zehn und zwölf Prozent. Zuvor hatte Daimler Truck in dieser Sparte noch 11,0 bis 13,0 Prozent in Aussicht gestellt. Für alle anderen Segmente bleibe die Jahresprognose für 2025 unverändert. "Nach einem starken ersten Halbjahr in Nordamerika haben die letzten Monate einen deutlichen Rückgang der Auftragseingänge gezeigt, was die anhaltende Marktunsicherheit widerspiegelt. Als Reaktion darauf haben wir unsere Kapazitäten angepasst und die Marktprognose und unseren Volumenausblick entsprechend gesenkt", sagte Finanzchefin Eva Scherer.

11:02 Uhr

Zoff um Stellenabbau bei Daimler Truck

Daimler Truck hält trotz des Protests von Betriebsrat und IG Metall am umfangreichen Stellenabbau in Deutschland in den kommenden Jahren fest. Mit dem Betriebsrat sei eine Vereinbarung über die Kostensenkung von einer Milliarde Euro jährlich bis 2030 getroffen worden, erklärte Daimler-Truck-Chefin Karin Radström.

Daimler Truck
Daimler Truck 37,65

"Wenn ich alle Maßnahmen zusammenrechne, gehe ich davon aus, dass dies zu einem Personalabbau von etwa 5000 Stellen führen wird." Insgesamt hat die Daimler Truck Holding AG, auf die sich die Vereinbarung bezieht, heute 28.000 Beschäftigte.

Die Arbeitnehmervertreter akzeptieren zwar die Notwendigkeit von Personalabbau, aber nicht in dieser Dimension. Betriebsratschef Michael Brecht erklärte, Stellen könnten mit dem Senken von Arbeitskosten in Deutschland gehalten werden.

10:30 Uhr

"Seitwärtsbewegung ist kaputt" - Dax bricht nach unten durch

Der Dax zerschlägt am letzten Handelstag der Woche kräftig Porzellan. Mit den zahlreichen Gewinnwarnungen und dazu noch einer Verschärfung der Trump-Zolldrohungen bricht der Index nach unten durch. "Die Seitwärtsbewegung aus dem ganzen Juli haben wir kaputt gemacht", sagt ein Händler.

DAX
DAX 23.329,24

Der Bruch des Unterstützungsbereichs um 23.950 Punkte sorge zudem für Anschlussverkäufe und löse Stops aus. Nun müsse der Bereich um 23.600 halten, sonst drohe der Dax, auf die Juni-Tiefs über 23.000 zurückzufallen. Zuletzt notiert der Dax um 1,7 Prozent tiefer auf 23.657 Zähler.

10:12 Uhr

Trump-Brief mit Frist versetzt Novo Nordisk weiteren Schlag

Die nach einer Prognosesenkung und einem Chefwechsel ins Straucheln geratene Aktie von Novo Nordisk weitet ihre Wochenverluste aus, nachdem US-Präsident Donald Trump für billigere Medikamente trommelt.

Novo Nordisk
Novo Nordisk 48,39

Die Papiere des Herstellers von Abnehmspritzen fallen um vier Prozent auf den niedrigsten Stand seit August 2021 und steuern auf Wochensicht auf ein Minus von mehr als 30 Prozent zu. Trump setzte 17 Konzerne aus dem In- und Ausland in Briefen eine Frist bis zum 29. September, um mit verbindlichen Zusagen auf seine Forderungen zu antworten.

09:50 Uhr

Reddit-Aktie hat KI-Fantasie

Der wachsende Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) bei Online-Werbung verhilft Reddit zu einem Umsatzsprung. Die Erlöse seien im zweiten Quartal um fast 80 Prozent auf 500 Millionen Dollar gestiegen, teilte das Internet-Diskussionsforum mit. Der operative Gewinn habe sich auf 167 Millionen Dollar vervierfacht.

Reddit
Reddit 266,66

Das Unternehmen bietet Werbetreibenden verschiedene KI-basierte Systeme an, die unter anderem Anzeigen zwischen den Diskussionsbeiträgen der verschiedenen, Subreddits genannten Foren platzieren. Außerdem erhalten Unternehmen in Echtzeit ein Stimmungsbild der Nutzer, um ihre Kampagnen darauf auszurichten.

Für das laufende Vierteljahr legte Reddit eine überraschend optimistische Prognose vor. Die Firma rechnet mit einem Umsatz von 535 bis 545 Millionen Dollar und einem Betriebsergebnis zwischen 185 und 195 Millionen Dollar. Die Aktie der US-Firma stieg daraufhin im nachbörslichen Geschäft der Wall Street um mehr als zehn Prozent. "Reddit hat die Trendwende geschafft und würde auch den kritischsten Subreddit stolz machen", sagte Analyst Jeremy Goldman von der Marktforschungsfirma eMarketer.

09:31 Uhr

Konjunkturschwäche lastet auf Evonik

Evonik hat im zweiten Quartal den Nachfragerückgang für chemische Produkte zu spüren bekommen. Umsatz und Gewinn gingen deutlich zurück. Evonik kippte zwar seine Jahresprognose beim operativen Gewinn nicht, erwartet nun aber, einen bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) am unteren Ende der Prognosespanne von 2,0 bis 2,3 Milliarden Euro zu erreichen, sofern sich die globale Konjunktur nicht weiter abschwächt. Bei der Kapitalrendite (ROCE) machte Evonik Abstriche. Sie wird nun in etwa auf dem Niveau des Vorjahres und nicht mehr darüber erwartet.

Evonik
Evonik 15,94

Der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) schrumpfte im zweiten Quartal um zwölf Prozent auf 509 Millionen Euro, wie der Spezialchemiekonzern mitteilte. Unter dem Strich verdiente der Konzern 120 Millionen Euro, vor Jahresfrist stand hier aufgrund von Sondereffekten noch ein Verlust von fünf Millionen Euro. Der Umsatz ging um elf Prozent auf 3,5 Milliarden Euro zurück. "Das zweite Quartal war geprägt von schwacher Nachfrage und hoher Verunsicherung", sagte Vorstandschef Christian Kullmann. "Das schlägt sich auch in unseren Zahlen nieder."

Unternehmen der Branche wie BASF , Wacker Chemie, Covestro oder Brenntag hatten zuletzt ihre Jahresziele nach unten korrigiert. Sie verwiesen auf die anhaltend schwache Weltkonjunktur, eine verhaltene Nachfrage und Belastungen durch die US-Zollpolitik.

09:16 Uhr

"Alles, was Räder hat, kommt derzeit unter selbige"

Der Dax wartet zum Start ins Wochenschlussgeschäft mit spürbaren Verlusten auf. Der deutsche Börsenleitindex, der aus dem gestrigen Handel mit 24.065 Punkten gegangen war und so die 24.000er Marke gerade noch halten konnte, notiert nun darunter - mit einem Stand von 23.750 Zählern.

"Das Zollthema ist nervig - und nicht vom Tisch, wie bislang gehofft", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer. "Damit bleibt die Unsicherheit im Markt", erläutert er, verweist aber auch gleichzeitig auf ein nachbörsliches Kursminus beim Onlinehändler Amazon, dessen Cloudgeschäft nicht so stark gewachsen ist wie gedacht. Zudem lieferte hierzulande Daimler Truck einen Gewinneinbruch: "Alles, was Räder hat, kommt derzeit unter selbige."

08:56 Uhr

US-Zölle belasten Chip-Riesen

An den asiatischen Börsen geht es mit den Kursen kräftig nach unten. Bereits kurz vor Ablauf der Frist, die US-Präsident Donald Trump Ländern gesetzt hatte, um Handelsangebote zu unterbreiten, hat das Weiße Haus zahlreiche neue Zölle verhängt. So sind die Zölle auf kanadische Importe auf 35 Prozent erhöht worden, die Schweiz wird mit Zöllen von 39 Prozent bedacht oder Indien mit 25 Prozent. Einfuhren auf taiwanische Importe, einem der wichtigsten Chipproduzenten, sollen künftig mit 20 Prozent belegt werden. An der dortigen Börse geht es daraufhin um 0,7 Prozent nach unten. Die Aktie von Taiwan Semiconductors gibt um 2,1 Prozent nach.

TSMC
TSMC 221,00

Belastend an den Börsen wirken auch enttäuschende chinesische Wirtschaftsdaten. Dort ist der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im Juli auf 49,5 von 50,4 Punkten gefallen und damit unter die Expansionsschwelle. Angesichts des Zolldurcheinanders von US-Präsident Donald Trump sanken vor allem die Auftragseingänge. Die chinesischen Börsen geben daraufhin leicht nach.

Mit einem Minus von 3,3 Prozent trifft es aber vor allem die Börse in Seoul hart. Südkorea wird durch die hohe Abhängigkeit von China und den USA gleich von zwei Seiten in die Zange genommen. Auf südkoreanische Importe gilt fortan ein Zoll von 15 Prozent.

08:43 Uhr

Bayer legt weitere Rückstellungen an

Bayer hat wegen guter Geschäfte in der Pharma-Sparte seine Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr angehoben. Allerdings kündigte der Pharma- und Agrarchemiekonzern auch zusätzliche Rückstellungen in Höhe von 1,7 Milliarden Euro für Rechtsstreitigkeiten in den USA an.

Bayer
Bayer 27,02

r 2025 rechnet der Dax-Konzern nun mit einem währungsbereinigten Umsatz von 46 bis 48 Milliarden Euro statt wie bisher 45 bis 47 Milliarden. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll währungsbereinigt 9,7 bis 10,2 Milliarden Euro erreichen, nach bislang erwarteten 9,5 bis 10,0 Milliarden.

Im zweiten Quartal lagen die Erlöse vorläufigen Berechnungen zufolge bei rund 10,7 Milliarden Euro und das bereinigte EBITDA bei etwa 2,1 Milliarden Euro. Die endgültigen Zahlen will der Konzern am 6. August bekannt geben.

Von den neuen Rückstellungen entfallen der Mitteilung zufolge rund 1,2 Milliarden Euro auf Klagen rund um den Unkrautvernichter Glyphosat und 530 Millionen Euro auf Fälle im Zusammenhang mit der Chemikalie PCB. Als einen Grund für die höheren Rückstellungen nannte Bayer ein negatives Berufungsurteil in einem Glyphosat-Fall.

08:26 Uhr

US-Arbeitsmarkt rückt in den Fokus

Vor den US-Arbeitsmarktdaten wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge tiefer starten. Experten rechnen in den Vereinigten Staaten mit einer Abkühlung und einem Aufbau von nur noch 110.000 Stellen. Im Juni waren es noch 147.000. Gestern hatten schwindende Zinssenkungsfantasien und die Aussicht auf höhere Zölle die Aktienmärkte hierzulande ausgebremst. Der Dax gab 0,8 Prozent auf 24.065 Punkte nach.

Dax
Dax 23.329,24

Im Fokus bleibt die US-Handelspolitik. US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag (Ortszeit) nach Ablauf der Frist für Länder ohne Handelsabkommen mit den USA per Dekret neue Strafzölle verhängt, unter anderem gegen Kanada in Höhe von 35 Prozent und die Schweiz in Höhe von 39 Prozent. Sie sollen in sieben Tagen in Kraft treten.

Bei den Unternehmen dürfte unter anderem Daimler Truck im Fokus stehen. Der Konzern senkte angesichts der anhaltenden Marktunsicherheit in Nordamerika die Gewinnprognose für 2025. Apple und Amazon hatten ihre Zahlen nach US-Börsenschluss veröffentlicht. Ein reißender iPhone-Absatz hat Apple den größten Wachstumsschub seit der Coronavirus-Pandemie beschert. Auch Amazon lieferte dank einer ungebrochenen Kauflaune der Verbraucher ein überraschend starkes Quartalsergebnis.

08:09 Uhr

Apple pulverisiert Erwartungen

Dank eines reißenden iPhone-Absatzes hat Apple mit seinem Quartalsergebnis die Markterwartungen übertroffen. "Wir sind sehr zufrieden mit unserem Rekordergebnis", sagte Kevan Parekh, der Finanzchef des Elektronikkonzerns,. "Die Zahl der aktiven Geräte hat über alle Produktgruppen und Regionen hinweg ebenfalls neue Höchstwerte erreicht."

Apple steigerte die Einnahmen aus iPhone-Verkäufen den Angaben zufolge um 13,5 Prozent auf 44,58 Milliarden Dollar. Damit fiel das Plus rund sechsmal so hoch aus wie vorhergesagt. Der Konzernumsatz legte um knapp zehn Prozent auf 94,04 Milliarden Dollar zu. Ein Prozentpunkt davon gehe auf das Konto vorgezogener Käufe wegen der drohenden US-Zölle, sagte Apple-Chef Tim Cook der Nachrichtenagentur Reuters.

07:58 Uhr

Amazon-Kurs bricht ein

Eine ungebrochene Kauflaune der Verbraucher und ein robustes Cloud-Geschäft haben Amazon ein Quartalsergebnis über Markterwartungen beschert. Auf dieser Basis legte der weltgrößte Online-Händler einen überraschend optimistischen Ausblick für das laufende Vierteljahr vor.

Amazon
Amazon 234,05

Der US-Konzern stellte Umsätze von 174 bis 179,5 Milliarden Dollar und einen operativen Gewinn von 15,5 bis 20,5 Milliarden Dollar in Aussicht. In den vergangenen Monaten steigerte Amazon die Erlöse unter anderem dank der jährlichen Rabatt-Aktion "Prime Day" währungsbereinigt um zwölf Prozent auf 167,7 Milliarden Dollar. Das Betriebsergebnis wuchs um mehr als 30 Prozent auf 19,2 Milliarden Dollar.

Die Umsätze der Cloud-Tochter Amazon Web Services (AWS) legten im Berichtszeitraum um 17 Prozent auf 30,87 Milliarden Dollar zu. Das Plus lag im Rahmen der Analystenprognosen, war jedoch nur halb so hoch wie bei den Rivalen Microsoft und Google. Amazon-Aktien fielen daraufhin im nachbörslichen Geschäft der Wall Street um vier Prozent.

07:28 Uhr

Coinbase verzigfacht Gewinn

Coinbase hat im zweiten Quartal trotz rückläufiger Handelseinnahmen einen Gewinnsprung verzeichnet. Der Nettogewinn schnellte in den drei Monaten bis Ende Juni auf 1,43 Milliarden Dollar, wie die Kryptobörse mitteilte. Im Vorjahreszeitraum stand ein Plus von 36,13 Millionen Dollar in den Büchern. Der Anstieg ist dem Unternehmen zufolge vor allem auf Bewertungsgewinne beim Stablecoin-Emittenten Circle zurückzuführen, in den Coinbase investiert ist. Rückenwind kam außerdem vom wachsenden Krypto-Investmentportfolio.

Coinbase
Coinbase 276,30

Die Einnahmen aus dem wichtigen Handelsgeschäft sanken zwar um zwei Prozent auf 764,3 Millionen Dollar. Das Geschäft mit Abonnements und Dienstleistungen legte jedoch um 9,5 Prozent auf 655,8 Millionen Dollar zu und federte den Rückgang damit ab. Als Grund für die Flaute im Handel nannte Coinbase die Zurückhaltung der Anleger angesichts regulatorischer Unsicherheit. Zudem hätten viele Privatkunden ihre digitalen Anlagen in Erwartung höherer Renditen gehalten, anstatt mit ihnen zu handeln.

07:09 Uhr

Trump verhängt neue Zollsätze

US-Präsident Donald Trump verhängt nach Ablauf der Frist für Länder ohne Handelsabkommen mit den USA per Dekret neue Zölle und belastet unter anderem die Schweiz mit einem Zollsatz von 39 Prozent. Die Abgaben belaufen sich auf Sätze zwischen zehn und 41 Prozent, wie das Weiße Haus mitteilte. Zur Begründung hieß es, die Maßnahme sei zum Schutz der nationalen Sicherheit notwendig und angemessen. Für Exporte aus Indien in die USA werden so künftig 25 Prozent Zoll fällig. Für Taiwan und Vietnam gilt ein Satz von 20 Prozent, für Südafrika 30 Prozent. Die Abgaben für Israel wurden auf 15 Prozent und die für Pakistan auf 19 Prozent festgelegt. Für Länder, die nicht in einem Anhang des Dekrets aufgeführt sind, gilt ein allgemeiner Zollsatz von zehn Prozent.

06:52 Uhr

Das ist los im frühen Devisengeschäft

Der Dollar legt zur chinesischen Währung um 0,1 Prozent auf 7,2087 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notiert er 0,2 Prozent höher bei 0,8139 Franken. Parallel dazu bleibt der Euro fast unverändert bei 1,1407 Dollar und zieht um 0,2 Prozent auf 0,9286 Franken an. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, steuert auf den größten Wochengewinn seit Ende 2022 zu. Gestützt wird er von schwindenden Aussichten auf eine baldige Zinssenkung in den USA.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,19
US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen 146,51

06:32 Uhr

17-Prozent-Kurseinbruch bei Tech-Schwergewicht

Neue US-Strafzölle belasten die asiatischen Börsen. Zudem sorgte der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht für Verunsicherung unter den Anlegern. In Tokio gibt der Nikkei-Index 0,4 Prozent auf 40.914,66 Punkte nach. Belastet wurde der japanische Leitindex vor allem von Technologiewerten. "Halbleiterwerte standen von Beginn an unter Verkaufsdruck", sagte Maki Sawada, Aktienstrategin bei Nomura Securities. So brachen die Aktien des Chip-Anlagenbauers Tokyo Electron um 17 Prozent ein, nachdem das Unternehmen seine Gewinnprognose gesenkt hatte. Als Grund nannte es veränderte Investitionspläne von Halbleiterfirmen.

Tokyo Electron
Tokyo Electron 131,50

Der breiter gefasste Topix-Index stemmt sich gegen den Trend und notierte 0,4 Prozent höher bei 2.955,39 Zählern. Die chinesischen Börsen zeigen sich weitgehend unbeeindruckt. Der Shanghai Composite bleibt fast unverändert bei 3.572,46 Stellen, der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stagniert bei 4.073,35 Punkten. Die Stimmung in der chinesischen Industrie hatte sich jedoch im Juli überraschend eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe fiel auf 49,5 Punkte und signalisierte damit erstmals seit vier Monaten einen Rückgang der Wirtschaftsleistung.

US-Präsident Donald Trump hatte am späten Donnerstagabend (Ortszeit) neue Zölle zwischen zehn und 50 Prozent auf Importe aus zahlreichen Ländern verhängt. Die Reaktion der Märkte sei bisher aber eher verhalten, sagte Tony Sycamore, Analyst bei IG. "Der Markt geht jetzt wohl davon aus, dass diese Zölle neu verhandelt und im Laufe der Zeit gesenkt werden können." Die US-Arbeitsmarktdaten, die im weiteren Tagesverlauf erwartet werden, könnten entscheidend dafür sein, ob die US-Notenbank Fed im September die Zinsen senkt.

06:17 Uhr

Chinas Industrie im Rückwärtsgang

Chinas Industrietätigkeit hat sich im Juli verschlechtert. Wie eine Umfrage im Privatsektor ergab, sahen sich Hersteller angesichts eines schwächeren Wachstums bei Neugeschäften dazu veranlasst, ihre Produktion zu drosseln. Der S&P Global China General Manufacturing PMI fiel im Juli auf 49,5 von 50,4 im Juni und lag damit unter den Erwartungen der Analysten von 50,4 in einer Reuters-Umfrage. Die 50er Marke trennt zwischen Wachstum und Schrumpfung. Zusammen mit der offiziellen Umfrage vom Donnerstag ist dies ein schlechtes Vorzeichen für die Wachstumsdynamik zu Beginn des dritten Quartals, nach einem robusten Wachstum in der ersten Jahreshälfte.

05:59 Uhr

Der letzte Akt

So richtig aus dem Knick ist der Dax im bisherigen Wochenverlauf nicht gekommen. Mal ein Prozent runter, mal ein Prozent rauf – nun notiert der deutsche Börsenleitindex wieder im Bereich der 24.000er Marke, wenn auch immerhin noch knapp darüber. Von einem Angriff auf das Allzeithoch bei 24.639 Punkten konnte dann doch bislang keine Rede sein. Ob sich das heute ändert?

Nach einer bislang prallvollen Agenda in dieser Woche, von Quartalszahlen über Zinsentscheidungen bis hin zu Zollabkommen und Konjunkturdaten, dürfte es heute ruhiger zugehen. Für Anleger sollten neben den Ergebnissen des EU-Bankenstresstests vor allem drei Termine interessant sein.

Da wären zum einen Preisdaten aus der Eurozone. Die Inflation im Euroraum ist wohl auf dem Rückmarsch. Fachleute erwarten, dass die Teuerungsrate auf 1,9 Prozent und damit unter die von der EZB angestrebte Marke von 2,0 Prozent sinkt. Laut der Europäischen Zentralbank sind die Inflationsaussichten mit mehr Unsicherheit behaftet als gewöhnlich, was auf das schwankungsanfällige Umfeld der globalen Handelspolitik zurückzuführen ist. Ein stärkerer Euro könnte die Inflation demnach kräftiger dämpfen als erwartet.

Zum anderen dürfte sich der US-Arbeitsmarkt im Juli abgekühlt haben. Laut Expertenschätzungen sind wohl nur noch 110.000 Stellen aufgebaut worden. Im Juni waren es noch 147.000. Einer Faustformel zufolge sind rund 100.000 Stellen pro Monat nötig, um die wachsende US-Bevölkerung mit ausreichend Stellen zu versorgen. Die US-Notenbank hat zuletzt die Zinsen weiter im Bereich von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen. Sie verwies dabei auch auf den weiterhin robusten Arbeitsmarkt.

Daimler Truck
Daimler Truck 37,65

Unternehmensseitig legt mit Daimler Truck ein weiterer Dax-Konzern in dieser Woche seinen Geschäftsausweis vor. Sorgen der Kunden über die Folgen des globalen Zollstreits der USA haben das Geschäft des Lkw-Bauers auf seinem wichtigsten Markt Nordamerika im zweiten Quartal belastet. Nach dem von Daimler erhobenen Analystenkonsens wird dort ein Umsatzrückgang auf fünf von sechs Milliarden Euro erwartet und ein Abbröckeln der Rendite um zwei Prozentpunkte auf 12,6 Prozent. In Europa wird mit 5,5 Prozent eine weniger als halb so hohe Marge erwartet, genauso viel wie vor Jahresfrist. Daimler-Chefin Karin Radström will die Profitabilität der Europa-Marke Mercedes-Benz steigern. Die Ankündigung eines Abbaus von 5000 Stellen bis 2030 Anfang Juli brachte den Betriebsrat in Rage. Dennoch unterschrieben die Sozialpartner einen Tarifvertrag mit Beschäftigungssicherung bis 2034.

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