Montag, 15. September 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
08:22 Uhr

Trump-Äußerungen wirken auf Ölpreise

Am Rohstoffmarkt sorgen Äußerungen von US-Präsident Donald Trump für Verunsicherung. Dieser drängt Verbündete der USA dazu, Zölle auf chinesische Importe zu verhängen. Als Grund nannte er Chinas Käufe von russischem Öl. Rohöl der Sorte Brent aus der Nordsee verteuert sich um 0,5 Prozent auf 67,29 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notiert 0,5 Prozent fester bei 63,03 Dollar.

Brent
Brent 67,43
Rohöl WTI
Rohöl WTI 63,23

08:02 Uhr

Themen, die Anleger beschäftigen

Der Dax wird Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge mit Gewinnen starten. Am Freitag war der deutsche Leitindex nahezu unverändert bei 23.698 Punkten aus dem Handel gegangen. Sorgen bereiteten Anlegern die wachsenden Spannungen zwischen der Nato und Russland sowie in Nahost. Zudem treibt Anleger die Herabstufung der Kreditwürdigkeit Frankreichs durch die Ratingagentur Fitch um.

Auf der Konjunkturseite blicken Investoren auf chinesische Daten zu Industrieproduktion und Einzelhandelsumsatz. Wie das Nationale Statistikbüro (NBS) am Montag mitteilte, verlangsamte sich das Wachstum der Industrieproduktion im August auf den schwächsten Wert seit zwölf Monaten, während die Einzelhandelsumsätze auf ein Neunmonatstief fielen. Enttäuschende Konjunkturdaten erhöhen den Druck auf die Regierung in Peking, die Wirtschaft mit weiteren Maßnahmen anzukurbeln.

07:44 Uhr

Südkorea versucht’s erneut bei Trump

Südkoreas Handelsminister Yeo Han-koo ist zu weiteren Zollverhandlungen in die USA gereist. "Wir arbeiten hart daran, ein Ergebnis zu erzielen, das vernünftig ist und unseren nationalen Interessen entspricht", sagte Yeo. Ziel der Gespräche ist es, ein bereits im Juli vereinbartes Handelsabkommen endgültig auszuhandeln. Details sind jedoch noch offen, insbesondere bei einem Investitionsfonds im Volumen von 350 Milliarden Dollar. Die Reise folgt auf Gespräche von Industrieminister Kim Jung-kwan mit US-Handelsminister Howard Lutnick in Washington, die Medienberichten zufolge ohne Durchbruch endeten und Befürchtungen über eine Sackgasse aufkommen ließen.

Der Grund für die Verzögerung sind Kreisen in Seoul zufolge die Bedingungen eines ähnlichen Abkommens, das die USA mit Japan geschlossen haben. Diese seien wegen der Auswirkungen auf den Devisenmarkt für Südkorea nicht akzeptabel. Das Finanzministerium in Seoul teilte mit, man diskutiere Maßnahmen, um die Folgen des Investitionspakets für den heimischen Währungsmarkt zu minimieren. Präsident Lee Jae Myung hatte vergangene Woche erklärt, er werde kein Abkommen unterzeichnen, das die nationalen Interessen gefährde. "Wenn es uns nicht nützt, hat es keinen Sinn, es zu unterzeichnen", sagte Lee auf einer Pressekonferenz.

07:27 Uhr

Chinas Wirtschaft schwächelt

Enttäuschende Konjunkturdaten aus China erhöhen den Druck auf die Regierung in Peking, die Wirtschaft mit weiteren Maßnahmen anzukurbeln. Wie das Nationale Statistikbüro (NBS) mitteilte, verlangsamte sich das Wachstum der Industrieproduktion im August auf den schwächsten Wert seit zwölf Monaten, während die Einzelhandelsumsätze auf ein Neunmonatstief fielen. Die Daten deuten darauf hin, dass die Politik weitere fiskalische Unterstützung benötigt, um das jährliche Wachstumsziel von "rund fünf Prozent" zu erreichen.

Die Industrieproduktion wuchs den Angaben zufolge im Jahresvergleich um 5,2 Prozent. Dies war der niedrigste Wert seit August 2024 und schwächer als der Anstieg von 5,7 Prozent im Juli. Analysten hatten mit 5,7 Prozent gerechnet. Die Einzelhandelsumsätze, ein Indikator für den Konsum, legten um 3,4 Prozent zu und damit so langsam wie seit November 2024 nicht mehr. "Der starke Jahresauftakt hält die diesjährigen Wachstumsziele zwar noch in Reichweite", sagte Lynn Song, Chefvolkswirt für China bei der Bank ING. "Jedoch könnten weitere Konjunkturmaßnahmen erforderlich sein."

07:09 Uhr

Wird TikTok-Verkaufsfrist erneut verlängert?

Die US-Regierung von Präsident Donald Trump wird die Frist für den Verkauf von TikTok voraussichtlich erneut verlängern. ByteDance muss das US-Geschäft der populären Video-App bis zum 17. September veräußern oder einstellen. Dies sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Die Verlängerung hängt mit den am Sonntag in Spanien begonnenen Handelsgesprächen zwischen den USA und China zusammen. US-Finanzminister Scott Bessent und die Handelsbeauftragte Jamieson Greer beraten dort mit dem chinesischen Vize-Ministerpräsidenten He Lifeng und dem Handelsbeauftragten Li Chenggang.

Die hochrangigen Gespräche in Madrid sind bereits die vierte Verhandlungsrunde innerhalb von vier Monaten. Eine erste, rund sechsstündige Gesprächsrunde wurde am Sonntagabend beendet. Zuletzt hatten sich die Delegationen im Juli in Stockholm auf einen 90-tägigen Handelsfrieden geeinigt. Präsident Trump hat die aktuellen US-Zölle auf chinesische Waren in Höhe von rund 55 Prozent bis zum 10. November verlängert.

Es wäre der vierte Aufschub, den Trump im Rahmen eines Gesetzes gewährt. Dieses sah ursprünglich vor, dass ByteDance die populäre Social-Media-Plattform bis Januar 2025 verkaufen oder einstellen muss. Trump hatte jedoch wiederholt erklärt, er wolle die von 170 Millionen US-Bürgern genutzte App retten. Sie hatte ihm im Präsidentschaftswahlkampf 2024 geholfen, junge Wähler für sich zu gewinnen.

06:50 Uhr

Zinsthematik bestimmt Kurse in Asien

An den Börsen in Asien zeigen sich die Anleger zum Wochenauftakt zurückhaltend. Im Fokus steht eine Woche mit wichtigen Zinsentscheidungen bedeutender Notenbanken, allen voran der US-Notenbank Federal Reserve (Fed). Es gilt als sicher, dass sie ihren Lockerungszyklus wieder aufnimmt. An den Märkten wird fest mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 4,0 bis 4,25 Prozent gerechnet. Zudem werden die Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell zu Umfang und Tempo weiterer Zinsschritte genau beobachtet. "Nach einer Senkung um 25 Basispunkte wird Notenbankchef Powell voraussichtlich eine Reihe weiterer Zinsschritte in Aussicht stellen", sagte Andrew Hollenhorst, Chefvolkswirt für die USA bei der Citi.

Auch andere Notenbanken tagen in dieser Woche. So wird von der kanadischen Zentralbank ebenfalls eine Zinssenkung erwartet, während die chinesische Notenbank angesichts der schwächelnden Konjunktur einen ihrer Marktzinssätze senken könnte. Die Notenbanken in Japan und Großbritannien werden ihre Zinsen hingegen voraussichtlich unverändert lassen.

Die Shanghaier Börse bewegte sich kaum. Der dortige Leitindex Composite bleibt fast unverändert bei 3873,79 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen steigt 0,9 Prozent auf 4563,22 Punkte. An der japanischen Börse wird nicht gehandelt.

06:33 Uhr

Zukauf: Rheinmetall weitet Marineschiffbau aus

Rheinmetall übernimmt die Militärsparte der Bremer Lürssen-Gruppe. Man habe sich mit Lürssen auf die Eckpunkte einer Übernahme der Naval Vessels Lürssen (NVL) geeinigt, teilte der Rüstungskonzern mit. Der Abschluss der Transaktion werde für Anfang 2026 angestrebt, stehe jedoch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Mit der Übernahme erweitert Rheinmetall sein Portfolio um den Marineschiffbau und stärkt seine Position als führender Anbieter von Verteidigungstechnik in Deutschland und Europa.

Rheinmetall
Rheinmetall 1.905,50

NVL ist die frühere Militärsparte Lürssen Defence und wurde 2021 von der Yacht-Sparte getrennt. Die Werftengruppe beschäftigt weltweit rund 2100 Mitarbeiter und erzielte im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro. Sie betreibt vier Werften in Norddeutschland, darunter Blohm+Voss in Hamburg und die Peene-Werft in Wolgast. Rheinmetall erwartet Synergieeffekte mit seiner Panzersparte, die unter anderem Standorte in Kiel und Flensburg unterhält.

06:17 Uhr

Das ist los im frühen Devisengeschäft

Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar geringfügig auf 147,54 Yen und legt leicht auf 7,1218 Yuan zu. Zur Schweizer Währung rückt er etwas auf 0,7966 Franken vor. Parallel dazu bleibt der Euro fast unverändert bei 1,1726 Dollar.

Euro / Dollar
Euro / Dollar ,00
US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen ,00

06:02 Uhr

Geht die Fed in die Vollen?

Der Zinsentscheid der US-Notenbank wird Experten zufolge in dieser Handelswoche die Stimmung an den Börsen prägen. Da mehrheitlich mit einer Leitzinssenkung um einen Viertelprozentpunkt gerechnet werde, könnte ein größerer Schritt gemischte Gefühle auslösen, warnt Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. Der Freude über billigeres Geld stünden Sorgen vor einer deutlicheren Abkühlung der weltgrößten Volkswirtschaft gegenüber. "Die beste Nachricht für die Investoren wäre deshalb eine erste kleine Senkung als Signal und als Auftakt für weitere kleine Schritte in den kommenden Monaten."

Zugleich werden Börsianer in der anschließenden Rede von Fed-Chef Jerome Powell nach Hinweisen auf einen möglichen Einfluss des politischen Drucks auf die Geldpolitik fahnden. US-Präsident Donald Trump drängt die Notenbank seit Monaten zu einer äußerst kräftigen Zinssenkung. Hierzu will er unter anderem die Zusammensetzung der Fed-Führung in seinem Sinne ändern. So hat Trump die Fed-Gouverneurin Lisa Cook entlassen, die sich gerichtlich dagegen wehrt. Sollte die Fed ihre Unabhängigkeit verlieren, würde dies Experten zufolge einen Grundpfeiler des globalen Finanzsystems erschüttern. Bislang allerdings gibt es durch Trumps Druck keine Bremsspuren am Aktienmarkt - die US-Börsen sind auf Rekordhöhen gestiegen.

Sorgen bereiten Anlegern zudem die wachsenden Spannungen zwischen der Nato und Russland sowie in Nahost. Sie bremsten den Dax in der alten Woche aus, der nach wie vor knapp 1000 Punkte unter seinem Allzeithoch von 24.683 Zählern notiert.

Nach dem Auslaufen der Bilanzsaison erwarten Börsianer von Unternehmensseite keine Impulse für den Aktienmarkt. Konjunkturtechnisch gestaltet sich der Wochenstart eher ruhig: Aus China stehen frische Daten zum Einzelhandel und zur Industrieproduktion an.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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