DAX wagt wieder den Aufstieg
Die deutschen Aktienindizes haben bei dünnen Umsätzen in der Gewinnzone agiert. Für Überraschung sorgte der IFO-Geschäftsklima-Index im Mai. Er war mit 89,3 Punkten auf Vormonatsniveau und damit deutlich hinter den Erwartungen einer kräftigen Erholung zurückgeblieben. Vor allem nach den deutlich stärkeren Einkaufsmanager-Indizes (PMI) in der Vorwoche hatten sich Händler auf ebenfalls stärkere Werte vorbereitet.
Gute Nachrichten kamen aus China, wo die Industriegewinne im April um 4,0 Prozent zum Vorjahr gestiegen sind. Dies spricht für eine Belebung der globalen Wirtschaft. Das Geschäft verlief heute insgesamt in ruhigen Bahnen, denn mit Großbritannien und den USA blieben die beiden wichtigsten Börsen geschlossen.
Der DAX schloss den Xetra-Handel mit plus 0,4 Prozent bei 18.775 Punkten. Der EUROSTOXX50 notierte ebenfalls 0,4 Prozent höher bei 5053 Stellen.
Adler Group schossen um 28,9 Prozent nach oben, nachdem die Umstrukturierung der Unternehmensschulden gelungen ist. Allerdings gehen 75 Prozent der Stimmrechte der Aktien künftig an die Anleihegläubiger.
Für Ionos ging es nach einer Herunterstufung auf "Equal Weight" durch Morgan Stanley um 5,5 Prozent nach unten. Die Ionos-Aktie hatte seit Jahresbeginn um rund 50 Prozent zugelegt, da die Anleger sich auf die Wachstumsstory und das Cloud-Potenzial des Unternehmens fokussiert haben, heißt es von den Analysten. Nach einer Herunterstufung auf "Hold" durch MWB fielen Süß Microtec um 5,8 Prozent zurück.
Ethereum setzt ETF-Hoffnungs-Rally fort - Bitcoin verliert
Die Rally nach dem jüngsten Meilenstein für börsennotierte Ethereum-Spot-Fonds (ETFs) in den USA geht weiter. Die nach Marktgröße zweitwichtigste Kryptowährung rückte zeitweise um 4,5 Prozent vor. Die Erwartung, dass Investoren ihre Anlagen künftig zum Teil in Ethereum umschichten, drückte indes den Bitcoin um rund ein halbes Prozent ins Minus.
"Anlegern leuchtet nun zusehends ein, dass Wochen vergehen könnten, bis es zur finalen Lancierung der ETF-Anlagevehikel kommt", sagte Timo Emden vom Analysehaus Emden Research. Die US-Börsenaufsicht SEC genehmigte am Donnerstag überraschend die Anträge der Börsen Nasdaq, CBOE und NYSE für Spot-ETFs, die an Ethereum gebunden sind.
Holt Europa in der Bewertung gegenüber den USA auf?
Das Börsenjahr ist bisher erfolgreich verlaufen. Zinshoffnungen sowie die Lage in der KI- und der Energiebranche waren die Haupttreiber. Wie es im zweiten Halbjahr weitergehen könnte und ob die europäischen Börsen ihren Bewertungsabschlag zu den US-Märkten verringern, darüber spricht Raimund Brichta mit Nicolai Tietze von Morgan Stanley.
Gerresheimer baut US-Standort für Medizinprodukte deutlich aus
Der Spezialverpackungshersteller Gerresheimer steckt rund 180 Millionen Dollar in den Ausbau seines Geschäfts mit Medizinprodukten in den USA. Am Standort Peachtree City/Georgia sollen dadurch mehr als 400 neue Arbeitsplätze entstehen, wie das MDAX-Unternehmen mitteilte.
"Nordamerika ist für uns ein wichtiger Wachstumsmarkt", sagte Vorstandschef Dietmar Siemssen. Gerresheimer soll dann rund 700 Beschäftigte in Peachtree zählen. Gegenwärtig sind es etwa 270.
Rheinmetall-Aktie gewinnt trotz Geschützrohr-Auftrages nur leicht
Leicht nach oben gegangen ist es mit der Aktie von Rheinmetall, sie stieg um 0,3 Prozent. Allerdings hatte das Papier in den vergangenen Monaten stark an Wert gewonnen. Die rege Nachfrage nach Rüstungsgütern hat dem DAX-Konzern einen weiteren Großauftrag eingebracht. Man liefere eine dreistellige Zahl von Waffenrohren für die Panzerhaubitze 2000 an einen Kunden in Europa, teilten die Düsseldorfer mit. Der Auftrag habe ein Volumen im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich.
RWE baut zwei neue Nordsee-Windparks
RWE hat die Investitionsentscheidung für zwei weitere Windparks in der Nordsee getroffen. Das sogenannte "Nordseecluster" mit einer Gesamtkapazität von 1,6 Gigawatt (GW) soll in zwei Phasen vor der Küste von Juist realisiert werden, wie der Energieversorger mitteilte.
Für das "Nordseecluster A" mit einer Gesamtleistung von 660 Megawatt (MW) ist die Fertigung einiger Komponenten bereits angelaufen. Anfang 2027 sollen die insgesamt 44 Windkraftanlagen dort vollständig am Netz sein. Die 60 Turbinen des "Nordseeclusters B" mit 900 Megawatt Gesamtleistung sollen den kommerziellen Betrieb Anfang 2029 aufnehmen.
Analysten erwarten Druck auf den Lithium-Preis
Die Analysten von Morgan Stanley erwarten, dass die Lithium-Vorräte steigen und die Preise für das Batteriemetall möglicherweise drücken werden. Die australischen Lieferungen von Spodumen (Lithium-Aluminium-Silikat) dürften sich in den kommenden Monaten erholen, und auch die afrikanischen Lieferungen sollten sich nach dem Ende der Regenzeit erholen, erwarten die Analysten.
"Obwohl sich der Lithiumpreis im bisherigen Jahresverlauf gut gehalten hat, birgt eine Lockerung des Gleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage von hier aus Abwärtsrisiken", erklärten die Analysten. "Der Preis für chinesisches Lithiumkarbonat wird derzeit in der Nähe unseres Basisszenarios von 13.500 Dollar je Tonne gehandelt, aber wir sehen Spielraum für einen Rückgang unter diesen Wert, da der Preis in letzter Zeit bereits begonnen hat, sich zu drehen."
Details zur Kapitalerhöhung treiben Alstom-Aktienkurs hoch
Und noch einmal Alstom: Der französische Bahnhersteller hat die Bedingungen seiner geplanten Kapitalerhöhung bekannt gegeben und treibt damit die Aktie in die Höhe. Die Papiere klettern an der Pariser Börse um knapp vier Prozent auf 19,44 Euro und sind damit so teuer wie seit Anfang Oktober nicht mehr.
Das Unternehmen will eine neue Aktie für fünf bestehende Aktien zu je 13 Euro ausgeben. Alstom will sich bei den Anlegern frisches Kapital besorgen, um Schulden abzubauen und die Finanzen wieder auf Kurs zu bringen. Bis spätestens September wolle der Konzern die Kapitalerhöhung um eine Milliarde Euro über die Bühne bringen, teilte Alstom Anfang Mai mit.
EZB-Ratsmitglied sieht "erheblichen Spielraum" für Zinssenkungen
Die EZB hat nach Aussage ihres Ratsmitglieds Francois Villeroy de Galhau "erheblichen Spielraum" für Zinssenkungen und ist dabei nicht an einen vierteljährlichen Rhythmus gebunden. "Nach den meisten Schätzungen liegt er (der neutrale Zinssatz, der das Wachstum weder bremst noch antreibt) nominal zwischen 2,0 und 2,5 Prozent. Das bedeutet nicht, dass wir zu diesem Zinssatz übergehen sollten, sondern dass wir bei einem Einlagensatz von 4,0 Prozent erheblichen Spielraum für Zinssenkungen haben", sagte der Franzose der Börsen-Zeitung.
Aus seiner heutigen Sicht seien die aktuellen Markterwartungen bezüglich des Endpunkts der EZB-Zinssenkungen "nicht unangemessen", fügte er hinzu.
IG Metall kippt Zukunftstarifvertrag mit Alstom
Aus Protest gegen die ungewisse Zukunft des Alstom-Produktionsstandorts Görlitz hat die IG Metall den eigentlich bis 2026 laufenden Zukunftstarifvertrag mit dem Bahnhersteller vorzeitig gekündigt. "Der Gesamtbetriebsrat und die IG Metall wollten mit ihrer Strategie Besser-statt-billiger die Standorte produktiver und damit wettbewerbsfähig und zukunftsfest machen", teilte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende, René Straube, mit. Alstom habe den Tarifvertrag aber "von Anfang an mangelhaft umgesetzt".
Der Tarifvertrag betraf der Gewerkschaft zufolge die Standorte Hennigsdorf (Brandenburg), Görlitz, Bautzen (beide Sachsen), Siegen (NRW) und Kassel (Hessen). Die Arbeitnehmerseite habe sich zur Sicherung der Arbeitsplätze unter anderem auf den Verzicht auf Urlaubsgeld eingelassen. Umgekehrt habe Alstom zugesagt, weiter in die deutschen Betriebe zu investieren. Daran habe sich der Konzern jedoch nicht gehalten, kritisiert die Gewerkschaft.
Geldpolitik belastet Euro - Analyst: EZB hat es mit Zinssenkung eilig
Der Euro neigt seit dem 16. Mai zur Schwäche zum US-Dollar. Die Gemeinschaftswährung notierte am Vormittag bei 1,0847 Dollar, ihr Hoch im laufenden Jahr beträgt allerdings 1,1046 Dollar.
Euro / DollarZuletzt hatte die US-Notenbank recht deutlich vermittelt, dass baldige Zinssenkungen kein Thema seien und die Zinsen länger auf hohem Niveau verharren dürften. Parallel hat der Markt laut Devisenanalyst Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank (Coba) eine Zinssenkung am 6. Juni durch die EZB vollständig eingepreist. Kein ernsthafter Marktbeobachter zweifele noch daran. Es wachse der Eindruck, dass Europas Währungshüter es sehr, sehr eilig mit der Zinssenkung hätten. Was wiederum den Verdacht nähre, dass nach der ersten Zinssenkung schnell weitere folgen sollten.
China legt riesigen Fonds für die Chipindustrie auf
Zur Förderung der eigenen Chipindustrie hat China einen weiteren Staatsfonds aufgelegt. Dieser habe ein Volumen von umgerechnet 43,7 Milliarden Euro, hieß es in einer Pflichtmitteilung. Dem Datenanbieter Tianyancha zufolge ist das chinesische Finanzministerium mit einem Anteil von 17 Prozent der größte Investor des neuen Fonds. Weiteres Geld komme von großen Banken.
Da die USA den Export von Hochtechnologie in die Volksrepublik beschränken, will die Regierung in Peking die Forschung und Entwicklung im eigenen Land vorantreiben. In den vergangenen Jahren hat sie über zwei Fonds bereits Milliarden in Halbleiter-Hersteller wie SMIC oder Hua Hong gepumpt.
Chinas Immobilienkrise ist ernst - Nun äußert sich sogar das KP-Politbüro
Die chinesische Führung will Finanzrisiken vermeiden oder möglichst schnell entschärfen. Dies sei eine Frage der nationalen Sicherheit und entscheidend für den Wohlstand des chinesischen Volkes, teilte das Politbüro als oberstes Entscheidungsgremium der allmächtigen Kommunistischen Partei staatlichen Medien zufolge mit. Die Risiken seien große Hürden, die genommen werden müssten.
China kämpft seit Längerem mit hohen Schulden und Problemen auf dem Immobilienmarkt. Immobilieneigentum macht in etwa die Hälfte des privaten Wohlstands in der Volksrepublik aus. Die Wohnungs- und Häuserpreise sind seit Jahren auf Talfahrt. Die Regierung in Peking hat bereits Maßnahmen angekündigt, um die Märkte zu stabilisieren.
Aktuelles vom Geldmarkt
Wenig verändert ist der europäische Geldmarkt in die neue Woche gestartet. Ein schwächerer IFO-Geschäftsklimaindex spielte keine Rolle. Die EZB bleibt derweil bei ihrem Narrativ vermutlich bald fallender Leitzinsen. Die Inflationsrate in der Eurozone und das Tempo der Lohnsteigerungen verlangsamen sich nach den Worten von EZB-Chefökonom, Philip Lane, allmählich und ebnen damit den Weg für mögliche Zinssenkungen nach einer ersten Senkung der Zinsen im nächsten Juni.
Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 3,86 - 4,13 (3,80 - 4,15), Wochengeld: 3,89 - 4,13 (3,83 - 4,18), 1-Monats-Geld: 3,82 - 4,06 (3,76 - 4,20), 3-Monats-Geld: 3,77 - 3,99 (3,68 - 4,08), 6-Monats-Geld: 3,72 - 3,96 (3,63 - 4,03), 12-Monats-Geld: 3,63 - 3,90 (3,57 - 3,97), Euribors: 3 Monate: 3,8000 (3,8080), 6 Monate: 3,7750 (3,7800), 12 Monate: 3,7400 (3,7290)
EZB-Chefökonom sieht Weg für Zinssenkung geebnet
Die Inflationsrate in der Eurozone und das Tempo der Lohnsteigerungen verlangsamen sich nach den Worten des EZB-Chefökonomen Philip Lane allmählich und ebnen damit den Weg für mögliche Zinssenkungen nach einer ersten Senkung der Zinsen im nächsten Juni.
Die Notenbank hat vergangene Woche Zahlen veröffentlicht, die zeigen, dass die von den Gewerkschaften ausgehandelten Löhne in den ersten drei Monaten dieses Jahres schneller gestiegen sind als in den letzten drei Monaten des Jahres 2023. Dies schien ein Rückschlag für die Zentralbank zu sein. Allerdings sagte Lane aber nun der Financial Times, dass ein breiterer Blick auf die Lohnentwicklung auf eine weitere Abkühlung hinweise.
Virusfund drückt Lachszüchter-Aktienkurs
Ein Virusfund hat der Aktie des Lachsanbieters Bakkafrost zugesetzt. Die in Oslo notierte Aktie des auf den Faröer Inseln ansässigen Unternehmens verlor gut zwei Prozent und war mit 590 Norwegen-Kronen so billig wie seit Anfang Februar nicht mehr. Bakkafrost hat nach eigenen Angaben Infektionen mit dem Lachs-Virus ISA in zwei Ställen eines seiner Zuchtbetriebe festgestellt. Die Experten des skandinavischen Vermögensverwalters Carnegie schätzen das Risiko einer Ausbreitung des Virus dank der frühzeitigen Erkennung als gering ein. Sie prognostizieren allerdings einen Rückgang der durchschnittlichen Analystenerwartung für Bakkafrosts Gewinn pro Aktie für 2024 um etwa vier Prozent.
DAX mit Miniplus - Wall Street bleibt heute zu
Unspektakulärer Handel an der Frankfurter Börse: Der DAX hat sich wegen mangelnder Impulse bislang wenig bewegt. Der Leitindex notierte am Mittag 0,1 Prozent höher bei 18.706 Punkten. Der EUROSTOXX50 stieg um 0,2 Prozent auf 5044 Stellen. Der deutsche Aktienmarkt schmort heute vorwiegend im eigenen Saft, weil in den USA die Börsen feiertagsbedingt geschlossen bleiben. Auch in Großbritannien wird nicht gehandelt.
"Weltweiter Handelskrieg ist das große Risiko"
"Made in Germany ist international wieder wettbewerbsfähiger", sagt Chris-Oliver Schickentanz, Chef-Anlagestratege bei Capitell Vermögens-Management. Gleichzeitig bedrohe das Risiko eines drohenden weltweiten Handelskrieges deutsche Unternehmen.
Neuer UBS-Chef soll intern gefunden werden
Die Schweizer Großbank UBS hat offenbar ausgeschlossen, dass der Nachfolger von Konzernchef Sergio Ermotti von außerhalb der Bank kommen wird. Wie die "Financial Times" unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, soll der künftige CEO aus einer Liste mit drei internen Kandidaten ausgewählt werden. Er könnte bereits im kommenden Jahr bei der Generalversammlung bekanntgegeben werden. Die UBS lehnte der Zeitung zufolge eine Stellungnahme ab. Ermotti hatte jüngst erklärt, dass er bis mindestens Ende 2026 UBS-Chef bleiben wolle und dass es das Ziel sei, einen internen Nachfolger für ihn zu finden.
Lufthansa testet kostenlosen Ausschank von Kaffee und Tee
Hier einmal eine Servicemeldung von einem börsennotierten Unternehmen: An Bord einiger Lufthansa-Jets soll es noch in diesem Sommer auch in der Economy-Klasse wieder kostenlose Getränke geben. Rund drei Jahre nach Abschaffung des bis dahin kostenlosen Getränkeservice soll nun testweise und auf einzelnen Kurz- und Mittelstrecken wieder gratis ausgeschenkt werden, bestätigte der MDAX-Konzern.
Zuvor hatte der Chef von Lufthansa Airlines, Jens Ritter, in mehreren Interviews den Testlauf angekündigt, der möglicherweise zu einer höheren Kundenzufriedenheit führen soll. Es werde ausgewählte Getränke wie Tee oder Kaffee geben, hieß es. Im Rahmen der ständigen Kundenzufriedenheitsanalysen soll die Reaktion der Kunden erfasst werden.
Aktien von zwei Evergrande-Töchtern schießen hoch
Im Fokus an der Börse Hongkong stand vor allem der Immobiliensektor und hier die Aktien von zwei Tochterunternehmen der China Evergrande. So machten die Aktien von China Evergrande New Energy Vehicle einen Satz um 92,1 Prozent auf 73 Hongkong-Cents, nachdem das Startup-Unternehmen für Elektrofahrzeuge mitgeteilt hatte, dass die Insolvenz-Verwalter Gespräche über den Verkauf eines 29-prozentigen Anteils an einen ungenannten Käufer geführt hätten. Dieser habe auch die Option, einen weiteren Anteil von 29,5 Prozent zu erwerben. Zudem stieg auch die Notierung von Evergrande Property Services um 8,9 Prozent.
Ende Januar war die Liquidation der China Evergrande Group angeordnet worden, nachdem es dem Immobilien-Entwickler nicht gelungen war, sich mit seinen Gläubigern auf einen Plan zur finanziellen Restrukturierung zu einigen. Es kam daraufhin zu einer großen Immobilienkrise in China.
Adler-Group-Aktie schießt kräftig nach oben
Einen kräftigen Kurssprung von 47,5 Prozent machen die Aktien der Adler Group. Grund ist die Meldung, dass sich das angeschlagene Immobilienunternehmen mit Anleihegläubigern über eine Restrukturierung der Schulden geeinigt hätte. Allerdings sollten künftige Aktionäre eins nicht übersehen, kommentiert ein Händler das Ergebnis: "Die Stimmrechte der Aktionäre werden geviertelt." Laut der Einigung bei Adler gehen 75 Prozent der Stimmrechte in die Hände der Anleihegläubiger über.
IFO-Index stagniert überraschend - Experte spricht von "klarem Dämpfer"
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft tritt überraschend nur auf der Stelle. Der IFO-Geschäftsklimaindex stagnierte im Mai auf dem Vormonatswert von 89,3 Punkten. Zuvor war das Barometer dreimal in Folge geklettert. Experten hingegen hatten nun mit einem Anstieg auf 90,4 Zähler gerechnet. Die Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage schlechter als zuletzt, ihre Aussichten für die kommenden Monate jedoch günstiger. "Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich schrittweise aus der Krise heraus", sagte IFO-Präsident Clemens Fuest.
"Der Konjunkturoptimismus hat einen klaren Dämpfer erhalten", sagte Alexander Krüger, Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, gegenüber ntv.de: "Vor allem die Lagebeurteilung zeigt, dass Konjunktursorgen weiter bestehen. Stimmungsseitig ist das Aufwärtspotenzial in allen Sektoren noch groß. Dass sich ein Aufschwungssignal bald einstellen wird, ist wenig wahrscheinlich. Immerhin haben sich zentrale Rahmenbedingungen nicht verändert. Auftragsmangel, Realeinkommensverluste, hohe Zinsen und die verunsichernde Wirtschaftspolitik belasten. Es bleibt dabei, dass ein Mini-Wachstum vorerst das höchste der Gefühle ist."
"'Wandel durch Handel' ist gescheitert"
Im Streit um mögliche Strafzölle der Europäischen Union (EU) auf chinesische Elektroautos dringt der Chef der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, auf ein geschlossenes Auftreten gegenüber der Regierung in Peking. "Wir brauchen keine nationalen Alleingänge, sondern eine kraftvolle EU-Strategie gegenüber China", sagt der CSU-Politiker der "Augsburger Allgemeinen". Andernfalls werde China immer mehr die Spielregeln der Weltwirtschaft bestimmen. Gleichzeitig sehe er mehr Handlungsbedarf. "Die Losung 'Wandel durch Handel' ist gescheitert." Während die Bundesregierung Strafzöllen bislang skeptisch gegenübersteht, befürwortet sie der französische Präsident Emmanuel Macron. Die EU-Kommission will im Juni entscheiden, ob sie Anti-Dumping-Zölle auf chinesische Elektroautos verhängt und damit dem Beispiel der USA folgt.
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Chipwerte reiten Nvidia-Welle
Der Chipsektor führt an der Tokioter Börse die Gewinnerliste an. Die Aktien von Socionext spring 5,5 Prozent nach oben und sind damit der zweitgrößte prozentuale Gewinner hinter Kansai Electric Power mit einem Plus von etwa 6 Prozent. Der Chiptester-Hersteller Advantest, der den US-KI-Chip-Spezialisten Nvidia zu seinen Kunden zählt, steigt 1,7 Prozent, während der auf KI fokussierte Startup-Investor Softbank 1,3 Prozent zulegt. Nvidia hatte in der vergangenen Woche mit seinen Quartalszahlen und dem Ausblick überzeugt.
Kann der IFO-Index den DAX beleben?
Der DAX bewegt sich zum Start ins Montagsgeschäft kaum. Der deutsche Börsenleitindex notiert aktuell bei Kursen um 18.695 Punkte. Am Freitag hatte er mit 18.693 Zählern geschlossen. Auch an den asiatischen Aktienmärkten fallen die Kursausschläge gering aus. Die Wall Street bleibt heute feiertagsbedingt geschlossen.
"Der DAX startet ruhig in die neue Handelswoche", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf. "Der Fokus liegt in dieser Woche auf frischen Konjunkturdaten", erläutert sie und verweist auch auf den um 10.00 Uhr anstehenden IFO-Index, einen der "wichtigsten wirtschaftlichen Frühindikatoren in Deutschland". "Im Monatsverlauf hat der DAX bislang rund vier Prozent zugelegt."
Musks KI-Firma xAI sichert sich Milliarden
Bei einer neuen Finanzierungsrunde hat das KI-Unternehmen xAI sechs Milliarden Dollar frisches Kapital eingesammelt. Zu den aktuellen Geldgebern zählten die Finanzinvestoren Andreessen Horowitz und Sequoia Capital, gibt die KI-Firma des US-Milliardärs Elon Musk bekannt. Das Geld solle dazu genutzt werden, die eigene Künstliche Intelligenz (KI) zur Marktreife zu bringen. Zur Unternehmensbewertung macht xAI keine Angaben. Frühere Medienberichte hatten einen Wert zwischen 18 und 24 Milliarden Dollar ins Gespräch gebracht.
In der KI-Branche tobt ein harter Wettbewerb um die technologische Führung. Zahlreiche Investoren pumpen Geld in Startups, die den bisherigen Marktführern, dem ChatGPT-Macher OpenAI sowie der Alphabet-Tochter Google, Konkurrenz machen könnten.
Der DAX muss es allein schaffen
Der DAX wird nach Berechnungen von Brokern und Bankhäusern wenig verändert eröffnen. Die Aussicht auf länger hoch bleibende Zinsen in den USA treibt die Anleger derzeit um. Am Freitag hatte der Leitindex ebenfalls kaum verändert bei 18.693 Punkten geschlossen.
Heute steht hierzulande der IFO-Geschäftsklimaindex im Zentrum des Anlegerinteresses. Experten erwarten einen weiteren Anstieg des Barometers, nachdem sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft im April bereits den dritten Monat in Folge aufgehellt hatte. Sie war damit so gut, wie seit fast einem Jahr nicht mehr. Jüngst verdichteten sich die Hinweise auf eine Frühjahrsbelebung, womit die Konjunktur mehr Fahrt aufnehmen dürfte
Von den US-Börsen sind indes keine Impulse zu erwarten: Die Wall Street bleibt am Montag wegen des Feiertages Memorial Day geschlossen.
Wie lange hält das Goldilocks-Szenario noch?
In der Vergangenheit haben sich die Börsen gerade in den Sommermonaten eher unterdurchschnittlich entwickelt. In diesem Jahr ist davon noch nicht viel zu spüren. Denn bis zuletzt blieben die Märkte weiter im Rekordmodus. Wird das auch über den Sommer hinweg so bleiben können? Und welche Rolle spielen dabei die bevorstehende Präsidentschaftswahl in den USA sowie die Notenbanken? Über mögliche Strategien für Anleger diskutiert Friedhelm Tilgen mit Matthias Hüppe von der HSBC und dem Finfluencer Lars Erichsen von Erichsen Geld & Gold.
Japan-Deflation ein Thema an Asien-Börsen
Mit leichten Gewinnen starten die Börsen in Ostasien und Australien in die neue Handelswoche. Teilnehmer verweisen unter anderem auf die positiven Vorgaben der Wall Street. Jedoch werde auch auf weitere Inflationsdaten aus den USA im Wochenverlauf gewartet. Dann steht der PCE-Deflator, der von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsindikator, auf der Agenda. Teilnehmer erhoffen sich hier weitere Hinweise über den künftigen Zinskurs der Fed. Zuletzt hatten die Zinssenkungshoffnungen einen herben Dämpfer erlitten. Es wird jetzt erst für September mit einer ersten Zinssenkung gerechnet.
Die Aufschläge an den asiatischen Handelsplätzen bewegen sich insgesamt in recht engen Bahnen. So geht es für den Shanghai Composite um 0,4 Prozent nach oben und der Hang-Seng-Index gewinnt 0,3 Prozent. Hier stützen neue chinesische Konjunkturdaten. Die Gewinne der chinesischen Industrie sind im April wieder gestiegen und haben damit den Rückgang vom Vormonat umgekehrt. Von Peking ergriffene Stimulierungsmaßnahmen zeigten Wirkung und die Nachfrage für chinesische Produkte verbesserte sich. Der sich abkühlende Optimismus über die jüngsten Konjunkturmaßnahmen aus Peking bremst aber die Entwicklung an den Börsen in China, heißt es. Die Regierung habe zwar eine Reihe von Stützungsmaßnahmen für die Wirtschaft, insbesondere für den Immobilien-Sektor angekündigt, doch stellen sich Analysten die Frage, wie diese Maßnahmen durchgeführt und finanziert werden sollen.
In Seoul klettert der Kospi um 0,5 Prozent. Für den Nikkei geht es um 0,2 Prozent aufwärts. Nach Ansicht des stellvertretenden Gouverneurs der Bank of Japan (BOJ), Shinichi Uchida, steht Japan kurz vor der vollständigen Überwindung der jahrzehntelangen Deflation. "Es ist zwar immer noch eine große Herausforderung, die Inflationserwartungen auf 2 Prozent zu verankern, aber das Ende unseres Kampfes ist in Sicht", so Uchida. Im März hatte die Notenbank beschlossen, die Zinssätze zum ersten Mal seit 2007 anzuheben. Sie war der Ansicht, dass ein positiver Zyklus von Löhnen und Preisen endlich zu wirken beginnt. Die Äußerungen von Uchida dürften den Eindruck verstärken, dass die Bank auf dem Weg zu einer schrittweisen Straffung der Geldpolitik ist.
Inflationsausblick ermöglicht lockerere EZB-Zinspolitik
Die weitgehend gebändigte Inflation ermöglicht der EZB aus Sicht von Direktoriumsmitglied Piero Cipollone ein Umschwenken auf einen lockereren Kurs. Das italienische Führungsmitglied der Europäischen Zentralbank macht deutlich, dass er die Inflationsgefahr für weitgehend gebannt hält: "Sofern es keine weiteren Schocks gibt, erwarten wir, dass die Inflation in den kommenden Monaten um das aktuelle Niveau herum schwanken wird, bevor sie nächstes Jahr auf unser Zielniveau fällt", so Cipollone. Die EZB strebt für den Euroraum bei der Teuerungsrate eine Marke von zwei Prozent an, die mit zuletzt 2,4 Prozent schon in Reichweite ist. Die jüngsten Daten bestärkten die Zuversicht, dass die Zentralbank ihren restriktiven geldpolitischen Kurs zurückfahren könne, sagt der Italiener.
Eine Zinssenkung um einen viertel Prozentpunkt auf der Sitzung am 6. Juni gilt nach klaren Signalen aus dem Führungskreis der EZB als weitgehend ausgemachte Sache. Doch betonte Bundesbankchef Joachim Nagel jüngst, einem ersten geldpolitischen Schritt nach unten müsse nicht gleich ein zweiter folgen. Es gelte, nichts zu überstürzen. Zwar rechne er mit einer Abflachung der Lohnentwicklung in den nächsten Monaten. Doch müsse die EZB weiter aufmerksam bleiben.
"Eine so starke Divergenz ist kein gutes Zeichen"
Eine klare Richtung gibt es an der Wall Street nicht: Der Dow büßt ein, der S&P 500 kann sein Niveau in etwa halten, aber das Augenmerk der Anleger liegt auf den Technologiewerten und lässt den Nasdaq auf Rekordjagd gehen. "Es war ein ziemlich wilder Ritt", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Markus Koch in New York. Er verrät aber, was "die Bullen am Laufen hält".
Asien-Anleger zeigen sich zuversichtlich
Sinkende Inflationserwartungen sorgen für eine positive Risikostimmung und stützen die Märkte in Asien. In den USA werden Ende der Woche die neuesten Inflationsdaten veröffentlicht. "Die Daten zu den Verbraucher- und Erzeugerpreisen deuten darauf hin, dass die Kerninflation nach einem starken Jahresauftakt im April weiter an Schwung verloren hat. Wir gehen davon aus, dass der Kernindex um 0,22 Prozent steigen wird, nach 0,32 Prozent im März und einer ersten Schätzung von 0,25 Prozent", so die Analysten der Investmentbank TD Securities. Zahlen zur Inflation in der Eurozone werden ebenfalls am Freitag erwartet
In Tokio steigt der Nikkei-Index um 0,3 Prozent auf 38.758,96 Punkte, der breiter gefasste Topix notiert 0,3 Prozent höher bei 2.750,91 Punkten. Die Aktien der wichtigsten Halbleiterhersteller folgen der starken Performance ihrer US-Konkurrenten, die in der vergangenen Woche von den Gewinnen von Nvidia profitierten und den Nikkei nach oben trieben. Sorgen um eine straffere Geldpolitik der Bank of Japan (BOJ) drücken allerdings auf die Stimmung. BOJ-Gouverneur Kazuo Ueda sagt, dass die Inflationsziele vorsichtig angegangen würden. Einige Herausforderungen seien für Japan nach Jahren der ultralockeren Geldpolitik "außergewöhnlich schwierig". Die BoJ wird ihre geldpolitische Sitzung am 14. Juni abhalten, und es besteht eine gewisse Chance, dass sie die Zinsen entgegen dem globalen Trend wieder anheben wird, wenn auch nur auf 0,15 Prozent.
Positive Signale im Zusammenhang mit den Spannungen zwischen Japan, Südkorea und China sorgen an den chinesischen Märkten für Erleichterung. Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo meldet, bei einem Dreiergipfel der Staats- und Regierungschefs sei in einer gemeinsamen Abschlusserklärung die Wiederaufnahme von Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen vereinbart worden. Der Shanghai Composite gewinnt 0,3 Prozent auf 3.098,78 Punkte. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen steigt 0,3 Prozent auf 3.611,91 Punkte.
Too big to fail: Kann Tesla überleben?
Jahrelang fährt Tesla in der Erfolgsspur, wächst und wird zum Branchenprimus der Elektromobilität. Doch mittlerweile sinken Absatz und Marge, die Konkurrenz wetzt die Messer.
Das ist los im frühen Devisengeschäft
Im asiatischen Devisenhandel verliert der Dollar 0,2 Prozent auf 156,72 Yen und steigt leicht auf 7,2450 Yuan. Gegenüber der Schweizer Währung legt er leicht auf 0,9142 Franken zu. Gleichzeitig bleibt der Euro nahezu unverändert bei 1,0848 Dollar und legt leicht auf 0,9917 Franken zu. Das Pfund Sterling stagniert bei 1,2738 Dollar.
Euro / Dollar n
Boden für DAX-Rally geebnet
Der Boden für die Fortsetzung der Börsenrally dürfte nach Ansicht von Experten dank stabiler Firmenbilanzen und aufklarenden Konjunkturaussichten bereitet sein. Der DAX könnte die Marke von 19.000 Punkten in der neuen Woche erneut ins Visier nehmen. Zweifel an raschen Zinssenkungen könnten jedoch für Kursschwankungen sorgen.
Zuletzt nahmen die DAX-Anleger angesichts der hartnäckig hohen Inflation etwas Tempo heraus. Bei einem Stand von 18.693 Punkten am Freitagabend gab der deutsche Leitindex auf Wochensicht leicht nach. Der Mai war aus Investorensicht bislang dennoch ein Wonnemonat: Der DAX legte fast 4,5 Prozent zu. "Angesichts der weitestgehend abgeschlossenen Gewinnberichterstattung werden die Impulse nun in erster Linie von makroökonomischen Daten und den Äußerungen wichtiger Notenbankvertreter ausgehen", sagt Helaba-Stratege Markus Reinwand. Dabei stehen vor allem die Preisdaten im Fokus, die den Märkten Rückschlüsse auf die Zinsperspektiven liefern könnten.
Insgesamt blieben die weiteren DAX-Aussichten gut, sagt Carsten Klude, Chefvolkswirt bei M.M. Warburg. "Die Berichtssaison ist so positiv verlaufen, dass die Unternehmensanalysten ihre Gewinnerwartungen für das Jahr 2024 nach oben revidiert haben", erläutert er. Zudem sei der deutsche Leitindex trotz einer Kurssteigerung von rund zwölf Prozent seit Jahresbeginn immer noch recht günstig bewertet. "Unser Jahresendziel von 19.500 Punkten könnte bald erreicht werden."
Auch von konjunktureller Seite haben die Aktienmärkte aktuell Rückenwind. Jüngst verdichteten sich die Hinweise auf eine Frühjahrsbelebung. Heute wird das IFO-Institut den Geschäftsklimaindex für Mai vorlegen. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hatte sich im April aufgehellt und war so gut wie seit fast einem Jahr nicht mehr. Auch die gedämpfte Verbraucherlaune hatte sich zuletzt zumindest verbessert. Ob der Trend im Juni anhält, werden die am Mittwoch anstehenden Prognosen der Konsumforscher der GFK und des Nürnberger Instituts für Marktentscheidungen (NIM) zeigen. Laut den Forschern bewegte sich das Barometer immer noch auf einem überaus niedrigen Niveau. "Die steigenden Konjunkturerwartungen untermauern das Kursplus am Aktienmarkt, aber viel ist schon eingepreist", sagt Helaba-Stratege Reinwand.
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