Der Börsen-Tag
10. August 2022
imageHeute mit Max Borowski und Diana Dittmer
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17:55 Uhr

Dax feiert 8,5 Prozent Inflation in USA

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Die Inflation in den USA schwächt sich im Juli deutlich ab. Die Anleger honorieren das. (Foto: picture alliance / dpa)

Mit sichtlich guter Laune haben Börsianer am Mittwoch auf die schwächeren US-Inflationsdaten reagiert. Die Teuerung fiel mit 8,5 Prozent Plus zwar nur leicht geringer aus als die Erwartungen von 8,7 Prozent. Für ein Freudenfeuerwerk reichte es aber allemal.

Vor allem an den Rentenmärkten machte sich Erleichterung breit, denn die Sorge vor einem drastischen Zinsschritt der US-Notenbank von 0,75 Prozent wird dadurch gedämpft. Während der Dollar entsprechend an Wert verlor, legten die Aktienmärkte zu.

Der Dax beendete den Handel mit einem soliden Plus von 1,2 Prozent bei 13.700 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg um 2,1 Prozent auf 27.818 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 1,0 Prozent auf 3753 Punkte.

"Es gibt gute Chancen, dass der Inflationsgipfel überschritten ist", kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Er sieht eine mögliche "Zeitenwende". 8,5 Prozent Teuerung in den USA, das sei zwar vor nicht allzu langer Zeit noch "unvorstellbar hoch und meilenweit vom Ziel der Geldpolitik entfernt" gewesen, kommentiert CMC Markets. Von Ungefähr komme die Annahme, dass die Inflation nun ihren Höhepunkt überschritten haben könnte, aber nicht.

"Historisch zeigen Inflationsspitzen wie die aktuelle, dass sobald der Hochpunkt einmal erreicht wurde, auch ein Kollaps der Inflationsraten zu erwarten ist," erklärt CMC Markets. Dass die Anleger das Signal für Neuengagements am Aktienmarkt nutzten, komme daher auch nicht überraschend.

Kritische Stimmen warnen gleichzeitig jedoch davor, die etwas niedrigeren Inflationszahlen überzubewerten. "Bei den wirklich wichtigen Dingen geht es ungebremst weiter nach oben", warnte ein Händler. Das gelte unter anderem für Gesundheitskosten und Mieten.

Gesucht waren am Mittwoch vor allem Sektoren wie Auto- und Reisewerte, auch die zinsempfindlichen Tech-Werte lagen vorn. Auf der Verliererseite fanden sich dagegen die klassischen defensiven Titel von Gesundheit, Versorgern und Telekom.

Die Berichtssaison tobt weiter auf Hochtouren: Für eine Hausse bei Heidelberger Druck mit knapp 20 Prozent Plus sorgten starke Zahlen, vor allem im Druckgeschäft. Der Bereich Packaging Solutions wuchs mit rund 28 Prozent besonders stark. Auch der britische Lieferdienst Deliveroo (+7,4%) hat nach Einschätzung der Citigroup starke Quartalszahlen geliefert. Das bereinigte Ebitda im ersten Halbjahr lag 11 Prozent über dem Konsens.

Das war der Börsen-Tag am Mittwoch. Die Kollegen von der Spät- und Nachtschicht halten Sie ab jetzt auf dem Laufenden. Morgen geht es dann an dieser Stelle munter weiter!

17:09 Uhr

Euro auf höchstem Stand seit Anfang Juli

Der Kurs des Euro ist nach den US-Verbraucherpreisdaten auf den höchsten Stand seit Anfang Juli gestiegen. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0345 US-Dollar gehandelt. Am Morgen hatte sie nur knapp über 1,02 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0252 (Dienstag: 1,0234) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9754 (0,9771) Euro.

16:53 Uhr

Mit Rohstoffen handeln? Das sollten Sie wissen!

Wer an der Börse Rohstoffe handeln will, der muss dies meist über sogenannte Terminkontrakte tun. Warum das so ist und wie der Terminmarkt funktioniert, darüber spricht Raimund Brichta mit Dirk Heß von der Citigroup.

16:28 Uhr

Lieferungen durch Druschba-Pipeline: Ölpreise geben nach

Am Rohölmarkt drücken optimistische Nachrichten über das Weiterleiten von russischem Öl über die Druschba-Pipeline den Preis. Rohöl der Sorte Brent sowie WTI aus den USA verbilligen sich um jeweils fast zwei Prozent auf 94,52 und 88,87 Dollar pro Barrel. Die Ölströme nach Mitteleuropa über die Druschba-Pipeline würden nach Zahlung der Transitgebühr für die Nutzung des ukrainischen Abschnitts der Pipeline in Kürze wieder aufgenommen, kündigte der ungarische Energiekonzern MOL an.

Die Furcht vor einer Rezession und einer sinkenden Nachfrage sei der Hauptgrund dafür, dass Brent-Rohöl unter 100 Dollar pro Barrel gehandelt werde, sagte PVM-Analyst Stephen Brennock. Insidern zufolge stiegen auch die Rohölvorräte in den USA zuletzt stärker an als von Analysten erwartet. Dies sorge ebenfalls für Entspannung auf der Angebotsseite.

15:54 Uhr

Wall Street startet mit kräftigen Aufschlägen

Die niedriger als erwartet ausgefallenen US-Inflationsdaten machen den Börsen Beine. In den USA gewinnt der Dow-Jones-Index 1,4 Prozent auf 33.224 Punkte, der S&P-500 steigt um 1,6 Prozent und der Nasdaq-Composite um 2,1 Prozent. Die Marktteilnehmer erhoffen sich offenbar ein weniger harsches Vorgehen der US-Notenbank bei den künftigen Zinserhöhungen.

Kräftig gekauft werden auch Anleihen, vor allem am kurzen Ende, das die geldpolitischen Erwartungen besonders deutlich spiegelt. Die Zweijahresrendite steigt um 14 Basispunkte auf 3,12 Prozent, die Zehnjahresrendite um 5 Basispunkte auf 2,73 Prozent.

Der Dollar steht dagegen massiv unter Druck, der Dollarindex verliert 1 Prozent. Vorübergehend profitieren kann der Goldpreis, der zunächst über 1800 Dollar je Feinunze kletterte, aktuell die Gewinne aber wieder abgibt.

15:43 Uhr

"Auf gutem Weg": Gasspeicher bald zu drei Vierteln gefüllt

Die deutschen Gasspeicher sind mittlerweile über 72 Prozent gefüllt. Das sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, beim hessischen Gasgipfel in Wiesbaden. "Das ist besser als in den letzten Wochen und Monaten." Müller zeigte sich sehr zuversichtlich beim Erreichen des Ziels, bis zum 1. September eine Füllung der Gasspeicher von 75 Prozent zu erreichen. "Da sind wir auf einem guten Weg."

Die Lage sei dennoch weiter angespannt, da nur etwa 20 Prozent der vertraglich zugesicherten Gasmenge aus Russland geliefert werde, sagte Müller. Um eine Gasmangellage zu vermeiden, müsse zudem deutlich mehr Gas eingespart und neue Gasquellen müssten erschlossen werden.

15:18 Uhr

LEG warnt Mieter vor "exorbitanter Energiepreisexplosion"

Der Immobilienkonzern LEG hat die Mieterinnen und Mieter noch einmal vor drohenden hohen Nachzahlungen bei der Nebenkostenabrechnung im nächsten Jahr gewarnt. "Die Mehrkosten werden in einer Dimension von ein bis zwei Nettokaltmieten liegen", sagte LEG-Chef Lars von Lackum in Düsseldorf. Und dabei sei die Belastung durch die angekündigte Energieumlage noch nicht eingerechnet. "Wir müssen unsere Mieterinnen und Mieter sensibilisieren, mit welch exorbitanter Energiepreisexplosion wir es zu tun haben", sagte der Manager. Auch wenn die Mieter bereit seien Energieverzicht zu leisten, werde es im nächsten Jahr zu Nachzahlungen kommen.

Die LEG hat Mieter angeschrieben und angeboten, die Vorauszahlungen auf freiwilliger Basis zu erhöhen, um den Kostenanstieg über mehrere Monate abzufedern. Rund ein Drittel der Kontaktierten habe dieses Angebot angenommen, heißt es. Wer dies nicht wolle, tue gut daran, schon jetzt damit zu beginnen, Geld für die Nachzahlung zurückzulegen.

Das Düsseldorfer Wohnungsunternehmen verfügte Ende 2021 über rund 146.000 Mietwohnungen.

14:56 Uhr

"Kriegskasse" für Twitter: Tesla-Aktien gewinnen 4 Prozent

Tesla-Aktien liegen im US-Handel mit 4,1 Prozent im Plus, nachdem Konzernchef Elon Musk Aktien des Elektroautobauers im Wert von fast sieben Milliarden US-Dollar verkauft hat.

Die Vorbereitung einer "Kriegskasse" für die Twitter-Übernahme schütze davor, dass später ein Blitzverkauf notwendig werde, sagt Matt Britzman, Analyst bei Hargreaves Lansdown.

Musk und Twitter sind in einem Rechtsstreit, nachdem der Tesla-Chef versucht hat, die vereinbarte 44 Milliarden Dollar schwere Übernahme wieder abzublasen.

Hier mehr:

14:44 Uhr

Nach US-Inflationsdaten: Dax und Euro legen deutlich zu

Die Inflation in den USA hat im Juli den Rückmarsch angetreten, was Hoffnung auf ein Abebben der Teuerungswelle nährt. Die Verbraucherpreise stiegen im Juli nur noch um 8,5 Prozent zum Vorjahresmonat nach einem Zuwachs von 9,1 Prozent im Juni, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilt. Experten hatten lediglich mit einem Rückgang auf 8,7 Prozent gerechnet. Zuletzt waren die Benzinpreise in den USA gesunken, was die Inflationsrate dämpfte.

Die Daten sorgen an den Märkten allgemein für gute Laune. Der Dax zieht gut ein Prozent ins Plus. "Der heutige Tag könnte eine Zeitenwende sein", sagt Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Es gibt gute Chancen, dass der Inflationsgipfel überschritten ist."

Noch stärker ist die Bewegung an den Rentenmärkten: Vor allem auf den langen Laufzeiten geht es steil nach oben. Der Buxl-Futures springt 288 Ticks oder 1,5 Prozent an, der Bund-Futures legt 100 Ticks zu auf 157,31 Prozent. "Mit den schwächeren US-Daten sinkt die Sorge vor heftigen Zinserhöhungen", sagt ein Händler. Entsprechend fällt auch der US-Dollar gegen den Euro. Umgekehrt geht es mit dem Euro kräftig nach oben, die europäische Gemeinschaftswährung gewinnt 1,1 Prozent auf 1,0323 Dollar. Der etwas schwächere Anstieg der US-Verbraucherpreise senkt die Erwartung, dass die US-Notenbank im September um 75 Basispunkte erhöhen muss. Stattdessen könnten es nur die zuvor erwarteten 50 Basispunkte werden.

14:18 Uhr

EU entlässt Griechenland in die finanzielle Selbstständigkeit

Da war doch was? Erinnerungen an die Schuldenkrise 2008 sind angesichts Corona- und Ukraine-Krise inzwischen verblasst. Dennoch wollen wir uns die Zeit nehmen, kurz daran zu erinnern, dass wir bereits schwere Krisen bewältigt haben.

Griechenland darf sich heute freuen. Denn das Land wird vom 20. August an nun erstmals seit der Schuldenkrise nicht mehr verstärkt von der EU-Kommission überwacht. Dies teilte der griechische Finanzminister Christos Staikouras in Athen mit. Die Entlassung aus der Kuratel sei neben den Finanzministern der Euroländer nun auch vom zuständigen Finanzkommissar Paolo Gentiloni genehmigt worden. Damit gehe eine für Griechenland sehr schwierige Zeit zu Ende. Griechenland habe den Großteil der verlangten Reformen erfolgreich umgesetzt, fügte der Athener Finanzminister hinzu.

Griechenland durchlief ab 2010 eine schwere Finanzkrise und musste in der Folge auf Druck seiner Gläubiger harte Sparmaßnahmen umsetzen. Die Griechen verloren dabei rund 25 Prozent ihres Einkommens. Seit 2018 steht Athen finanziell zunehmend auf eigenen Beinen.

13:53 Uhr

Kriselnder Autozulieferer mit tiefroten Zahlen

Der mit Schwierigkeiten kämpfende Autozulieferer Leoni hat im zweiten Quartal neuerliche rote Zahlen geschrieben. Das Nürnberger Unternehmen beziffert den Nettoverlust auf 47 Millionen Euro, ein Jahr zuvor war es ein Minus von knapp neun Millionen gewesen. Der Umsatz sank ebenfalls kräftig um ein Viertel auf 933 Millionen Euro, maßgeblich bedingt durch den Verkauf der Kabelsparte. Doch auch unter Herausrechnung dieses Effekts belief sich der Umsatzrückgang der fortgeführten Geschäftsbereiche auf über acht Prozent.

Leoni war ursprünglich Draht- und Kabelhersteller, übrig sind nunmehr als Hauptgeschäft noch die Bordnetzsysteme für Autos. Der Umsatz in diesem Bereich legte laut Vorstand im ersten Halbjahr zu. Das verschuldete Unternehmen hat sich nach eigenen Angaben mit den Banken mittlerweile "grundsätzlich" auf eine Finanzierung über das Jahr 2022 hinaus geeinigt.

13:24 Uhr

Banges Warten auf Inflationsdaten: Wie reagieren die US-Börsen?

Die Aktien an der Wall Street werden heute leicht im Plus erwartet. Die Stimmung ist zurückhaltend, weil um 14.30 Uhr die Verbraucherpreise für Juli veröffentlicht werden. Die Teilnehmer erhoffen sich von den Daten näheren Aufschluss über das weitere Vorgehen der US-Notenbank. Sollte die Teuerung hoch ausfallen, ist eine aggressive Zinspolitik der Fed wahrscheinlicher. Zudem beeinträchtigt eine hohe Inflation das Konsumverhalten der Verbraucher. Beides macht eine Rezession wahrscheinlicher.

Volkswirte rechnen mit einer Teuerung von 8,7 Prozent nach 9,1 Prozent im Juni, da die niedrigeren Energiepreise auf die Inflation etwas gedrückt haben dürfte. Teilnehmer befürchten aber, dass die Kerninflation hartnäckig auf hohem Niveau verharren dürfte. Dies dürfte der in den vergangenen Wochen positiven Grundstimmung für Aktien den Garaus bereiten.

"Die Märkte scheinen dem heutigen wichtigen US-Verbraucherpreisindex mit einer gewissen Besorgnis entgegenzusehen", so die Strategen der Deutschen Bank. "Die Nervosität ist kaum überraschend, wenn man bedenkt, dass diese Daten mit einigen der volatilsten Marktreaktionen des letzten Jahres zusammenfielen. Erst vor zwei Monaten schickte die entsprechende Veröffentlichung den S&P-500 auf seinen Jahrestiefststand und trug dazu bei, dass die Fed ihren Zinserhöhungsrhythmus auf 75 Basispunkte beschleunigte", so die Deutsche Bank weiter.

Hier ein Beitrag unserer TV-Kollegen zum Thema:

13:17 Uhr

Corona-Saufen war gestern: Hawesko verdient halb so viel

Hawesko hat im ersten Halbjahr und im zweiten Quartal weniger umgesetzt und weniger verdient. Wie die Hamburger Weinhandelsgruppe mitteilte, entfiel im laufenden Jahr die "lockdownbedingte Sonderkonjunktur" des Vorjahres, in dem besonders das Online-Geschäft profitiert hatte. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen, hält aber aufgrund der Inflationseffekte eine Ebit-Marge an unteren Rand der Spanne 6,0 bis 7,0 Prozent aktuell für wahrscheinlicher.

Im zweiten Quartal verdiente Hawesko vor Zinsen und Steuern (EBIT) 7,8 Millionen Euro, etwa halb so viel wie die 15,5 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Der Umsatz ging den Angaben zufolge um 2,3 Prozent zurück. Im Halbjahr sank das Ebit auf 17,1 Millionen Euro von 31,1 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz verringerte sich um 4 Prozent auf 312,0 Millionen Euro. Im Gesamtjahr rechnet der Konzern unverändert mit einem Umsatzrückgang zwischen 1 und 6 Prozent zum Vorjahr.

13:05 Uhr

Sprit bleibt teuer, auch wenn die Preise sinken

Due Preise an der Zapfsäule bewegen sich weiter ium Rückwärtsgang. Superbenzin der Sorte E10 ist die neunte Woche in Folge billiger geworden, wie der ADAC in München mitteilt. Der Dieselpreis zeigt seit sieben Wochen eine Abwärtstendenz. Im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Dienstags kostete E10 1,707 Euro - das waren 2,5 Cent weniger als eine Woche zuvor. Diesel verbilligte sich um 3,7 Cent auf 1,890 Euro. Der ADAC sieht das Sinken als Anpassung an den gefallenen Rohölpreis.

Auch nach der nun wochenlangen Talfahrt und trotz der noch bis Monatsende geltenden temporären Steuersenkung liegen die Spritpreise im langfristigen Vergleich immer noch auf hohem Niveau. Diesel ist noch immer teurer, als es vor Ausbruch des Ukraine-Krieges jemals war. Super E10, bei dem der Steuerrabatt höher ausfällt, liegt nur einige Cent unterhalb des alten Rekordniveaus aus der Vorkriegszeit.

Hier mehr zum Thema:

12:34 Uhr

Lohn-Preis-Spirale: Kommt eine Inflation wie in den 1970ern?

Der Unternehmensberater Hermann Simon sieht eine Lohn-Preis-Spirale nicht mehr nur als Drohszenario, sondern schon jetzt als Realität - eine, die sich seiner Meinung nach nicht vermeiden lässt. Im Gespräch mit ntv zieht er Parallelen zur Inflation der 1970er Jahre.

11:56 Uhr

Preisexplosion: Kaffee wird immer teurer

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Brasilien ist der wichtigste Kaffee-Produzent- und -Exporteur. Die jüngste Ernte lag fast 25 Prozent unter der Rekordernte aus dem Jahr 2020. Und das Angebot dürfte witterungsbedingt weiter schrumpfen. (Foto: picture alliance / imageBROKER)

Kaffeegenuss wird allmählich zu einem teuren Vergnügen. Ein Grund dafür liegt in Brasilien, wo Kaffeebauern deutlich höhere Ertragseinbußen durch Wetterkapriolen erleben als erwartet. Die Finanzagentur Bloomberg zitiert einen Erzeuger, dessen Ernte in dieser Saison um die Hälfte eingebrochen ist, nachdem seine Plantage bereits im vergangenen Jahr von Dürre und Frost heimgesucht wurde. Auch die Kolumbien ist betroffen.

Die Arabica-Futures sind in den letzten zwei Jahren um etwa 80 Prozent gestiegen. Das geschrumpfte Angebot an Kaffeebohnen könnte die Weltpreise weiter anfachen, Brasilien ist der weltgrößte Arabica-Exporteur. Das Land hatte zuletzt die schlimmste Dürreperiode seit 90 Jahren. Darauf folgte der stärkste Frosteinbruch seit Jahrzehnten. Die Folge waren Rodungen von Kaffeebäumen. Das Wetterphänomen La Niña könnte nun zu weiteren Problemen bei der Ernte führen, warnen Rohstoffexperten.

Tchibo kündigte Anfang der Woche die zweite Preiserhöhung binnen neun Monaten an. Vom 21. Februar an müssen Verbraucher dann für das Pfund Kaffee je nach Sorte und Herkunftsland 0,50 bis 1,30 Euro mehr berappen. Die Sorte "Feine Milde" soll dann 6,99 Euro je Pfund kosten - 1,30 Euro mehr als jetzt. Im Vergleich zum Sommer vergangenen Jahres ist der Preis dann um 2 Euro gestiegen.

11:44 Uhr

Eon schließt längere Laufzeit für AKW Isar 2 nicht aus

Der Energiekonzern Eon zeigt sich vor dem Hintergrund der Energiekrise in der Frage einer Laufzeitverlängerung seines Atomkraftwerks Isar 2 flexibel.

"Die Bundesregierung hat sich zu Beginn des Ukrainekrieges klar gegen eine Verlängerung der Laufzeiten von Kernkraftwerken in Deutschland ausgesprochen", sagte Finanzvorstand Marc Spieker bei der Vorlage der Halbjahreszahlen. "Sollte die Bundesregierung im Rahmen des laufenden Stresstests zu einer Neubewertung der Lage kommen, sind wir zu Gesprächen bereit."

In den vergangenen Wochen sind die Rufe nach einer Laufzeitverlängerung für die verbliebenen drei deutschen Atomkraftwerke über das Jahresende 2022 hinaus immer lauter geworden.

Hier mehr zum Thema Laufzeitverlängerungen von AKWs:

10:59 Uhr

Deutschland-Tourismus zählt deutlich weniger Reisende aus dem Ausland

Der Deutschland-Tourismus hat im Juni nahezu das Niveau vor der Corona-Krise erreicht. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lag die Zahl der Übernachtungen von Reisenden mit 48,9 Millionen nur noch um 3,4 Prozent unter dem Niveau des Juni 2019. Die Lücke zum Vorkrisenniveau sei seit Jahresbeginn 2022 beständig kleiner geworden, teilte die Wiesbadener Behörde mit.

Die Übernachtungen von Gästen aus dem Inland überschritten im Juni das Vorkrisenniveau sogar leicht um 0,3 Prozent. Bei Reisenden aus dem Ausland wurde dagegen noch ein Minus von 22,2 Prozent verzeichnet.

Hier mehr zum Thema:

10:35 Uhr

Plus 10 Prozent: Anleger fliegen auf Heidelberger Druck

Überraschend stark ist Heidelberger Druck in das Geschäftsjahr gestartet. Während der Bereich Wallboxen das Wachstum der letzten Quartale nicht auf die Straße bringen konnte, überzeugte das wesentlich größere Druckgeschäft, so wuchs der Bereich Packaging Solutions mit rund 28 Prozent besonders stark.

Anleger honorieren das, die Aktie reagiert mit einem Kurssprung!

Das Unternehmen habe die Kosten im Griff und die Ebitda-Marge habe sich in der Folge nahezu verdoppelt, kommentieren Marktteilnehmer. Der Auftragseingang liege mit 607 Millionen Euro im Rahmen der Erwartung und liefere den Grundstock dafür, dass das Jahresziel erreicht wird. Für die Aktie, die sich 2022 zeitweise halbiert hatte, geht es um 10 Prozent nach oben.

10:28 Uhr

DAX robbt sich vor - Eon Flop, RWE top!

Der Dax legte im frühen Handel nach einem schwächeren Start um 0,11 Prozent auf 13.555 Punkte zu. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verharrt bei minus 0,1 Prozent und 27.270 Zählern. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeigte sich zuletzt nachezu unverändert bei 3716.

Aus dem Dax legten am Morgen der Energiekonzern Eon und der Chemikalienhändler Brenntag ihre Zahlenwerke vor. Trotz lobender Worte von Händlern und Analysten ging es für die Aktien beider Unternehmen abwärts:

Brenntag fielen um 0,6 Prozent und Eon sanken zunächst um über ein Prozent, machten dann aber Boden gut und notierten zuletzt nur noch 0,3 Prozent leichter. Zugleich legten die Papiere des Versorgers RWE um rund ein Prozent zu. Zahlreiche Anleger sehen in dieser Aktie die größeren Chancen, da RWE sich auf die gesamte Palette der Stromerzeugung konzentriert und Eon mehr auf Netze und Vertrieb.

09:52 Uhr

Gute Nachrichten für Verbraucher: Chinas Produzenten drücken auf die Preisbremse

Die chinesischen Hersteller haben im Juli dem globalen Kostendruck getrotzt. Die Erzeugerpreise stiegen mit 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat so langsam wie seit fast anderthalb Jahren nicht mehr, wie das Statistikamt in Peking mitteilte. Im Juni lag das Plus noch bei 6,1 Prozent.

Das ist eine gute Nachricht für Wirtschaft und Verbraucher in Deutschland: Aus keinem anderem Land der Welt werden so viele Waren importiert wie aus der Volksrepublik - sie summierten sich 2021 auf mehr als 142 Milliarden Euro. Der nachlassende Preisdruck bei den chinesischen Herstellern könnte damit rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft viel Inflationsschub bei Waren herausnehmen.

Wie es aktuell um die chinesische Konjunktur bestellt ist, erfahren Sie hier:

09:41 Uhr

Hohe Kosten und Lieferengpässe: Toshiba mit roten Zahlen

Höhere Materialkosten haben dem japanischen Mischkonzern Toshiba im abgelaufenen Vierteljahr einen Betriebsverlust beschert. Von April bis Juni stehe ein operativer Fehlbetrag von 4,8 Milliarden Yen (umgerechnet knapp 35 Millionen Euro) in der Bilanz.

Neben den höheren Kosten liege das auch an Lieferengpässen bei Halbleitern. Analysten hatten einen Gewinn prognostiziert. Trotz der roten Zahlen hält Toshiba am Ausblick fest und will im Geschäftsjahr zu Ende März 2023 einen Gewinn von 170 Milliarden Yen (1,2 Milliarden Euro) erzielen. Das entspräche einem Plus von sieben Prozent. Toshiba kämpft seit einem Bilanzierungsskandal 2015 mit großen Problemen und die Spannungen mit aktivistischen Investoren beherrschen die Schlagzeilen. Inzwischen prüft das Unternehmen verschiedene Übernahmeangebote und Kapitalallianzen.

09:29 Uhr

Siemens droht erster Quartalsverlust seit fast zwölf Jahren

Nachdem der Traditionskonzern Siemens selbst die Corona-Krise in den schwarzen Zahlen gemeistert hatte, könnte nun eine massive Abschreibung auf die Minderheitsbeteiligung an Siemens Energy unter dem Strich für ein Minus sorgen, wenn Siemens morgen Früh Zahlen vorlegt. Analysten erwarten für das dritte Geschäftsquartal von April bis Juni einen deutlichen Verlust. Das letzte Quartal, das Siemens in den roten Zahlen beendete, war einem Sprecher zufolge das vierte des Geschäftsjahres 2010 - damals noch als Folge der Finanzkrise.

Ende Juni hatte Siemens die Sonderabschreibung auf seine Energy-Aktien bekanntgegeben. Sie wird das Ergebnis des dritten Quartals nach Steuern demnach mit rund 2,8 Milliarden Euro belasten. Anlass waren die niedrigen Börsenkurse "signifikant unter dem Buchwert". Siemens hält noch rund 35 Prozent an Energy, das vor knapp zwei Jahren an die Börse gebracht worden ist.

Jenseits der nicht zahlungswirksamen Abschreibung werden solide Geschäfte von Siemens erwartet. Beim operativen Ergebnis gingen die Analysten zuletzt sogar von einem ordentlichen Zuwachs aus. Ob die Energy-Abschreibung Siemens auch die Prognose für das Gesamtjahr kostet, wird die Unternehmensspitze voraussichtlich am Donnerstag beantworten.

Hier mehr:

09:17 Uhr

9-Euro-Ticket dämpft Inflation nur kurz - Hammer kommt im Herbst

Tankrabatt und Neun-Euro-Ticket haben die deutsche Inflationsrate im Juli den zweiten Monat in Folge fallen lassen. Waren und Dienstleistungen kosteten im Schnitt 7,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt eine frühere Schätzung bestätigt. Im Mai war die Teuerungsrate mit 7,9 Prozent so hoch wie seit dem Winter 1973/74 nicht mehr, ehe sie wegen der staatlichen Entlastungen im Juni auf 7,6 Prozent fiel.

Experten warnen aber vor steigendem Inflationsdruck im Herbst, wenn nicht nur Tankrabatt und Neun-Euro-Ticket auslaufen, sondern ab Oktober zusätzlich die Gas-Umlage erhoben wird. "Dies stellt für die Bürger einen massiven Kostenschub dar", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Für einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden seien Mehrkosten zwischen 300 und 1000 Euro pro Jahr zu erwarten.

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09:07 Uhr

Warten auf Inflationsdaten - DAX geht in Deckung

Der deutsche Leitindex startet erwartungsgemäß etwas niedriger in den Handel. Vor den wichtigen US-Verbraucherpreisen am Nachmittag dürften die Aktienmärkte insgesamt eher seitwärts tendieren.

Marktbeobachter erwarten, dass die Preise im Juli um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen sind, in der Kernrate wird ein Plus von 0,5 Prozent prognostiziert. Weiterhin steigen die Preise vor allem für Dienstleistungen kräftig, wobei sich hier vor allem die anziehenden Lohnkosten bemerkbar machen, merkt die Commerzbank vor der Veröffentlichung an.

Kleine Akzente setzen am Vormittag vor allem die Geschäftszahlen einer ganzen Reihe von Unternehmen.

08:42 Uhr

Flugchaos bringt TUI um ersten Gewinn seit Corona

Zusatzkosten durch Flugstreichungen in Großbritannien haben dem Touristikkonzern TUI im abgelaufenen Quartal die Rückkehr in die schwarzen Zahlen verhagelt. Flugausfälle, vor allem in Manchester, hätten mit 75 Millionen Euro belastet, teilte das Unternehmen mit.

"Ohne diese Zusatzkosten läge das bereinigte Konzern-Ebit bei 48 Millionen Euro und wäre damit das erste profitable Quartal seit Beginn der Pandemie." Insgesamt sieht sich der Reiseriese aber weiter auf Erholungskurs nach dem Einbruch durch die Corona-Pandemie in den vergangenen beiden Jahren. "Der Reise-Sommer der TUI wird stark, mit Kapazitäten nahezu auf dem Vor-Krisen-Niveau 2019. Wir erwarten ein signifikant positives bereinigtes Ebit für das Gesamtjahr", sagte Finanzchef und künftiger Konzernchef Sebastian Ebel.

Von April bis Juni, das dritte Geschäftsquartal von TUI, war der Umsatz mit 4,4 Milliarden Euro fast sechs Mal so hoch wie im Vorjahreszeitraum. Vor Steuern und Zinsen fiel ein Fehlbetrag von 27 Millionen Euro an. Unter dem Strich machte das Unternehmen einen Quartalsverlust von 331 Millionen Euro. Nach neun Monaten liegen die Erlöse bei 8,9 Milliarden Euro, der Konzernverlust beläuft sich auf 1,04 Milliarden Euro.

08:29 Uhr

Krypto-Crash brockt Coinbase Milliardenverlust ein

Die größte US-Kryptobörse Coinbase ist angesichts des Kursrutsches bei Digitalwährungen wie Bitcoin und Ether tief in die roten Zahlen geraten. Im zweiten Quartal entstand ein Verlust von 1,1 Milliarden Dollar (1,08 Mrd Euro), wie Coinbase nach US-Börsenschluss mitteilte.

Vor einem Jahr hatte die Handelsplattform noch einen Gewinn von 1,6 Milliarden Dollar gemacht. Hohe Abschreibungen auf Investments belasteten Coinbase nun erheblich. Die heftigen Schwankungen der Bilanz zeigen auch, wie stark das auf Handelsgebühren basierende Geschäftsmodell vom Auf und Ab der Kryptomärkte abhängt. Im jüngsten Quartal sanken die Erlöse verglichen mit dem Vorjahreswert um über 60 Prozent auf 808 Millionen Dollar.

"Der derzeitige Abschwung kam schnell und stürmisch", erklärte Coinbase zum Krypto-Crash. Die Aktie fiel nachbörslich um 5 Prozent. Die Zahlen verfehlten die bereits gedämpften Erwartungen.

Hier ein Beitrag unserer TV-Kollegen zur Nuri-Pleite:

08:06 Uhr

Keine Krise bei den Reichen - Luxuskonzerne machen Rekordumsatz

Inflation, Lieferschwierigkeiten, schlechte Stimmung bei den Verbrauchern: All dies scheint den global tätigen Luxusmarken wenig anhaben zu können. Unternehmen wie LVMH, Kering, Hermès oder Prada verzeichnen zuletzt Rekordabsätze - weltweit stiegen Absatzzahlen und Gewinne um 20 bis 30 Prozent, Preiserhöhungen nahm die Kundschaft offenbar hin. "Die Nachfrage ist da", bestätigt auch Arnaud Cadart, Portfolio-Manager bei Flornoy, gegenüber AFP.

Im Gegensatz zu anderen Produkten bestehe die Kundschaft der Hersteller von Luxusartikeln aus wohlhabenden Menschen. Diese seien "weniger empfindlich, was die Inflation, das Rezessionsrisiko oder Befürchtungen bezüglich ihres Arbeitsplatzes angeht", erklärt Cadart. Die Geschäfte laufen weltweit gut - bis auf China, wo strenge Corona-Maßnahmen zuletzt zu einer schwächeren Nachfrage geführt haben.

So konnte beispielsweise die Luxusmarke Prada im ersten Halbjahr 2022 ihre Absätze in Europa um deutliche 89 Prozent erhöhen - dank zurückkehrender Touristen. Auch der Kleidungshersteller Moncler profitierte von der Rückkehr der Besucher: Der französische Konzern verzeichnete ein Plus von 42 Prozent bei den Absätzen.

Der schwache Euro ist somit gleich ein doppelter Glücksfall für die Hersteller von Luxusartikeln: Produziert wird größtenteils in Europa, aufgrund des schwachen Euros derzeit vergleichsweise günstig. Verkauft werden die Produkte hingegen oftmals im Ausland - und dort bezahlt mit dem aktuell starken Dollar.

So verzeichnete beispielsweise der größte Luxuskonzern der Welt, die französische Gruppe LVMH, ein Umsatzplus von 28 Prozent im ersten Halbjahr. Ein Viertel dieser Steigerung sei auf Währungseffekte zurückzuführen, erklärte das Unternehmen.

08:03 Uhr

Ölpreise geben nach

Die Ölpreise geben am morgen leicht nach. Der Stopp von russischen Öllieferungen über die Pipeline Druschba (Freundschaft) nach Ungarn trieb die Ölpreise nur zeitweise etwas nach oben.

Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostet derzeit 96,15 US-Dollar. Das sind 16 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fällt um 23 Cent auf 90,27 Dollar.

Gestern waren die Ölpreise zeitweise jeweils mehr als einen Dollar gestiegen, nachdem die Lieferung von russischem Öl über den Südstrang der Pipeline Druschba eingestellt worden war. Über die Nordroute der Druschba-Pipeline, die durch Belarus und Polen bis nach Deutschland führt, wird hingegen weiterhin Rohöl geliefert.

Außerdem wurden die Ölpreise am Morgen durch einen Anstieg der Ölreserven in den Vereinigten Staaten gebremst. Am Vorabend war bekannt geworden, dass der Interessenverband American Petroleum Institute (API) in der vergangenen Woche einen Anstieg der Lagerbestände an Rohöl um 2,156 Millionen Barrel verzeichnet hat. Ein Anstieg der amerikanischen Ölreserven belastet in der Regel die Ölpreise.

Am Nachmittag werden die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung erwartet, die für neue Impulse bei den Ölpreisen sorgen könnten.

07:50 Uhr

Der Devisenmarkt wartet auf die US-Inflation

Am Devisenmarkt warten alle Akteure auf die Inflationsdaten aus den USA, die am Nachmittag anstehen. Der Kurs des Euro hält sich am Morgen vor der Veröffentlichung über 1,02 US-Dollar. Die Gemeinschaftswährung liegt aktuell bei 1,0214 Dollar und damit nahezu beim gleichen Kurs wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstagnachmittag auf 1,0234 Dollar festgesetzt.

Bis zum Nachmittag wird am Devisenmarkt nicht mit stärkeren Kursbewegungen gerechnet. Die Anleger warten auf die Veröffentlichung neuer Daten zur Entwicklung der Verbraucherpreise in den USA. Es wird damit gerechnet, dass sich die Inflation im Juli etwas abgeschwächt hat. Im Juni war die Inflationsrate in der größten Volkswirtschaft der Welt noch bis auf 9,1 Prozent gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit mehr als 40 Jahren.

Von der Preisentwicklung in den USA versprechen sich die Anleger am Devisenmarkt wichtige Hinweise auf die weitere Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Diese hatte zuletzt mit starken Zinserhöhungen gegen die hohe Inflation angekämpft. Ein Rückgang der Inflation dürfte am Markt als Signal gedeutet werden, dass die Fed beim Tempo der Zinserhöhungen etwas nachlassen könnte.

07:35 Uhr

Explodierender Strompreis bläht EON-Umsatz auf

Der Energiekonzern EON ist weiter stark von den hohen Strompreisen beeinflusst. Diese sorgen für positivere Erwartungen im Nicht-Kerngeschäft, sowie hohe Umsätze auf Konzernebene, drücken aber auch aufs operative Ergebnis.

Anders als im Auftaktquartal konnte Eon nun bereits einen Teil seiner gestiegenen Kosten an die Kunden weitergeben. Im Ergebnis werde dies jedoch erst vollständig in der zweiten Hälfte des Jahres sichtbar werden, teilte der DAX-Konzern in Essen mit.

Konzernchef Leonhard Birnbaum nannte es insgesamt "ein solides Halbjahresergebnis". Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (ber Ebitda) ging um 15 Prozent zurück auf 4,1 Milliarden Euro, zumal der Vorjahreszeitraum von positiven Sondereffekten beeinflusst war. Der bereinigte Konzernüberschuss sank um ein Fünftel auf 1,4 Milliarden Euro. In seinen Kerngeschäftsfeldern bestätigte EON seine Jahresprognose.

07:22 Uhr

Musk verkauft Tesla-Aktien aus Angst vor Twitter-Klage

Tesla-Chef Elon Musk hat Aktien des Elektroautobauers im Wert von 6,9 Milliarden Dollar verkauft.

Zwischen dem 5. und dem 9. August stieß er etwa 7,92 Millionen Aktien ab, wie aus mehreren Unterlagen hervorgeht. Nach Berechnungen von Reuters besitzt er nun knapp 15 Prozent des Autoherstellers. Die Mittel könnten zur Finanzierung einer möglichen Twitter-Übernahme verwendet werden, falls er den Rechtsstreit mit der Social-Media-Plattform verliere, erklärte er.

"Für den (hoffentlich unwahrscheinlichen) Fall, dass Twitter den Abschluss dieses Deals erzwingt und einige Kapitalpartner nicht mitziehen, ist es wichtig, einen Notverkauf von Tesla-Aktien zu vermeiden", erklärte er - natürlich - auf Twitter am späten Dienstagabend. Weitere Verkäufe seien nicht geplant.

Musk hatte Anfang Juli eine Vereinbarung aufgekündigt, Twitter für 44 Milliarden Dollar zu kaufen. Zur Begründung führte er an, Twitter habe ihn bei der Zahl der Schein-Konten auf der Social-Media-Plattform getäuscht. Daraufhin verklagte Twitter den Tesla-Chef, um ihn zum Abschluss der Transaktion zu zwingen.

07:06 Uhr

Asienbörsen nervös vor US-Inflationsdaten

Die Märkte in Asien geraten vor wichtigen US-Inflationsdaten unter Druck. Die Anleger achten auf Anzeichen, dass die Inflation im Juli trotz der unerwartet guten US-Arbeitsmarktdaten der letzten Woche nachgelassen hat, um Hinweise für eine künftige Straffung der Geldpolitik der US-Notenbank Fed herauszulesen. "Es droht eine Rezession, und ich glaube nicht, dass die Fed mit ihrer aggressiven Straffung fertig ist", sagte David Chao von Invesco.

Die Rückgänge an den asiatischen Märkten folgen der Wall Street, die gestern mit einem Rückgang aller drei großen Indizes schloss.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,7 Prozent tiefer bei 27.815 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,3 Prozent und lag bei 1932 Punkten. Die Börse in Shanghai lag 0,2 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,5 Prozent.

06:30 Uhr

Das wird für den DAX heute wichtig

Nach dem freundlichen Wochenauftakt hat am Dienstag die Furcht vor rasch steigenden Zinsen und einer Rezession die Anleger in Europa wieder eingeholt. Auch an der Frankfurter Börse gaben die Kurse nach. Das Hauptaugenmerk der Börsianer lag auf die heute anstehenden US-Inflationszahlen. Damit verbunden ist auch die Frage, ob die Daten Anzeichen für eine Abschwächung des Inflationsdrucks erkennen lassen.

Anleger und Analysten gingen davon aus, dass die Inflationsrate im Juli zurückgegangen ist, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners. "Sollte sich wirklich andeuten, dass der Inflations-Gipfel überschritten ist, dann hält das die Chance auf eine Zinsanhebung um 'nur' 50 Basispunkte am Leben." Nach dem unerwartet starken Stellenaufbau in den USA sahen Investoren zunächst den Boden für die dritte Fed-Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte in Folge bereitet.

Was liegt heute sonst noch an? Die Berichtssaison läuft unvermindert weiter. Mit Eon und Brenntag öffnen zwei DAX-Unternehmen ihre Bücher. Aus der zweiten und dritten Reihe legen unter anderem Evonik, Aareal Bank, Heidelberger Druckmaschinen, Leoni und Gea Zahlen vor.

Aus den USA gibt es am Nachmittag MESZ die wöchentlichen Rohöllagerbestandsdaten der staatlichen Energy Information Administration (EIA).