Mittwoch, 03. August 2022Der Börsen-Tag

Heute mit Max Borowski und Thomas Badtke
17:40 Uhr

DAX trotzt Taiwan-Sorgen und Zahlen-Frust

Mit einem Minus in den Handel gestartet, verabschiedet sich der DAX mit einem Aufschlag in den Feierabend: Der deutsche Börsenleitindex legt zur Wochenmitte 1,0 Prozent auf 13.588 Punkte zu und macht damit seine Verluste aus dem Dienstagsgeschäft wieder wett. Am Nachmittag stützt zudem eine positiv eröffnende Wall Street die Kurse hierzulande.

Marktteilnehmer verweisen auf die Spannungen zwischen China und den USA um Taiwan. Für Ernüchterung unter Anlegern sorgen auch schwache Quartalsberichte. "Der DAX hat sich in die Gewinnzone regelrecht vorgearbeitet", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf. "Die Stimmung an der Börse hat sich grundsätzlich verbessert, schon im Juli. Dennoch können negativ aufgenommene Quartalsberichte Einzelwerte stark belasten", erläutert sie und verweist auf die Beispiele Siemens Healthineers und BMW.

DAX
DAX 23.359,18

Während BMW-Aktien rund sechs Prozent fallen und auch den Hauptkonkurrenten Mercedes-Benz belasten, büßen Siemens Healthineers etwa 1,5 Prozent ein. Beim Hersteller von Medizintechnik kam ein deutlicher Gewinnrückgang im dritten Geschäftsquartal nicht gut an. Bei BMW moniert Analyst Philippe Houchois von der US-Bank Jefferies die gekürzte Prognose für den freien Barmittelzufluss 2022. Diesen hatte der Autobauer auf mindestens zehn Milliarden von mindestens zwölf Milliarden Euro gekappt.

Siemens Healthineers
Siemens Healthineers 47,26
BMW
BMW 82,98

 

17:30 Uhr

Robinhood ist wieder Liebling der Anleger

Ein überraschend geringer Quartalsverlust und eine Schrumpfkur ermuntern Anleger zum Einstieg bei Robinhood. Die Aktien des Online-Brokers steigen an der Wall Street um gut 16 Prozent. Das Unternehmen verbuchte ein Quartalsminus von 0,32 Dollar je Aktie und will fast ein Viertel aller Stellen streichen. "Das macht die Firma noch attraktiver für eine Übernahme", sagt Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. Medienberichten zufolge hat die Kryptobörse FTX ein Auge auf Robinhood geworfen.

Robinhood
Robinhood 100,54

17:20 Uhr

BMW bereitet sich aktiv auf Gasmangel vor

Der Münchner Autobauer BMW bereitet sich nach Angaben von Vorstandschef Oliver Zipse aktiv auf einen Gasmangel vor. Derzeit liefen umfangreiche Untersuchungen an allen Standorten in Deutschland und Österreich, sagt Zipse. "Wir prüfen in allen Bereichen und über alle Energieträger, wie wir die Nutzung von Gas reduzieren können." BMW betreibt in einigen Werken gasbetriebene Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, die sowohl Strom als auch Wärme liefern. Der wegfallende Strom könne über den Zukauf von Fremdstrom kompensiert werden, derzeit werde geprüft, welche Auswirkungen das habe. Den Mitarbeiten habe das Unternehmen Tipps gegeben, wie sie an ihren Arbeitsplätzen und zu Hause Gas und Strom einsparen könnten.

BMW
BMW 82,98

17:10 Uhr

Staunen über Kursminus bei Symrise

Verwunderung herrscht im Handel über das plötzliche Kursminus von Symrise. Die Aktien fallen zeitweise mehr als vier Prozent - ohne erkennbare Nachrichten. Die Zahlen am Vortag und die erhöhte Prognose seien stark gewesen und sogar strukturell besser als bei Givaudan, die aktuell nur 2 Prozent abgeben. Auch Abstufungen nach den Zahlen seien nicht erfolgt, im Gegenteil waren es zumeist Kurszielerhöhungen. Der DAX notiert derweil unverändert bei 13.450 Zählern.

Symrise
Symrise 77,60

16:59 Uhr

Pkw-Produktion erneut gestiegen

Die Pkw-Produktion in Deutschland ist im Juli den dritten Monat in Folge gestiegen. Wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) mitteilte, fertigten die deutschen Hersteller vergangenen Monat 263.400 Pkw, ein Zuwachs von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn wurden 1,9 Millionen Pkw in Deutschland produziert, 2 Prozent weniger als in den Monaten Januar bis Juli des Vorjahres. Das Produktionsniveau aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 ist unterdessen noch weit entfernt: Das Niveau wurde im aktuellen Jahresverlauf um 32 Prozent unterschritten.

Mit 209.600 exportierten Neufahrzeugen lag der Export laut VDA im Juli dieses Jahres um 18 Prozent oberhalb des schwachen Vorjahresniveaus. Im Jahresverlauf wurden knapp 1,5 Millionen fabrikneue Pkw exportiert. Das sind 3 Prozent weniger als im Vorjahr.

16:51 Uhr

Gewinneinbruch bei Biontech-Konkurrenten - so reagiert die Aktie

Die US-Biotechfirma Moderna lässt ihre Absatzprognose für Corona-Impfstoff trotz neuer Liefervereinbarungen mit der US-Regierung unverändert. Das Unternehmen rechnet für das Geschäftsjahr 2022 auf Basis bereits geschlossener Kaufverträge weiter mit Erlösen von rund 21 Milliarden Dollar, wie es mitteilt. Damit bleibt das Ziel das gleiche wie vor drei Monaten, obwohl die USA erst kürzlich Omikron-Dosen im Wert von 1,7 Milliarden Dollar für eine Impfkampagne im Herbst bei Moderna bestellten.

Der Pharmahersteller verdient unterdessen weiter glänzend an seinem begehrten Impfstoff. Allerdings ließen höhere Ausgaben den Gewinn im zweiten Quartal im Jahresvergleich um gut ein Fünftel auf 2,2 Milliarden Dollar (2,16 Mrd Euro) sinken, obwohl der Umsatz um 9 Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar stieg. Die Zahlen übertrafen dennoch die Erwartungen der Analysten. Die Aktie legte vorbörslich zunächst um rund 4 Prozent zu. Bei Anlegern kam auch die Ankündigung eines 3 Milliarden Dollar schweren Aktienrückkaufprogramms gut an. Die Moderna-Aktie legt an der Nasdaq aber rund 15 Prozent zu.

Moderna Inc.
Moderna Inc. 21,32
Biontech
Biontech 83,20

 

16:43 Uhr

US-Industrie mit dickem Auftragsplus

Die US-Industrie hat im Juni ein noch größeres Auftragsplus eingefahren als gedacht. Die Bestellungen legten zum Vormonat um 2,0 Prozent zu, wie das Handelsministerium mitteilt. Damit fiel der Zuwachs noch größer aus als im Mai mit revidiert 1,8 Prozent. Von Reuters befragte Ökonomen hatten für Juni lediglich mit einem Plus von 1,1 Prozent gerechnet. Trotz der jüngsten Talfahrt der US-Wirtschaft hält sich die US-Industrie weiter in der Wachstumsspur. Das signalisiert die jüngste Firmenumfrage des Institute for Supply Management (ISM).

16:32 Uhr

Deutsche-Bank-Konkurrentin überzeugt Anleger

Als sehr ordentlich werden die Zahlen der Société Générale zum zweiten Quartal eingestuft. Operativ sei es rund gelaufen, in allen Geschäftsbereichen habe es ein gutes Wachstum gegeben. Gleichzeitig seien die Kosten im Griff behalten worden. Die operativen Bruttoeinnahmen hätten mit 2,6 Milliarden Euro über Erwartung gelegen. Die Kosten für den Ausstieg aus Russland seien mit rund 3,3 Milliarden Euro höher als erwartet, würden jedoch nicht die Kapitalstruktur belasten. Die Aktien der Deutsche-Bank-Konkurrentin klettern 3,5 Prozent.

Deutsche Bank
Deutsche Bank 30,73
SocGen
SocGen 56,84

16:16 Uhr

Wall Street auf Erholungskurs - Paypal sticht heraus

Gestützt auf ermutigende Firmenbilanzen kehren einige Anleger an die Wall Street zurück. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P-500 steigen zunächst bis zu ein Prozent. Erleichtert reagierten Investoren außerdem auf die bislang vergleichsweise moderate Reaktion der Regierung in Peking auf den Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi in Taiwan, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. China werde die Sache damit aber kaum auf sich beruhen lassen. Die Volksrepublik betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz.

Bei den Unternehmen sticht Paypal mit einem Kursplus von fast 14 Prozent auf 101,95 Dollar heraus. Der Zahlungsabwickler hatte auf Basis eines überraschend starken Quartalsergebnisses seine Gewinnziele angehoben. Zusammen mit den Einsparungen und den Aktienrückkäufen hätten die Papiere ihre Talsohle durchschritten, prognostiziert Analyst Christopher Brendler vom Research-Haus D.A. Davidson. Daher bekräftig er seine Kaufempfehlung und das Kursziel von 120 Dollar.

Paypal
Paypal 58,00

15:44 Uhr

Förderquoten-Erhöhung nur moderat - Ölpreis zieht an

Die schwindende Hoffnung auf eine deutliche Entspannung des Angebotsengpasses treibt den Ölpreis. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuert sich um rund ein Prozent auf 101,54 Dollar je Barrel. Insidern zufolge einigte sich die Opec+ auf eine Anhebung der Förderquoten um 100.000 Barrel pro Tag. Analyst Stephen Brennock vom Brokerhaus PVM Oil Associates bezeichnet diesen Schritt als symbolische Geste, da die meisten Mitglieder des Exportkartells über keine freien Kapazitäten verfügten, um die Produktion zu steigern.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 67,89

15:10 Uhr

Sinkender Rhein-Pegel lässt Transportkosten steigen

Das trockene, heiße Sommerwetter sorgt für weitere Beeinträchtigungen bei der Frachtschifffahrt auf dem Rhein. Die Wasserstände seien zuletzt erneut gesunken, so dass die Frachtschiffe ihre Ladung weiter reduzieren müssten und damit die Transportkosten stiegen, erklären Rohstoffhändler. Die niedrigen Pegelstände behindern die Schifffahrt auf dem gesamten Fluss in Deutschland. Der Wasserstand an der kritischen Engstelle Kaub bei Koblenz ist besonders niedrig, so dass dort inzwischen einige Schiffe nur noch etwa 25 Prozent laden können.

"Die Schiffe fahren weiter, es liegt an den Schiffseignern zu entscheiden, ob das Wasser tief genug ist, um zu fahren, und ob es für sie wirtschaftlich rentabel ist", erklärte ein Sprecher des deutschen Binnenschifffahrtsamtes WSA. Der Referenzwasserstand bei Kaub fiel am Mittwoch auf 61 Zentimeter, Schiffe brauchen aber etwa 1,5 Meter, um voll beladen zu fahren. Der WSA-Sprecher ergänzte allerdings, dass die Messung der Referenzwasserlinie nicht immer der Wassertiefe entspreche und die Fahrrinne bei Kaub am Mittwoch noch etwa 1,7 Meter tief war.

Allerdings sind weniger Schiffseigner in der Lage oder bereit, Kaub zu passieren, weshalb die Preise steigen, um Fahrten mit deutlich reduzierter Ladung zu kompensieren, wie ein Händler sagte. Die Spotpreise für eine Flüssigtankschifffahrt von Rotterdam nach Karlsruhe stiegen am Mittwoch auf etwa 87 Euro pro Tonne, sieben Euro mehr als am Vortag. Im Juni waren es nur etwa 20 Euro pro Tonne. Der Rhein ist ein wichtiger Transportweg für Güter wie Getreide, Kohle, Benzin und Heizöl. Zuletzt hatten 2018 niedrige Pegelstände die Schifffahrt über Monate eingeschränkt und die Industrie belastet.

 

14:53 Uhr

Inflation bläht deutsche Exporte auf

Zur Vorsicht bei der Interpretation der deutschen Exportdaten rät der Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, Thomas Gitzel. "Das Zahlenwerk sollte mit Vorsicht genossen werden. Es handelt sich um eine nominale Größe", schreibt er in einem Kommentar. "Preiserhöhungen können das nominale Exportvolumen erhöhen, ohne dass real tatsächlich mehr exportiert wurde. Der Außenbeitrag dämpfte jedenfalls das Wachstum im zweiten Quartal. Das gab das Statistische Bundesamt in Wiesbaden bereits bekannt."

Auch wenn sich das Exportwachstum auf den ersten Blick sehr gut lese, so sei der Außenhandel aktuell eine Wachstumsbelastung. Aufgrund der Materialknappheiten werde weniger produziert, was in weiterer Folge auch negative Konsequenzen für den Außenhandel habe. Solange dies anhielte, werde der Außenhandel das Wachstum dämpfen. Auch die Anlageinvestitionen würden darunter leiden. "Damit bleiben die weiteren Wachstumsaussichten trübe", schreibt Gitzel. "Die deutsche Wirtschaft steckt in einer schwierigen Situation - trotz der auf den ersten Blick guten Exportzahlen."

14:35 Uhr

Auto1-Aktie gibt Gas

Die Auto1-Aktie setzt sich mit einem Kursplus von mehr als 18 Prozent im Kleinwerte-Index SDax ab. Die Analysten von JPMorgan bescheinigen dem Online-Gebrauchtwagenhändler ein "starkes Quartal bei Umsatz und Profitabilität". Nach florierenden Geschäften hob der Händler seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr an.

Auto1
Auto1 28,52

14:20 Uhr

TecDAX bricht Baisse-Trend

Der TecDAX nähert sich wieder dem jüngsten Zwischen-Hoch vom Montag. Damit scheint der Bruch des Baisse-Trends nachhaltig zu gelingen. "Der kleine Rücksetzer am Dienstag war zunächst nur ein Pull-Back an den gebrochenen Baisse-Trend", so ein Händler. Gegenüber DAX und MDAX baue der TecDAX nun Relative Stärke auf. Gestützt werde er vom Rückgang der langen Renditen. Aktuell gewinnt der TecDAX 0,5 Prozent auf 3.135 Punkte.

TECDAX
TECDAX 3.574,07

14:07 Uhr

Deutsche Autoindustrie bekommt ein ernsthaftes Problem

Die Geschäftslage der deutschen Autobauer hat sich zu Beginn der zweiten Jahreshälfte verschlechtert. Das entsprechende Barometer fiel im Juli um 1,9 auf 20,5 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mitteilt. "Die Möglichkeiten der Pkw-Hersteller, steigende Materialkosten an den Verbraucher weiterzugeben, scheinen eine Grenze erreicht zu haben", sagte der Leiter des Ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien, Oliver Falck. Das Barometer für die Preiserwartungen fiel auf 38,6 Punkte, nachdem es im Juni noch bei 73,1 gelegen hatte.

Der Auftragsbestand der Autobauer nahm zugleich ab. Auch ihre Produktion haben die Hersteller zurückgefahren. "Sorgen um eine mögliche Gasverknappung und die weiterhin pandemiegeschwächte chinesische Wirtschaft als wichtiger Auslandsmarkt beeinträchtigen die künftigen Geschäfte der Autobauer", sagte Falck. Die Geschäftserwartungen haben sich entsprechend verschlechtert, von plus 10,1 Punkte auf minus 6,5 im Juli.

Auch die Zulieferer blicken weiterhin pessimistisch in die Zukunft. "Die Zulieferer wären von möglichen Gasrationierungen stark getroffen, insbesondere bei energieintensiven Vorprodukten für die Hersteller", sagte Falck. Sie erwarten, ihre Produktion weiter herunterzufahren zu müssen.

13:51 Uhr

Windparkbetreiber hebt Geschäftsausblick an

Der Wind- und Solarparkbetreiber Encavis profitiert von der gestiegenen Stromerzeugung und höheren Preisen und hebt seine Geschäftsprognose für das laufende Jahr an. Bei einem um 40 Prozent auf rund 230 Millionen Euro gestiegenen Umsatz legte das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im ersten Halbjahr um 60 Prozent auf 110 Millionen Euro zu, wie das Hamburger Unternehmen mitteilt. "Die signifikanten Umsatz- und Ergebnissteigerungen des ersten Halbjahres dieses Jahres basieren im Wesentlichen auf den erweiterten Erzeugungskapazitäten, der höheren Wind- und Solarperformance sowie den aktuell hohen Strommarktpreisen, die deutlich über denen des vergleichbaren Vorjahreszeitraums liegen", erläuterte Finanzchef Christoph Husmann.

Für das Gesamtjahr erwartet Encavis nun Umsatzerlöse von 420 Millionen Euro, rund 40 Millionen mehr als zuvor in Aussicht gestellt. Das operative Ergebnis (Ebit) soll bei 185 Millionen Euro liegen, rund 20 Millionen Euro mehr als zuvor angesetzt. In der Prognose sei berücksichtigt, dass der Strompreis weiterhin starken Schwankungen ausgesetzt sein werde. Die guten Ergebnisse werde Encavis für eine umfassende technische Optimierung zur Steigerung der Produktivität nutzen.

Encavis
Encavis 20,10

13:32 Uhr

Chip-Krise spielt Nintendo aus

Der Technologiekonzern Nintendo hat wegen der anhaltenden Chipkrise deutlich weniger Spielekonsolen verkauft. Von April bis Juni seien mit 3,43 Millionen 23 Prozent weniger Switch-Geräte als im Vorjahreszeitraum veräußert worden, teilt das Unternehmen mit, das für Spiele rund um die Kultfigur "Super Mario" und die "Pokemon"-Reihe bekannt ist. Die Nachfrage bezeichnete Nintendo als stabil. Aktuell kann die Produktion jedoch wegen fehlender Halbleiter nicht mithalten.

Nintendo
Nintendo 77,78

Nun setzt das Unternehmen aus Kyoto mit Blick auf den Herbst auf eine Verbesserung der Lage und hält deswegen an der Prognose fest, im Geschäftsjahr bis Ende März 21 Millionen Konsolen zu verkaufen. Das wären immer noch zwei Millionen weniger als im Vorjahreszeitraum. Inzwischen ist die Switch-Konsole seit sechs Jahren im Handel und konkurriert mit der Playstation von Sony und der Xbox von Microsoft. Das Betriebsergebnis fiel im ersten Geschäftsquartal bis Juni um 15 Prozent auf 101,6 Milliarden Yen - umgerechnet 749 Millionen Euo.

13:25 Uhr

"Frankreich kriegt es besser hin"

Von einer positiven Überraschung spricht ein Marktteilnehmer mit Blick auf Frankreich. Der Service-PMI habe mit 53,2 deutlich besser abgeschnitten als erwartet. "Frankreich kriegt es aktuell einfach besser hin", sagt er. Das zeigten auch die starken Quartalsergebnisse im Finanzsektor, so am Mittwoch von AXA und von der Societe Generale.

13:05 Uhr

Deutlich ausgebremst: Auto-Index führt Verliererliste an

Der Stoxx-Subindex der Autoaktien führt mit einem Minus von 1,5 Prozent die Verliererseite in Europa an. Im Sog von BMW geben auch Mercedes-Benz, Daimler Truck und VW nach. "Der Druck sollte aber nachlassen", so ein Händler. Der feste Dollar führe zu anhaltendem Rückenwind für die währungssensitiven Titel.

BMW
BMW 82,98

Mercedes-Benz
Mercedes-Benz 50,95
VW Vorzüge
VW Vorzüge 99,04

 

12:50 Uhr

Pelosi-Besuch in Taiwan: Wie reagiert die Wall Street?

Die Wall Street dürfte zur Wochenmitte mit leichten Aufschlägen in den Handel starten. Die Terminkontrakte auf die wichtigsten Indizes legen aktuell um 0,4 Prozent zu. Übergeordnet dürfte weiter die Taiwan-Visite der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, im Fokus stehen. Am Vortag hatte diese bei den Anlegern für erhebliche Unruhe gesorgt und die Börsen belastet. Pelosi ist die ranghöchste US-Vertreterin, die die Insel seit 25 Jahren besucht. Es wird befürchtet, dass sich die angespannten Beziehungen zwischen den USA und China hierdurch weiter verschlechtern könnten, da Peking Taiwan als abtrünnige Provinz betrachtet.

Als Antwort auf den Besuch hat China "gezielte militärischen Aktionen" rund um Taiwan angekündigt und den US-Botschafter in Peking einbestellt. Nach Angaben chinesischer Staatsmedien protestierte Vize-Außenminister Xie Feng aufs Schärfste gegen die Reise. Pelosi hat indessen Taiwan die Unterstützung der USA zugesichert.

Mitglieder der US-Notenbank haben derweil am Vortag Spekulationen gedämpft, dass die Fed angesichts der andauernden Rezessionsängste in den USA von einer weiteren Zinserhöhung abrücken könnte. Die Notenbanker Mary Daly, Loretta Mester und Charles Evans hatten signalisiert, dass die Fed die Zinsen weiter anheben wolle, um die hohe Inflation zu zügeln.

12:41 Uhr

Lieferando-Eigner wächst kaum noch

Der Lieferando-Eigner Just Eat Takeaway.com kommt auf seinem Weg aus den roten Zahlen voran, kämpft aber dabei mit einem gedämpften Wachstum. Im ersten Halbjahr schrumpfte der bereinigte Betriebsverlust (Ebitda) auf 134 Millionen Euro von 189 Millionen Euro, wie der niederländische Konzern mitteilt. Der Umsatz legte - auch wegen eines verhaltenen Geschäfts der US-Tochter Grubhub - nur um sieben Prozent auf 2,78 Milliarden Euro zu. Analysten hatten zumindest mit 2,8 Milliarden Euro gerechnet. Die Zahlen seien schlechter als erwartet, sagte Jefferies-Analyst Giles Thorne. Gut sei hingegen, dass Just Eat Takeaway.com den Ausblick bestätigt habe. Die Aktie stieg leicht.

In der zweiten Jahreshälfte werde das Ergebnis noch mal besser ausfallen, kündigte Firmenchef Jitse Groen an, der wie der deutsche Konkurrent Delivery Hero im kommenden Jahr dann schwarze Zahlen schreiben will. Das Geschäft in Nordeuropa und damit auch in Deutschland war bereits profitabel. Festhalten will Just Eat Takeaway.com an seinen Plänen, für Grubhub verschiedene strategische Optionen durchzuspielen - darunter auch einen Verkauf des für 5,8 Milliarden Dollar erworbenen Unternehmens. Die US-Tochter steht angesichts der großen Konkurrenz in den USA durch DoorDash und Uber Eats unter Druck. Deswegen nahm der Mutterkonzern nun auch eine Abschreibung von drei Milliarden Euro auf Grubhub vor, die zu einem Fehlbetrag von 3,5 Milliarden Euro in der ersten Jahreshälfte führte.

11:57 Uhr

Deutsche Softwareschmiede spürt Wirtschaftsabschwung

Das Softwarehaus Teamviewer ist im abgelaufenen Quartal trotz der Herausforderungen durch den weltweiten Wirtschaftsabschwung gewachsen. Von April bis Juni legte der Umsatz um zwölf Prozent auf 137,5 Millionen Euro zu, wie das für seine Fernwartungssoftware bekannte Unternehmen mitteilt. Teamviewer spürt den Gegenwind. Firmenchef Oliver Steil zufolge sind Entscheidungsträger vorsichtiger geworden und verschieben Investitionen teilweise: "Das führte zu einem etwas schwächeren Auftragseingang." Das bereinigte Betriebsergebnis legte dank Einsparungen leicht um zwei Prozent auf 58,1 Millionen Euro zu. Teamviewer bestätigte den Ausblick, rechnet aber inzwischen damit, dass bei den abgerechneten Umsätzen (Billings) nur das untere Ende der Prognose von 630 bis 650 Millionen Euro erreicht wird.

Teamviewer
Teamviewer 8,37

11:39 Uhr

Deutscher Autozulieferer rüstet sich für Gasmangel

Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen bereitet sich auf einen Gas-Lieferstopp vor. Das Unternehmen erklärte am Mittwoch, dazu würden die Energie-Sparmaßnahmen verstärkt. Zudem solle auf alternative Energieträger ausgewichen werden, sate ZF-Chef Wolf-Henning Schneider. An seiner Prognose für das Gesamtjahr hält das Unternehmen fest; allerdings bleibe diese unter Vorbehalt, weil ZF angesichts der steigenden Preise, der Lieferketten-Verwerfungen, der anhaltenden Pandemie und des Kriegs in der Ukraine mit Gegenwind rechne.

Im ersten Halbjahr kletterte der Umsatz um zehn Prozent auf 21,2 Milliarden Euro, das bereinigte Ebit sank dagegen auf 851 Millionen Euro von einer Milliarde vor Jahresfrist. Schneider sprach von vielen Unwägbarkeiten: "Beeinflusst haben unser Geschäft der Krieg in der Ukraine, die pandemiebedingten Lockdowns in China, die eingeschränkte Verfügbarkeit von Halbleitern und die signifikante Inflation."

11:01 Uhr

Avast mit Kurssprung

Die vorläufige Genehmigung der Übernahme von Avast durch die Wettbewerbsbehörde beschert dem Antiviren-Spezialisten einen Kurssprung. Die Aktie schießt an der Börse in London mehr als 40 Prozent nach oben. Die britischen Wettbewerbswächter hatten die 8,6 Milliarden Dollar schwere Avast-Übernahme durch den US-Rivalen NotronLifeLock wegen möglicher Nachteile für die Verbraucher genauer unter die Lupe genommen.

10:38 Uhr

Anleger strafen BMW ab - das ist der Grund

Kräftig unter Druck miteinem Minus von rund fünf Prozent stehen die Aktien von BMW. Wie befürchtet setzt sich hier die Enttäuschung über die Marge durch. Sie habe im Autobereich bei 8,2 Prozent gelegen und damit in der Mitte der nun erneut bestätigten Erwartungsspanne von 7 bis 9 Prozent für das Gesamtjahr. Hier hatte der Markt aber bereits mit Werten über 9 Prozent gerechnet, hieß es am Morgen. Eine erhoffte Erhöhung der Margenprognose blieb aus. Der Gewinn sei zwar vom besseren Umsatz getrieben worden, dies werde aber nicht als regelmäßig wiederholbar betrachtet.

Auch die Analysten der Citigroup merken an, dass die Zahlen zwar solide seien, das EBIT habe die Erwartungen um 6 Prozent übertroffen. Der Ausblick auf den Volumenabsatz wurde aber wegen des Chip-Manges aber gesenkt. Zusammen mit einem erhöhten Investitionsbedarf für Elektroautos und den Kostenanstieg bei Zulieferern sei die Prognose für den freien Cashflow im Autobereich gesenkt worden auf 10 nach 12 Milliarden Euro. Dies deute auf zusätzlichen Druck im zweiten Halbjahr hin.

BMW
BMW 82,98

10:22 Uhr

AXA verdient mehr

Der französische Versicherungskonzern AXA hat im ersten Halbjahr dank höherer Einnahmen etwa bei der Krankenversicherung mehr verdient. Der Nettogewinn stieg um drei Prozent auf 4,1 Milliarden Euro, wie der Konzern mitteilt. Der Allianz-Rivale kündigte zudem ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu einer Milliarde Euro an. Die globale Versicherungsbranche sieht sich durch den Krieg in der Ukraine mit hohen Ansprüchen konfrontiert. AXA sieht sich dennoch auf Kurs. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir die großen Ziele unserer strategischen Pläne 'Driving Progress 2023' erreichen können", sagte der stellvertretende Konzernchef Frédéric de Courtois. Früheren Angaben zufolge vergleicht der Vorstand die Belastungen durch den Ukraine-Krieg mit einem mittelgroßen Naturkatastrophen-Ereignis.

Axa
Axa 39,80

10:03 Uhr

Starkes Autogeschäft beflügelt Infineon

Der Chiphersteller Infineon blickt nach einem Umsatzplus im dritten Quartal optimistischer auf das Gesamtjahr. Im Geschäftsjahr, das Ende September endet, rechnen die nun mit einem Umsatz von rund 14 Milliarden Euro, das ist eine halbe Milliarde Euro mehr als bislang erwartet. Die Segmentergebnis-Marge werde voraussichtlich mehr als 23 Prozent betragen, teilt Infineon weiter mit. Im abgelaufenen Vierteljahr verbesserten sich die Erlöse um ein Drittel verglichen mit dem Vorjahr auf 3,6 Milliarden Euro und lagen damit über den Erwartungen der Analysten. Das Segmentergebnis lag mit 842 Millionen Euro um 70 Prozent höher als vor Jahresfrist. Steigende Rohstoffpreise, Energiekosten und Zinsen belasteten das Wirtschaftswachstum, sagte Infineon-Chef Jochen Hanebeck; in einigen konsumentennahen Endmärkten habe sich die Nachfrage abgeschwächt. "Wir beobachten die Marktentwicklung genau und sind darauf vorbereitet, umgehend zu handeln. Die strukturellen Treiber Dekarbonisierung und Digitalisierung sorgen jedoch nach wie vor für hohen Halbleiterbedarf."

Infineon stellt vor allem Leistungshalbleiter her, die etwa in der Autobranche, aber auch bei Stromerzeugern und in der Industrie eingesetzt werden. Der Rivale STMicro hatte zuletzt ebenfalls einen Umsatz über den Analystenerwartungen vorgelegt und seine Prognose angehoben.

Infineon
Infineon 32,62

09:45 Uhr

Türkische Inflation steigt auf fast 80 Prozent

Die jährliche Inflationsrate in der Türkei ist im Juli erneut gestiegen und hat den höchsten Stand seit September 1998 erreicht. Die Verbraucherpreise erhöhten sich um 79,60 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie die Statistikbehörde mitteilte. Im Juni lag die Inflationsrate bei 78,62 Prozent. Ökonomen hatten für Juli eine Rate von 79,80 Prozent erwartet.

Den größten Anstieg im Jahresvergleich verzeichnete der Transportsektor, gefolgt von Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken sowie Einrichtungsgegenständen und Haushaltsgeräten.

Die Erschütterung der Rohstoffmärkte durch den Krieg in der Ukraine, die Erhöhung der Energietarife zu Beginn des Jahres 2022 und die starken Kursverluste der Lira Ende letzten Jahres haben zu einem steilen Anstieg der Inflation geführt. Den Daten zufolge stiegen die Verbraucherpreise im Juli um 2,37 Prozent gegenüber dem Vormonat, nachdem sie im Juni um 4,95 Prozent gestiegen waren.

09:28 Uhr

Auto1 hebt Umsatzprognose an

Der Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 setzt sich höhere Ziele. Im laufenden Jahr werde nun ein Umsatz von sechs bis sieben Milliarden Euro statt der bisher anvisierten 5,7 bis 6,8 Milliarden Euro angepeilt, teilt das Unternehmen mit, das im vergangenen Jahr 4,8 Milliarden Euro erlöst hatte. Von April bis Juni erwirtschaftete Auto1 dank mehr verkaufter Fahrzeuge 1,74 Milliarden Euro, was einem Plus von rund 63 Prozent entspricht. Firmenchef Christian Bertermann macht Fortschritte beim Ergebnis aus. Das Unternehmen sei auf einem guten Weg, die Profitabilität auf Basis des bereinigten Ebitda bis zum vierten Quartal 2023 zu erzielen, sagte Bertermann. Details zum abgelaufenen Quartal soll erst der Finanzbericht bringen, der am 13. September veröffentlicht wird.

Auto1
Auto1 28,52

09:10 Uhr

DAX zwischen Berichten und Rezessionssorgen

Der DAX gibt zu Beginn des Mittwochsgeschäfts nach und setzt seine leichte Abwärtsbewegung vom Dienstag damit fort. Der deutsche Börsenleitindex verliert 0,4 Prozent und notiert um die 13.400er-Marke. Am Dienstag hatte er 30 Punkte oder 0,2 Prozent eingebüßt, bei 13.449 Stellen geschlossen. Am Markt verfestigt sich seit einigen Tagen immer mehr die Meinung, dass eine Rezession in Europa nicht mehr zu vermeiden sei.

"Das zuletzt hauchdünne Plus aus dem vorbörslichen Geschäft ist dahin", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer. Er verweist auf die Berichtssaison und zahlreiche Quartalszahlen von DAX-Konzernen: Infineon habe dabei überzeugt, Siemens Healthineers nicht, BMW nur auf den ersten Blick.

08:55 Uhr

Ölmarkt wartet gebannt auf OPEC-Entscheidung

Die Ölpreise bewegen sich vor dem mit Spannung erwarteten Treffen des Förderverbunds OPEC+ kaum von der Stelle.

Am Morgen kostet ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober 100,50 US-Dollar. Das sind vier Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI zur September-Lieferung fiel ebenfalls geringfügig um sechs Cent auf 94,36 Dollar.

Gespannt warten die Marktteilnehmer auf eine Zusammenkunft des Produzentenverbunds OPEC+. Der von Saudi-Arabien und Russland angeführte Zusammenschluss entscheidet über seine kurzfristige Förderung für September. Nachdem die in der Corona-Pandemie ergriffenen Förderkürzungen formal wieder zurückgenommen sind, erwarten Fachleute allenfalls eine moderate Anhebung der Produktion. Schon seit einiger Zeit produzieren die OPEC-Länder jedoch deutlich weniger, als sie untereinander vereinbart haben.

Die OPEC+ sieht sich mit erheblichen Ungewissheiten konfrontiert. Fraglich ist vor allem, wie stark sich die erwartete Abschwächung der Weltwirtschaft auf die Nachfrage nach Erdöl, Benzin und Diesel auswirkt. "Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die Position Russlands", sagt Commerzbank-Experte Carsten Fritsch. Auch Saudi-Arabien kommt eine entscheidende Rolle zu, da US-Präsident Joe Biden dort unlängst eine Ausweitung der Produktion ins Spiel gebracht hat, um die hohen Ölpreise zu drücken.

08:33 Uhr

Nur eine Inflations-Illusion? Deutsche Exporte brechen Rekord

Die deutschen Exporteure haben im Juni wegen der guten Nachfrage aus den EU-Ländern, den USA und China eine Rekordeinnahme verbucht. Die Ausfuhren wuchsen um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat und summierten sich damit auf 134,3 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

"Preiserhöhungen können das nominale Exportvolumen erhöhen, ohne dass real tatsächlich mehr exportiert wurde", warnte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel, vor zu viel Euphorie bei der Interpretation der Zahlen. "Preisbereinigt dürfte vom Exportzuwachs weniger übrig bleiben", sagte auch der Chefökonom der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG, Alexander Krüger. "Der Außenhandel bleibt vorerst ein konjunkturelles Sorgenkind."

Die Importe legten im Juni bereits den fünften Monat in Folge zu, allerdings fiel das Plus mit 0,2 Prozent deutlich schwächer aus als in den Vormonaten. Die Handelsbilanz - Exporte minus Importe - wies im Juni wieder ein deutliches Plus von 6,4 Milliarden Euro aus. Im Mai hatte es lediglich bei 0,8 Milliarden Euro gelegen.

Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich zu Beginn der zweiten Jahreshälfte allerdings eingetrübt. "Die Gasknappheit belastet den Ausblick der deutschen Exportwirtschaft", erklärte das Ifo-Institut.

08:21 Uhr

DAX mit Plus zum Start erwartet

Mit einer gut behaupteten Eröffnung an den europäischen Aktienmärkten rechnen Händler. Der DAX wird kurz nach 8 Uhr 0,1 Prozent höher berechnet bei 13.460 Punkten. Damit kann er die schwächeren Vorlagen von den US-Börsen abstreifen. Auch im Euro-Stoxx-50 sieht es nach einer wenig veränderten Eröffnung aus.

Dax
DAX 23.359,18

"Die ersten chinesischen Antworten auf Nancy Pelosis Taiwan-Besuch sind relativ milde ausgefallen", sagt Thomas Altmann von QC Partners. "Dementsprechend geht auch die Angst an den Börsen zurück", sagt er. Die großen Bewegungen gebe es allerdings nicht am Aktienmarkt, sondern am Rentenmarkt. Dort ist die Rendite zuletzt auf den tiefsten Stand seit April gefallen, mit den zurückgehenden Zinserhöhungserwartungen und der Hoffnung, die Inflation habe den Höhepunkt überschritten.

Positive Signale kommen vom chinesischen Einkaufsmanager-Index für den Service-Bereich. Im Unterschied zu den Industrie-Indizes ist er deutlich gestiegen. Am Nachmittag könnten die entsprechenden Daten aus den USA für Impulse sorgen.

Für gute Stimmung sorgt aber eimal mehr auch die Berichtssaison. Hier warten vor allem Infineon und der schweizerische Konzern Oerlikon mit starken Zahlen auf.

"Die Entwicklung ist sehr positiv", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf Infineon. Der Kurs dürfte nun weitere Baisse-Verluste wettmachen, meint er. Vorbörslich geht es um 2 bis 3 Prozent nach oben. Deutlich besser als erwartet sind auch die Zahlen beim schweizerischen Mischkonzern Oerlikon ausgefallen. Besser als erwartet sind auch bei BMW die Gewinne ausgefallen.

08:10 Uhr

BMW-Warnung verunsichert Anleger

Die Titel von BMW geben nach Vorlage von Bilanzzahlen im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz rund ein Prozent nach und sind damit Schlusslicht im DAX.

BMW
BMW 82,98

Der Münchner Autobauer stellt sich nach einem Umsatzplus im zweiten Quartal auf Gegenwind ein. Die Geschäftsbedingungen dürften in der zweiten Jahreshälfte schwierig bleiben, teilte das Unternehmen mit. "Inflation und Zinssteigerungen, die das makroökonomische Umfeld auch in den kommenden Monaten prägen, wirken sich auf die Nachfrage aus. Entsprechend ist gegen Jahresende mit einer Normalisierung des überdurchschnittlich hohen Auftragsbestands - insbesondere in Europa - zu rechnen."

Im zweiten Quartal erwirtschafteten die Münchner trotz eines Absatzrückgangs im abgelaufenen Quartal mehr Umsatz. Die Erlöse stiegen nach Unternehmensangaben von April bis Juni um 21,6 Prozent auf 34,8 Milliarden Euro.

Beim Gewinn bekam BMW dagegen unter anderem einen Sondereffekt zu spüren: Das Ergebnis vor Steuern fiel mit 3,9 Milliarden Euro um gut ein Drittel niedriger aus als vor Jahresfrist, als die Münchner eine Milliarde Euro Rückstellung für ein EU-Verfahren auflösen konnten. Dazu kommen negative Konsolidierungseffekte aus der BBA-Übernahme von rund 1,1 Milliarden Euro, wie das Unternehmen weiter mitteilte.

08:05 Uhr

Corona-Tests spülen weniger Geld in Healthineers-Kasse

Eine niedrigere Nachfrage nach Corona-Schnelltests und die Lockdowns in China setzen dem Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers zu.

Im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2021/22 fiel der bereinigte operative Gewinn (Ebit) um 19 Prozent auf 765 Millionen Euro, wie die Siemens-Tochter aus Erlangen mitteilte. Analysten hatten im Schnitt 805 Millionen Euro mehr erwartet. Der Umsatz kletterte zwar um 3,7 Prozent auf rund 5,19 Milliarden Euro, auf vergleichbarer Basis stand aber ein Minus von 5,7 Prozent zu Buche.

"Störungen in den Lieferketten sowie pandemiebedingte Lockdowns führten zu Umsatzverschiebungen in die Folgequartale und Kostensteigerungen belasten den Gewinn. Trotz dieser Faktoren bestätigen wir unseren Ausblick", sagte Vorstandschef Bernd Montag.

Siemens Healthineers erwartet für das Gesamtjahr unverändert ein vergleichbares Umsatzwachstum zwischen 5,5 und 7,5 Prozent sowie ein bereinigtes Ergebnis je Aktie zwischen 2,25 Euro und 2,35 Euro.

07:57 Uhr

Euro stabilisiert sich bei knapp 1,02 Dollar

Der Euro stabilisiert sich im frühen Handel unterhalb der Marke von 1,02 US-Dollar.

Nach deutlichen Verlusten am Vortag kostet die Gemeinschaftswährung am Morgen 1,0180 Dollar und damit in etwa so viel wie am späten Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag noch etwas höher auf 1,0224 Dollar festgesetzt.

Belastet wurde der Euro zuletzt durch Nervosität an den Finanzmärkten. Für Verunsicherung sorgt der Besuch der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taiwan. China sieht Taiwan als Teil der Volksrepublik an, lehnt offizielle Kontakte anderer Länder zu dem Inselstaat strikt ab und hatte die USA vor dem Besuch Pelosis vehement gewarnt. Als Reaktion startete Chinas Militär Manöver mit Schießübungen in Meeresgebieten um Taiwan.

Zur Wochenmitte stehen auch Konjunkturdaten auf dem Programm. In der Eurozone veröffentlicht S&P Global seine Einkaufsmanagerindizes für die Dienstleister. In den USA wird mit dem ISM-Index eine ähnliche Unternehmensumfrage erwartet. Daneben äußern sich zahlreiche Vertreter der US-Zentralbank Federal Reserve.

07:44 Uhr

Preisanstiege verhelfen deutschem Stahlhändler zu Rekordergebnis

Die enorm gestiegenen Werkstoffpreise belasten einen Teil der Wirtschaft, aber ein anderer Teil - der, der diese Werkstoffe hat und verkauft - profitiert: Der Stahlhändler Klöckner & Co (KlöCo) beispielsweise hat sein stärkstes erstes Halbjahr seit dem Börsengang 2006 verzeichnet. Der Umsatz sei im Halbjahr um rund 48,8 Prozent auf fünf Milliarden Euro geklettert, teilen die Duisburger mit. Das Konzernergebnis stieg auf 323. Im Vorjahr waren es 301 Millionen Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) legte auf 423 Millionen Euro nach 401 Millionen Euro vor Jahresfrist zu.

Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern einen deutlichen Umsatzanstieg. Für das dritte Quartal stellte KlöCo zudem ein operatives Ergebnis (Ebitda) vor Sondereffekten von 50 bis 100 Millionen Euro in Aussicht. Für das Gesamtjahr wird ein Wert von über 500 Millionen Euro erwartet.

07:33 Uhr

Commerzbank auf Kurs zu Milliardengewinn

Der jüngste Umbau der Commerzbank unter Bankchef Manfred Knof trägt Früchte:

Commerzbank
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Der Nettogewinn im zweiten Quartal betrug 470 Millionen Euro, wie die Bank mitteilte. "Wir haben im ersten Halbjahr die Erträge im Kundengeschäft in beiden Segmenten stärker gesteigert als erwartet und unseren operativen Gewinn mehr als verdoppelt," sagte Knof zur Vorlage der Geschäftszahlen. Vor einem Jahr hatte die Commerzbank wegen der Kosten für ihren Konzernumbau noch rote Zahlen geschrieben.

Die pauschale Risikovorsorge lag im zweiten Quartal bei 564 Millionen Euro. Die Bank erklärte, es habe eine "geringe Anzahl" von Kreditausfällen gegeben. Das Institut hält an seinem Ziel fest, im Gesamtjahr einen Gewinn von mehr als einer Milliarde Euro einzufahren. "Diese Prognose steht unter dem Vorbehalt, dass es zu keiner deutlichen Verschlechterung der konjunkturellen Entwicklung kommt, zum Beispiel wegen weiterer Engpässe in der Gasversorgung", hatte Finanzchefin Bettina Orlopp Mitte Juli gesagt.

07:20 Uhr

Vonovia will Wohnungen verkaufen, um Schulden zu bezahlen

Der Immobilien-Riese Vonovia hat im ersten Halbjahr ein deutliches Gewinnplus verbucht. Der Bochumer Konzern bestätigte zudem seine Prognose für 2022. Zum Abbau von Schulden will sich Vonovia künftig verstärkt von Wohnungen trennen.

Der Gewinn aus dem operativen Geschäft (Group FFO) - die bei Immobilienfirmen zentrale Kennziffer - erhöhte sich in den ersten sechs Monaten durch die Übernahme des kleineren Konkurrenten Deutsche Wohnen, steigende Mieten und einen niedrigen Leerstand um 36,3 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro, wie der Bochumer DAX-Konzern mitteilte.

Vonovia hatte die Deutsche Wohnen vergangenes Jahr geschluckt. Für den Zukauf hatte Vonovia rund 17 Milliarden Euro auf den Tisch gelegt. Vonovia-Chef Rolf Buch hatte angekündigt, sich auch wieder von Wohnungen trennen zu wollen. Vonovia habe nun "verschiedene Portfolios ermittelt, die für einen Verkauf geeignet sind", hieß es weiter. Bei der Tochter Deutschen Wohnen steht zudem die Pflegeheim-Sparte auf dem Prüfstand. Steigende Zinsen und damit anziehende Kapital- und Baukosten gehen auch am deutschen Branchenprimus nicht spurlos vorbei.

07:06 Uhr

Asien-Anleger bleiben trotz Entspannung nervös

Die Anleger in Asien zeigen sich zu Handelsbeginn erleichtert über Deeskalationsbemühungen der USA nach den erhöhten Spannungen mit China vor dem Hintergrund des Taiwan-Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, hatte gesagt, die "Ein-China-Politik" der USA werde mit der Reise nicht in Frage gestellt. "Wir wollen nicht, dass sich dies zu einer Krise oder einem Konflikt ausweitet."

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"Hongkonger und chinesische Aktien haben etwa ein Drittel ihrer gestrigen Verluste wieder aufgeholt, weil sie erleichtert waren, dass es über Nacht keine größere Konfrontation gab", sagte Steven Leung, von UOB Kay Hian in Hongkong. "Allerdings werden die Anleger wegen der nach Pelosis Abreise geplanten Militärübungen nervös bleiben."

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,5 Prozent höher bei 27.741 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 0,1 Prozent und lag bei 1928 Punkten.

Die Börse in Shanghai lag 0,1 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,3 Prozent.

06:30 Uhr

Das wird für den DAX heute wichtig

Die große Politik hat gestern das internationale Marktgeschehen bestimmt. Börsianer fürchteten eine Eskalation der Spannungen zwischen den USA und China in der Frage Taiwans, das von der Volksrepublik als Teil des eigenen Staatsgebiets betrachtet wird. Der DAX unterbrach seine Klettertour nach oben.

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Die Mehrheit der Investoren gehe zwar nicht von einer militärischen Eskalation zwischen den USA und China aus, sagte Jochen Stanzl, Analyst vom Brokerhaus CMC Markets. "Es könnte trotzdem ein Fehler sein, die Situation zu verharmlosen. Ein Angriff Russlands auf die Ukraine wurde im Vorfeld auch mehrheitlich als nicht wahrscheinlich angesehen."

Was bringt der heutige Handelstag? Die Berichtssaison läuft auf vollen Touren. Mit BMW, Siemens Healthineers, Vonovia und Infineon öffnen gleich vier DAX-Unternehmen ihre Bücher. Aus der zweiten Reihe gibt Zahlen von Commerzbank und Evonik. In den USA liefern Allstate und Moderna Daten zum zweiten Geschäftsquartal.

Konjunkturmäßig sorgt die für 8 Uhr anstehende deutsche Juni-Handelsbilanz für Spannung. Zudem gibt es Angaben zu den PMI-Diensten im Juli aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich und der Eurozone. Die USA warten mit Daten zum Industrie-Auftragseingang im Juni auf.  

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