Der Börsen-Tag Deutschland verschenkt Billionen mit Auslandsgeldanlagen
05.07.2019, 12:53 Uhr
Deutschland liefere Porsche und habe im Gegenzug toxische Lehman-Zertifikate bekommen, beschrieb Ökonom Hans-Werner Sinn einmal die schlechte Anlage der deutschen Exporterlöse.
(Foto: picture alliance / Ingo Wagner/d)
Kein Land exportiert so viel Kapital ins Ausland wie Deutschland. Das ist die Konsequenz unseres gigantischen Handelsüberschusses. Eines von mehreren Problemen daran: Die deutschen Unternehmen, Banken und sonstigen Anleger erzielen damit eine vergleichsweise magere Rendite, wie das Institut für Weltwirtschaft Kiel in einer Studie errechnet hat:
"Fast 300 Milliarden Euro deutsches Kapital werden jedes Jahr ins Ausland geschickt (Nettoabflüsse). Allein in den letzten 10 Jahren wurden 2,7 Billionen Euro exportiert - das entspricht ungefähr 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts 2017", heißt es. Alle anderen großen Industrieländer schneiden besser ab.
"Kumuliert sind die Auswirkungen der schlechten Anlageerträge enorm: Allein im Jahrzehnt seit der Finanzkrise 2008 hätte Deutschland um 2 bis 3 Billionen Euro mehr Vermögen aufbauen können, wenn die Renditen auf Auslandsvermögen etwa denen Norwegens beziehungsweise Kanadas entsprochen hätten."
Quelle: ntv.de