Der Börsen-Tag

Der Börsen-Tag Erst Rom, dann Paris: Macron sagt dem Sparen Adieu

Das Risiko, dass Frankreich genauso wie Italien den Sparkurs verlässt, wächst.

Das Risiko, dass Frankreich genauso wie Italien den Sparkurs verlässt, wächst.

(Foto: imago/robertharding)

Pläne für höhere Staatsausgaben in Frankreich sorgen prompt für Unruhe am Anleihemarkt:

Der Risikoaufschlag für die zehnjährigen französischen Titel auf die entsprechenden Bundesanleihen weitet sich auf 47,5 Basispunkte aus und erreicht damit den höchsten Stand seit eineinhalb Jahren.

"Die Maßnahmen der Regierung in Paris lassen darauf schließen, dass sich das Staatsdefizit 2019 ausweitet und sich die finanzielle Position Frankreichs schwächt", sagt Commerzbank-Analyst Rainer Guntermann. Der französische Präsident Emmanuel Macron will mit sozialen Maßnahmen auf die seit Wochen anhaltenden Proteste gegen die Steuerpläne der Regierung reagieren:

  • So soll der Mindestlohn um 100 Euro pro Monat steigen.
  • Ruheständler, die eine Rente unter 2000 Euro beziehen, sollen von Steuererhöhungen ausgenommen werden.
  • Zudem soll auf die Wiedereinführung der Vermögenssteuer verzichtet werden.

Wegen der Zusagen Macrons droht dem Land im kommenden Jahr wieder ein Verstoß gegen die EU-Defizitvorgaben. Parlamentspräsident Richard Ferrand, ein enger Vertrauter Macrons, sagte, die Drei-Prozent-Grenze werde 2019 "vorübergehend" überschritten. Nach Angaben eines Regierungssprechers kosten die neuen Zugeständnisse den Staat "zwischen 8 und 10 Milliarden" Euro.

Mit 2,3 Billionen Euro hat Frankreich ebenso hohe Schulden wie Italien, die Schulden Italiens liegen allerdings bei horrenden 133 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung. Frankreich kommt erst hier lediglich auf 97 Prozent.

Quelle: ntv.de

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