Der Börsen-Tag Fed-Zinsprognose sorgt in Asien für Kauflaune - Nikkei schert aus
14.12.2023, 07:04 UhrDer taubenhafte Auftritt der US-Notenbank sorgt am Morgen in Fernost für steigende Kurse. Die Fed ließ wie erwartet die Zinsen unverändert, signalisierte aber, dass die Inflation schneller als erwartet abklingt, was die Tür für Zinssenkungen im nächsten Jahr öffnet. In den neuen Projektionen rechnen die Notenbanker 2024 mit drei Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte. Damit läge der Leitzins Ende 2024 bei 4,60 Prozent, im September hatte die Projektion noch auf 5,10 Prozent gelautet. Die zuletzt bereits weit fortgeschrittenen Zinsspekulationen wurden damit untermauert, am US-Anleihemarkt sanken die Renditen nochmal kräftig.
In Hongkong, Seoul und in Sydney legen die Indizes um 1,0 bis 1,7 Prozent zu. In Schanghai fällt das Plus mit 0,1 Prozent nur homöopathisch aus. Eine Ausnahme macht Tokio. Der Nikkei-Index büßt 0,7 Prozent ein auf 32.691 Punkte. Denn die Kehrseite des taubenhaften Zinsausblicks ist der schwächere Dollar. Er kostet aktuell noch 141,80 Yen, verglichen mit fast 146 Yen zur gleichen Vortageszeit. Damit verteuern sich nicht nur japanische Exporte, dies schmälert auch im Ausland erzielte und nach Japan rücktransferierte Gewinne.
Hinzu kommt einweiterer Belastungsfaktor: Wegen eines Parteispendenskandals haben vier Minister ihren Rücktritt eingereicht, darunter der Wirtschafts- und der Innenminister.
Zu den größeren Verlieren in Japan gehören die exportempfindlichen Autoaktien. Toyota, Honda, Mazda und Nissan verlieren zwischen 4 und 6 Prozent.
In Hongkong sind unter anderem die zinsempfindlichen Immobilienaktien gesucht. Country Garden Services gewinnen 2,0 Prozent, die Aktie der Mutter Country Garden 3,9 Prozent. Hier stützt auch, dass Country Garden Services eine Beteiligung für 428 Millionen Dollar abgegeben hat.
Quelle: ntv.de