Der Börsen-Tag Japans Premier will weg vom "neoliberalen Fundamentalismus"
15.10.2021, 07:48 Uhr
(Foto: REUTERS)
Japans neuer Premierminister Fumio Kishida hat angekündigt, das Land vom "neoliberalen Fundamentalismus" wegzubringen. Zugleich kritisierte er die "Abenomics" genannte Wirtschaftspolitik seiner eigenen Partei, die vom langjährigen Ministerpräsidenten Shinzō Abe geprägt wurde. Es sei nicht gelungen, ein breit angelegtes Wachstum zu schaffen, sagte er der "Financial Times".
In Japan bezieht sich der Begriff "Neoliberalismus" zumeist auf die Reformen der 1990er und 2000er Jahre, einschließlich Deregulierung, Privatisierung und Arbeitsmarktreform, und weniger auf eine straffe Finanzpolitik und Kürzungen der öffentlichen Ausgaben.
Kishida sagte, dass regulatorische Reformen zwar weiterhin notwendig seien. Er werde sich aber darauf konzentrieren, die Kluft zwischen Arm und Reich zu verringern. "Jeder hat Reformen aus der Perspektive von Markt-Fundamentalismus, Wettbewerb und dem Überleben des Stärkeren betrachtet", so der Premier. "Das ist das Problem mit dem Denken der Vergangenheit."
Quelle: ntv.de