Der Börsen-Tag Rezessions- und Inflationsängste lähmen DAX - dickes Minus
19.08.2022, 17:37 UhrEs wurde zum Wochenausklang nichts mit einem weiteren Aufstieg der deutschen Aktienindizes. Die Marke von 14.000 Punkte geriet für den DAX erst einmal in weite Ferne. Neu aufgeflammte Rezessionsängste sorgten für schlechte Stimmung auf dem Frankfurter Börsenparkett. Neben Aktien wurden auch Kryptowährungen sowie der Euro links liegen gelassen.
Der Inflationsdruck auf Produzentenebene in Deutschland hat im Juli energiepreisbedingt weitaus stärker als erwartet zugenommen. Die Erzeugerpreise in Deutschland waren im Juli 37,2 Prozent höher als ein Jahr zuvor, womit bei der Jahresrate ein neuer Rekord aufgestellt wurde. Allerdings ist für Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen dieser neuerliche Anstieg der Vorjahresrate alleine auf einen weiteren Schub bei den Energiepreisen zurückzuführen. Rechne man diese heraus, sei die Vorjahresrate etwas gefallen. Der unterliegende Preisdruck bei den Erzeugerpreisen scheine sich also allmählich abzuschwächen, ohne dass damit allerdings ein Ende der Zeit hoher Inflationsraten eingeläutet wäre.
"Inflationssorgen und die damit im Zusammenhang stehende Furcht vor raschen Zinsschritten hat die Investoren wieder eingeholt", sagt Timo Emden von Emden Research. Anleger gehen davon, dass vor allem in den USA die Zinsen weiter stark steigen werden und damit auch die Konjunktur ins Wanken geraten könnte.
Der DAX ging mit einem kräftigen Abschlag von 1,1 Prozent auf 13.545 Punkte ins Wochenende. Damit verlor der Leitindex in dieser Woche rund 250 Punkte. Der EUROSTOXX50 notierte 1,3 Prozent tiefer bei 3729 Zählern.
Im DAX schnitten Fresenius Medical Care und Fresenius mit Zugewinnen von 0,7 beziehungsweise 0,2 Prozent mit am besten ab. Auch Bayer (plus 0,6 Prozent) und Beiersdorf (plus 0,6 Prozent) notierten im grünen Bereich.
Kräftig Federn lassen mussten die Titel der Deutschen Bank, die mit einem Abschlag von 4,2 Prozent die rote Laterne im Leitindex.
Quelle: ntv.de