Der Börsen-Tag ZEW-Präsident: "Das Werk in Magdeburg ist teuer bezahlt"
15.03.2022, 15:28 UhrDie neue Chip-Fabrik des US-Konzerns Intel in Magdeburg wird laut der Einschätzung von ZEW-Präsident Achim Wambach nicht nur neue Arbeitsplätze schaffen, sondern auch Zulieferer und Dienstleister werden von den Plänen in Magdeburg profitieren. "Für die Region Mitteldeutschland ist das erstmal eine gute Nachricht", sagt Wambach ntv.
Chips werden auch in den kommenden Jahren dringend benötigt. Die Branche ist ein Wachstumsfeld. "Das Werk in Magdeburg ist aber auch teuer bezahlt", sagt Wambach. Intel habe eine ganze Reihe von Subventionen bekommen. Dafür habe die EU mit ihrem Chip-Act die Tür geöffnet. Diese Entwicklung sieht Wambach durchaus kritisch, denn jetzt starte ein regelrechter Subventions-Wettlauf. "Das Geld geht jetzt nicht in die Forschung, sondern in den Aufbau von Produktionskapazität." Das Ziel der EU sei es, die Produktion nach Europa zu holen und den europäischen Anteil am Weltmarkt auszubauen. Das Werk in Magdeburg wird nicht das letzte Werk sein, das in Europa gebaut wird, ist sich Wambach sicher.
Doch die Funktion als Jobmotor für die Region sollte nicht unterschätzt werden. "So ein großes Werk strahlt nach außen", sagt der ZEW-Präsident. Zunächst müsse aber klar werden: Wie viel Forschung und Entwicklung soll in dem Werk stattfinden und welche zusätzlichen Dienste werden vor Ort gebraucht. An ähnlichen Standorten sei aber durchaus ein Multiplikatoreffekt beobachtet worden, der zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen hat.
Quelle: ntv.de