Fondsportrait DWS Deutschland
14.09.2009, 15:16 Uhr
Dax
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Der genaue Blick lohnt sich: Deutschland ist ein interessantes Land – nicht nur touristisch. Eine große Industrienation, stark im Export, mit einem großen Anteil an technisch- innovativem Mittelstand. Wäre da nicht die schwere Rezession und ihre Folgen. An der Börse wiederum steigen die Kurse, hier herrscht Optimismus. Die Investoren haben guten Grund dazu, wie DWS-Fondsmanager Tim Albrecht erklärt.
„Das Schlimmste liegt hinter uns. Die größten Systemrisiken scheinen ausgeschaltet zu sein. Da muss man der Politik auch bei aller Kritik einmal ein Lob aussprechen, dass man da auch eine gewisse Ruhe in den Markt reingebracht hat, auch von der Seite der Notenbanken. Und von daher denke ich schon, dass viele Unternehmen interessant bewertet sind.“
Für die Fondsgesellschaft DWS Investments managt Albrecht den Fonds DWS Deutschland, einen sowohl in große so genannte Standard-Werte, zum Beispiel aus dem DAX – als auch in Nebenwerte investierenden Fonds. Also Aktien von Unternehmen mit kleinerer Größe. Kleinere Werte, die aber naturgemäß mehr Dynamik ins Depot bringen.
Tim Albrecht, DWS: „Je nach dem, ob Standard- oder Nebenwerte im Verhältnis zueinander attraktiv bewertet sind – oder nicht, entscheide ich, wie ich die Quote in Nebenwerten fahre. Zurzeit sind das 25 Prozent, war aber auch schon bei 50 Prozent, aber auch schon einmal bei 10 Prozent.“
Die Schwergewichte im Depot sind im Augenblick DAX-Riesen wie E.ON, Bayer und Siemens. Albrecht mag aber auch kleinere Werte wie den Pumpenhersteller KSB oder die CompuGroup, ein Produzenten von Ärztesoftware.
Tim Albrecht, DWS: „Momentan fokussiert sich dass Portfolio sehr stark auf Industrie und Finanzunternehmen. Letztendlich weil man sieht, das schlimmste scheint in der Wirtschaft hinter uns zu liegen. Und gerade aus diesem Industrie- und Finanzsektor profitieren die Unternehmen stark von dieser Turn-Around-Situation.“
Im Investmentprozess sucht Albrecht zunächst nach interessanten Branchen und Sektoren und wählt dann einzelne Aktien. Dass er bislang eine gute Auswahl treffen konnte, zeigt die Wertentwicklung des Fonds.
Auch wenn der Fonds in der Finanzkrise an Boden eingebüßt hat, kann sich der 5-Jahreschart mit einem Plus von rund 60 Prozent sehen lassen. Die Benchmark, der CDAX - der Index aller in Frankfurt gehandelten Aktien im Prime und General Standard – wurde dabei übertroffen.
Aber Risiken haben sich in der Vergangenheit gezeigt: die Märkte können stark schwanken – und deutlich fallen. Mit Verlusten rechnet Albrecht für die nächsten Monate zwar nicht. Im Gegenteil, der Ausblick ist vielversprechend.
Tim Albrecht, DWS: „Von der Charttechnik her, also rein auf die Markttechnik geschaut, muss man, ist es sehr positiv. Man könnte die These aufstellen, dass sich die Märkte in etwa dort hin bewegen, wo sie im Herbst vergangenen Jahres vor dem Kollaps der Lehman Brothers zusammengebrochen sind. Und das würde bedeuten, dass Aktien noch etwa zehn bis zwanzig Prozent Aufwärtspotential haben.“
Rückschläge sind zwar immer noch möglich, warnt auch der Fondsmanager. Dennoch, der Blick auf deutsche Aktien könnte sich bezahlt machen.
Quelle: ntv.de