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Jürgen Schneider So machen Anleger aus Wasser Geld

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Wasser ist in Deutschland im Überfluss vorhanden und kostet kaum etwas. Aber was nichts kostet, wird oft nicht geschätzt. Das könnte sich für Verbraucher, aber auch für Anleger mittelfristig als fataler Irrtum entpuppen, so Jürgen Schneider von SRQ Finanzpartner.

Bis zum Jahr 2050 rechnen Experten mit einem Anstieg der Weltbevölkerung von derzeit sechs auf knapp neun Milliarden Menschen. Wer sich vor Augen hält, dass für die Herstellung von einem Kilo Rindfleisch 15.000 Liter oder für die Produktion eines Autos 450.000 Liter sauberes Wasser nötig sind, erahnt, dass dem Gut Wasser eine Schlüsselrolle zukommt. Mehr Menschen benötigen mehr Nahrung, mehr Konsumgüter, mehr Wohnraum, mehr Energie – und Wasser tangiert all diese Bereiche. Angesichts der wachsenden Bevölkerung und der Industrialisierung in den heutigen Schwellenländern dürfte die Wassernachfrage signifikant steigen.

Wachstum treibt den Wasserverbrauch

Global betrachtet, ist sauberes Wasser bereits heute ein knappes und damit wertvolles Gut. Die Erdoberfläche ist zwar zu 70 Prozent mit Wasser bedeckt, doch davon sind nur 2,5 Prozent als Süßwasser und nur ein Prozent als Trinkwasser zugänglich. Zu einem lohnenswerten Investment wird der Quell des Lebens vor allem aus zwei Gründen: Zum einen ist sauberes Wasser knapp, zum anderen ist Wasser oft nicht dort, wo es benötigt wird.

Für Anleger gibt es eine Reihe von Investitionsmöglichkeiten – etwa über den Aktienkauf von Unternehmen in der Wasserversorgung. Alternativ bieten sich Unternehmen an, die sich mit dem Bau von Staudämmen oder Meerwasserentsalzungsanlagen, der Modernisierung von Wasser- und Abwassernetzen oder der Optimierung des Wasserverbrauchs in der Industrie und der Agrarwirtschaft beschäftigen. Interessant kann auch ein Investment in den Sektoren sein, die weltweit Treiber für den Wasserverbrauch sind: Agrarrohstoffe, Landwirtschaft, Konsumgüter und die Baubranche.

Fondsindustrie hat das Thema erkannt

Jürgen Schneider, SRQ FinanzPartner

Jürgen Schneider, SRQ FinanzPartner

Obwohl Wasser noch ein Nischenmarkt ist, hat auch die Fondsindustrie mehrere Produkte auf Lager, etwa Indexfonds wie den Easy ETF BNP Paribas Global Water oder den iShares S&P Global Water, der seine Investments am breitesten streut. Bei den aktiv verwalteten Fonds zählt der Pictet Water Fonds, der in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum feiert und mittlerweile 2,4 Milliarden Euro verwaltet, fast schon zu den Urgesteinen. Aber auch der SAM Sustainable Water ist bereits seit Ende 2001 am Markt.

Wie bei anderen Anlagealternativen, ist es wichtig, sich vor einer Investition umfassend über die Chancen und Risiken zu informieren und beraten zu lassen. Trotz aller Wachstumsfantasien gilt: Wasserinvestments sind langfristig zu sehen und weisen hohe Schwankungen auf. Der Anteil dieser Investments am Gesamtportfolio sollte daher nicht über zehn Prozent liegen.

Der Autor Jürgen Schneider ist Vorstand der SRQ FinanzPartner und Experte des Internetportals Vermögensprofis.de.

Quelle: ntv.de

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