Marktberichte

Unsicherheit durch Schuldenkrise Dax kämpft tapfer

Der deutsche Aktienmarkt schlägt sich weiter mit der europäischen Schuldenkrise herum. Der Dax gibt mühsam erworbene Gewinne wieder vollständig ab. Vor allem die Finanzwerte geraten erneut in Mitleidenschaft.

Der Dax hat zu schwere Lasten zu stemmen.

Der Dax hat zu schwere Lasten zu stemmen.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Der Handel auf dem Frankfurter Parkett hat sich auch am Dienstag als äußerst volatil erwiesen. Nervosität beherrschte den Handel auf dem Frankfurter Parkett. Mühsam erworbene Gewinne wurden am Nachmittag wieder abgegeben. Auch aus Amerika kam keine Unterstützung; die dortigen Börsen eröffneten leichter.

Der Dax verlor 0,1 Prozent auf 6688 Punkte. Der MDax legte um 0,3 Prozent auf 9286 Zähler zu. Der TecDax verzeichnete ein Minus von 1,1 Prozent und wies 768 Punkte auf.

Der Druck auf die Märkte kommt weiterhin über die Peripherie der Euro-Zone und den Finanzsektor an die Märkte. "Die Anleger haben Angst, dass die Lage in Spanien eskalieren könnte", sagte ein Börsianer. Vor allem der rasante Anstieg der Renditen der spanischen Staatsanleihen beunruhige. Die Renditen, die in der vorigen Woche noch unter fünf Prozent gelegen hatten, stiegen auf 5,7 Prozent. Da zugleich die Renditen der deutschen Staatspapiere nachgaben, weitete sich der Risikoaufschlag für die spanischen Anleihen weiter aus. Auch Italien musste wieder deutlich höhere Risikoprämien zahlen. Zudem rückt auch Belgien ins Blickfeld der Märkte. Das kleine Land trägt nach Griechenland und Italien die dritthöchste Schuldenlast aller 16-EU-Staaten.

Die Anleger ergriffen die Flucht aus vielen Bankenwerten. Dabei waren sie wenig wählerisch, so dass sich kaum ein Finanztitel dem Trend entziehen konnte. Deutsche Bank verloren 1,4 Prozent, Commerzbank 1,8 Prozent. Auch die Kurse von Allianz und Munich Re gaben um 1,3 beziehungsweise 2,3 Prozent nach.

Trotz positiv eingeschätzter Jahreszahlen verloren ThyssenKrupp 0,5 Prozent. Der Stahl- und Industriegüterkonzern hat die Wirtschaftskrise schneller als erwartet hinter sich gelassen und blickt "vorsichtig optimistisch" auf das neue Geschäftsjahr. Börsianer und Analysten sahen das Zahlenwerk als besser als erwartet an, schätzten den Ausblick jedoch unterschiedlich ein. "Die Jahreszahlen fielen weitgehend wie erwartet aus", erklärte DZ-Bank-Analyst Dirk Schlamp. Einziger Wermutstropfen sei der Ausblick, der unter den aktuellen Erwartungen liege.

Unterstützt wurde der Dax von Kursgewinnen bei den schwer gewichteten Aktien von BASF. Der Chemiekonzern will mit der britischen Ineos ein gemeinsames Unternehmen für Styrolkunststoffe aufbauen. Die Papiere verteuerten sich um 2,2 Prozent.

Im MDax kletterten Hochtief um 2,0 Prozent, nachdem die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) grünes Licht für das Übernahmegebot des spanischen Baukonzerns ACS gegeben hatte.

Im TecDax verteuerten sich Phoenix Solar um 0,6 Prozent und gaben damit einen Teil ihrer Gewinne wieder ab. Das Unternehmen hat einem Händler zufolge einen "überdurchschnittlich großen" Auftrag erhalten. Ein wahrscheinlicherer Grund für den Kursanstieg seien jedoch Anschlusskäufe, nachdem UBS die Aktie am Vortag zum Kauf empfohlen hat.

Quelle: ntv.de, wne/rts/dpa

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