Marktberichte

Exportbranche jubelt gar nicht Euro bleibt schwach

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(Foto: REUTERS)

Der Euro kann sich nicht recht aufrappeln und bleibt bei Kursen um 1,158 Dollar kleben. Eigentlich ideal für die Exportnation Deutschland. Doch hier ist kein Jubel zu hören.

Der Kurs des Euro hat leicht nachgegeben. Die Gemeinschaftswährung gab am Nachmittag 0,11 Prozent auf 1,158 Dollar nach. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1579 (Montag: 1,1605) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8636 (0,8617) Euro.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,76370 (0,76640)   britische Pfund, 137,37 (136,27)  japanische Yen und 1,0087 (1,0120) Schweizer Franken fest.

Spekulationen über Umfang und Ausgestaltung der offensichtlich bevorstehenden Staatsanleihekäufe durch die EZB am kommenden Donnerstag prägen momentan das Geschehen auf den Devisenmärkten. Beobachter gehen davon aus, dass ein Anleihekaufprogramm als solches bereits in den Euro-Kurs eingepreist ist. Unklar ist jedoch der Umfang. Die meisten Experten erwarten zunächst ein Volumen von 500 Milliarden Euro, einige Experten jedoch auch bis zu einer Billion Euro.

Billiger Euro nützt nichts

Die Exportnation Deutschland müsste angesichts der Talfahrt des Euro eigentlich in Jubelstürme ausbrechen. Denn die Schwäche der Gemeinschaftswährung macht Exportschlager wie Autos, Maschinen oder Chemieprodukte im Dollar-Raum billiger und schafft damit einen Wettbewerbsvorteil.

Doch die Freude fällt eher verhalten aus: "Ein schwacher Euro wirkt sich auf den Export in der Automobilindustrie positiv aus, allerdings bei weitem nicht mehr so stark wie vor zehn Jahren", sagt Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie. Viele Firmen haben sich über Finanzinstrumente gegen Währungsschwankungen abgesichert oder gleich ganze Produktionen in den Dollar-Raum ausgelagert. Damit machte ihnen der 2013 und Anfang 2014 noch starke Euro nicht so viel aus, sie profitieren nun aber auch weniger von einem schwachen.

Rund 15 Prozent hat der Euro in den vergangenen Monaten an Wert im Vergleich zum Dollar verloren. Mit knapp 1,1541 Dollar notierte er zuletzt auf dem niedrigsten Stand seit elf Jahren. Experten erwarten, dass die Währung wegen der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank ihre Talfahrt fortsetzt. Manche halten sogar die Parität für möglich – dann würde man für einen Dollar nur noch einen Euro bekommen.

Quelle: ntv.de, sla/rts

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