Marktberichte

BIP entfacht nur Strohfeuer Euro gibt Gewinne ab

Der konjunkturelle Rückenwind aus Europa hält am Freitag nicht lange an. Nach einem Ausflug des Euro über die Marke von 1,43 Dollar fällt die Gemeinschaftswährung nach guten US-Verbraucherdaten wieder deutlich.

Der Euro ist nach einem zeitweiligen Anstieg am Vormittag im späten Freitagshandel wieder zurückgefallen. Robuste Wachstumszahlen aus Deutschland und der Eurozone hatten die Gemeinschaftswährung zunächst gestützt, nachdem sie am Donnerstagmittag auf den tiefsten Stand seit sechs Wochen gefallen war. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt hat im ersten Quartal mit einem Anstieg von 1,5 Prozent im Vergleich zum Schlussquartal 2010 die Konsensprognose von 0,9 Prozent deutlich übertroffen. Auch in Frankreich und Spanien war das Wirtschaftswachstum in den ersten drei Monaten des Jahres die Konsensschätzungen etwas stärker als von Volkswirten erwartet.

Allerdings sind auch die US-Daten besser als erwartet ausgefallen. Der Index der Uni Michigan für das US-Verbrauchervertrauen ist im Mai nach vorläufigen Angaben auf 72,4 Punkte gestiegen. Der Markt hatte nur mit einer minimalen Verbesserung auf 70,0 Punkte gerechnet.

Starke US-Verbraucherdaten

Besonders deutlich verbesserten sich Erwartungen der US-Bürger. Der entsprechende Teilindex erhöhte sich um fast 6 Punkte. Dagegen gab die Beurteilung der aktuellen Lage leicht nach. "Dies ändert aber Alles nichts an der Tatsache, dass das Verbrauchervertrauen nun schon seit längerer Zeit auf niedrigem Niveau in einem relativ engen Korridor bewegt. Das faktische Konsumverhalten ist derzeit wesentlich positiver als es die gedrückte Stimmung vermuten ließe", meint Volkswirt Heinrich Bayer von der Postbank.

Die US-Preisdaten haben dagegen im Rahmen der Erwartungen gelegen. Die Zahlen hätten gezeigt, dass die Inflation ohne Berücksichtigung der volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise keinen Aufwärtsdruck aufweise, meint ein Marktteilnehmer. Für die US-Notenbank gebe es daher von dieser Seite keine Handlungszwänge.

Griechenland lässt nicht los

Der Euro sei vor dem Hintergrund der Schuldenkrise weiterhin angeschlagen. Solange die EU keine Lösung für das überschuldete Griechenland präsentiere, dürfte an den Märkten hartnäckig über eine Umschuldung oder gar einen Austritt des Landes aus der Währungsunion spekuliert werden. "Der Euro steht weiter unter Druck, aber zwischen 1,4110 und 1,4150 US-Dollar sind auch Käufer da, die wahrscheinlich die Tagesgewinne mitnehmen, über 1,4200 US-Dollar das umgekehrte Bild", fassen die Devisenexperten von Sal.Oppenheim die Lagen zusammen.

Auch zum Yen musste der Euro abgeben. Ein Euro kostete am späten Nachmittag 114,40 Yen, rund ein Yen weniger als noch am Mittag. Der US-Dollar hält sich derweil auf seinem Stand bei 80,70 Yen.

Quelle: ntv.de, nne/DJ

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