Marktberichte

Ist Spanien aus dem Schneider? Euro steigt über 1,45 Dollar

Die europäische Gemeinschaftswährung gewinnt zur Wochenmitte weiter an Stärke: Nach einer zufriedenstellend verlaufenen Refinanzierungsaktion der Spanier erreicht der Euro den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr.

Hartes Tempo: 2 Cents binnen 24 Stunden.

Hartes Tempo: 2 Cents binnen 24 Stunden.

(Foto: REUTERS)

Der Eurokurs ist am Mittwoch trotz der zuletzt wieder verschärften Schuldenkrise in der Eurozone auf den höchsten Stand seit Februar 2010 gestiegen. In der Spitze kletterte die Gemeinschaftswährung bis auf 1,4546 US-Dollar. Am späten Nachmittag kostete der Euro 1,4521 US-Dollar, nachdem er im asiatischen Handel nur knapp über der Marke von 1,43 Dollar notiert hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,4515 (Dienstag: 1,4302) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,6889 (0,6992) Euro.

"Eine erfolgreich verlaufene Auktion von spanischen Staatsanleihen hat den Euro gestützt", sagte Stephan Rieke, Devisenexperte von der BHF-Bank. Eine Platzierung von langlaufenden spanischen Staatsanleihen fand eine gute Nachfrage. Zuletzt waren wieder Befürchtungen aufgekommen, dass nach Portugal auch das wesentlich größere Spanien wieder in den Blick der Märkte geraten könnte. Am Mittwoch gingen jedoch die Risikoaufschläge für spanische Anleihen im Vergleich zu deutschen Anleihen am Markt merklich zurück.

"Die Kursgewinne sind auch eine Gegenbewegung gegen den deutlichen Einbruch am Montag", sagte Rieke. Der Euro war am Montag wegen Gerüchten um eine Restrukturierung der griechischen Schulden zeitweise unter die Marke von 1,42 Dollar gefallen. "Offenbar haben einige Beobachter erwartet, dass die EZB jetzt stärker Rücksicht auf die hoch verschuldeten Randländer der Eurozone nehmen wird", sagte Rieke. "EZB-Vertreter haben jedoch deutlich gemacht, dass die EZB auf Zinserhöhungskurs bleibt." Die starken Kursausschläge der vergangenen Tage sind laut Rieke jedoch auch auf den dünnen Handel zurückzuführen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88670 (0,87800) britische Pfund, 120,13 (118,23) japanische Yen und 1,2944 (1,2842) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1501,00 (1490,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 32 860,00 (33 140,00) Euro.

Quelle: ntv.de, dpa

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