Marktberichte

Spanische Disziplin hilft Euro zieht leicht an

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(Foto: REUTERS)

Die angekündigten spanischen Sparmaßnahmen locken den Euro ein wenig aus seinem Zwei-Jahres-Tief heraus. Über den Berg ist die europäische Gemeinschaftswährung allerdings nicht, Marktbeobachter befürchten einen Rückschlag bis unter die Marke von 1,19 Dollar.

Ein neues spanisches Spar- und Reformpaket hat den Kurs des Euro etwas gestützt. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde zuletzt mit 1,2281 US-Dollar gehandelt. Am Dienstagabend war der Euro noch mit 1,2233 Dollar auf den tiefsten Stand seit gut zwei Jahren gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,2260 (Dienstag: 1,2285) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8157 (0,8140) Euro.

Die spanische Regierung will mit zusätzlichen Sparmaßnahmen zum Abbau des Haushaltsdefizits in den kommenden zweieinhalb Jahren bis zu 65 Mrd Euro einsparen. Es ist bereits das vierte Sparpaket, das sie innerhalb eines halben Jahres beschlossen hat. "Die neuen Maßnahmen haben den Euro leicht gestützt", sagte Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). "Die Auswirkungen am Devisenmarkt sind allerdings nicht groß gewesen, da ein Großteil der Maßnahmen schon erwartet wurde."

"Tendenziell wird der Euro weiter unter Druck bleiben", sagte Wortberg. Das Bundesverfassungsgericht habe in der Euroschuldenkrise am Montag für einen weiteren Unsicherheitsfaktor gesorgt. "Wir haben uns zumindest einen Hinweis auf ein mögliches Urteil erhofft", sagte Wortberg. Jetzt müsse man möglicherweise bis zu drei Monaten bis zu einer Entscheidung zu den Eilanträgen gegen den Rettungsmechanismus ESM und zum Fiskalpakt warten. Der Eurokurs könnte in den kommenden Wochen auch noch unter die Marke von 1,19 Dollar fallen, erwartet der Experte.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,78815 (0,79210) britische Pfund, 97,14 (97,64) japanische Yen und 1,2010 (1,2010) Schweizer Franken fest.

Quelle: ntv.de, sla/dpa

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