Marktberichte

Neue Zinshoffnung Euro zieht sich hoch

Die Hoffnung auf steigende Zinsen in Europa lässt am Devisenmarkt die Sorge vor einer weiteren Eskalation der Lage in Libyen verblassen. Der Euro schießt nach entsprechenden Aussagen eines Ratsmitglieds der EZB um einen ganzen Cent nach oben.

RTXWVBQ.jpg

(Foto: REUTERS)

Kräftig erholt von seinem Kurseinbruch bis unter 1,3550 US-Dollar zeigt sich der Euro am Dienstagmittag. Auslöser für einen Sprung nach oben waren Aussagen von EZB-Ratsmitglied Yves Mersch. Händler sehen nun die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im Euroraum steigen.

Mersch betonte, dass sich das Umfeld für das niedrige Zinsniveau nun verändert habe. Die EZB müsse daher ihre Sprachwahl hinsichtlich der Zinspolitik ändern. Zudem wies er auf die Gefahr hin, dass niedrige Zinsen die Vermögenspreise treiben könnten. "Das sind ziemlich hawkishe Aussagen", sagt ein Händler. Der Euro legte danach um fast einen Cent zu.

Damit erholt sich die Gemeinschaftswährung etwas von den Verlusten im asiatischen Handel. Auslöser waren die Sorgen um Libyen und die eigene Ölversorgung. Die Terminkontrakte für leichtes Rohöl waren in der Nacht um über 4 US-Dollar nach oben gesprungen. "Die asiatischen Märkte und vor allem Japan reagieren wegen ihrer Importabhängigkeit sehr empfindlich auf Sprünge im Ölpreis", sagte ein Händler am Morgen. Die natürliche Reaktion sei daher eine weitere Flucht aus Risikoanlagen und damit auch dem Euro.

Die große Befürchtung des Marktes sei, dass sich die Unruhen in Nahost auch auf weitere Länder wie Saudi-Arabien ausdehnen könnten. Das Land ist einer der größten Öllieferanten für Japan. Sollten sich die Spannungen auch dort ausbreiten, sehen Händler auch den Yen unter Druck geraten.

Allerdings erwarten Händler nachhaltige Impulse erst mit Eröffnung der US-Märkte. Sie waren wegen eines Feiertags am Vortag geschlossen. Auch die Umsätze dürften dann wieder kräftig anziehen. Bei den Konjunkturdaten stehen das US-Verbrauchervertrauen des Conference Boards sowie der Case-Shiller-Index der Hauspreise im Fokus.

Charttechniker sehen noch keine einheitlichen Signale für den Euro. Die ausgedehnte Trading-Range zwischen 1,35 und 1,38 US-Dollar dürfte wohl noch mehrfach durchlaufen werden.

Quelle: ntv.de, DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen