Marktberichte

Neue Sorgen um Euroland Nikkei fällt zurück

Negative US-Vorgaben und die anhaltenden Sorgen über die Schuldenkrise in Europa lassen die Börse in Tokio mit schwächeren Notierungen aus dem Handel gehen. Belastend wirkt die jüngste Kritik der Ratingagenturen am Krisenmanagement in Europa. LAut Moody's drohen in der Eurozone und der gesamten EU weitere "Schocks".

Auch an den asiatischen Aktienmärkten ist die erste Erleichterung über die Beschlüsse des EU-Gipfels verflogen. Die Börsen in Fernost folgten der Wall Street ins Minus. Hintergrund war die Sorge, dass die am Freitag angekündigten Schritte nicht genügen, um die Finanzmärkte zu beruhigen.

Schlechtwetterfront aus Europa herüberziehend.

Schlechtwetterfront aus Europa herüberziehend.

(Foto: REUTERS)

"Auch wenn es Hoffnungen gab, dass sich Europa nach dem Gipfel stabilisieren würde, sehen wir eine neue Verunsicherung, weil Moody's, Standard & Poor's sowie Fitch Warnungen ausgesprochen haben", sagte ein Analyst von SMBC Nikko Securities.

"Kein Grund Aktien zu kaufen"

Moody's hatte erklärt, dass die Politik bislang keine "entscheidenden" Maßnahmen zur kurzfristigen Stabilisierung der Finanzmärkte getroffen habe. Daher drohten in der Eurozone und der gesamten EU weitere "Schocks" und auch der Zusammenhalt des Gemeinsamen Währungsgebiets bleibe gefährdet. Wettbewerber Fitch sah derweil einen "signifikanten" Konjunkturabschwung in Europa. Zusätzlich habe die Talfahrt der Intel-Aktie die Wall Street belastet, die auf vielen Werten aus der Chip-Branche lastete.     

"Es gibt einfach keinen Grund, derzeit Aktien zu kaufen - vielleicht abgesehen davon, dass japanische Aktien relativ günstig sind", sagte Hiroaki Kuramochi von Mita Securities. Anleger fürchteten eine Massenherabstufung europäischer Länder durch die Rating-Agenturen. Die Investoren blickten zudem mit Spannung auf die Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve. Die Währungshüter werden ihre Geldpolitik zwar nach Einschätzung der meisten Beobachter bei ihrer geldpolitischen Sitzung am Dienstag unverändert lassen, könnten jedoch eine weitere Lockerung für das kommende Jahr signalisieren.    

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index verlor 1,2 Prozent auf 8552 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index gab 0,8 Prozent auf 740 Zähler nach. Auch die übrigen asiatischen Börsen notierten im Minus. Besonders deutlich ging es an der Börse in Südkorea mit einem Abschlag von knapp zwei Prozent nach unten. Die Märkte in Taiwan, Singapur, Hongkong und Schanghai büßten jeweils rund ein Prozent ein. Der Euro stagnierte nach den herben Verlusten am Vortag. Die Gemeinschaftswährung pendelte um 1,3190 US-Dollar.          

Im Sog von Intel

In Tokio fielen die Papiere des Chip-Maschinen-Herstellers Advantest im Sog des Intel -Abstiegs knapp drei Prozent. Auch mit Ibiden und Shinko Electric Industries ging es leicht abwärts. Zu den Verlierern gehörten auch Autowerte, angeführt von Honda mit einem Abschlag von knapp drei Prozent. Hier machten sich die Börsianer Sorgen über die Folgen der Überschwemmungen in Thailand, nachdem Toyota aus diesem Grund in der vergangenen Woche seine Gewinnprognose halbierte.

Erneut standen auch die Olympus-Aktien im Mittelpunkt: Externe Buchprüfer werden einem Medienbericht zufolge die Bilanz vom zweiten Geschäftsquartal zu Ende September billigen. Dies würde die Chancen auf den Erhalt der Börsennotierung erhöhen. Die Aktie stieg gegen den Trend mehr als fünf Prozent.       

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Euro-Krise standen Finanzwerte besonders unter Druck. Für Mitsubishi UFJ FG ging es um 2,9 Prozent abwärts, Nomura Holdings büßten 1,5 Prozentein.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen