Marktberichte

Kräftige Euro-Wirtschaft Ölpreis zieht an

Ein kräftiges Wachstum der europäischen Volkswirtschaften treibt die Preise konjunktursensibler Rohstoffe wieder anziehen. Ein schwächerer Kurs der Abrechnungswährung Dollar stützt den Preisanstieg zusätzlich.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das unerwartet starke Wirtschaftswachstum in der Euro-Zone und der schwächere Dollar haben den Ölpreis am Freitag steigen lassen. Das Fass WTI verteuerte sich um 0,8 Prozent auf 99,76 Dollar, Brent wurde mit 114,21 Dollar 1,1 Prozent teurer gehandelt. Nach Einschätzung der Rohstoffanalysten der Commerzbank bleiben Investoren am Ölmarkt nervös. "Alles in allem beschäftigen den Markt derzeit vor allem die Nachfragesorgen. Die Preise bleiben aber infolge der Unruhen im Nahen Osten und der dadurch bedingten Angebotsrisiken gut unterstützt", schreiben sie in einem Marktkommentar.

Der Rücksetzer bei US-Dollar schob auch die Preise von Industriemetallen an, allen voran Kupfer. Die Tonne des Industriemetalls verteuerte sich an der Londoner Metallbörse LME um 1,3 Prozent auf 8845 Dollar. "Das ist eine technische Erholung, aber sie wird die Preise nicht sehr weit treiben", sagte ein Händler in Singapur. "Die Preise an der LME werden sich rund um 8700 Dollar bewegen." Gebremst wird der Kupferpreis Analysten zufolge von der Erwartung einer weiteren Straffung der Geldpolitik im größten Verbraucherland China. Dort hatte die Notenbank am Donnerstag mit einer Anhebung der Mindestreserveanforderungen für Banken die Zügel weiter angezogen.

Die Nervosität am Silbermarkt hielt hingegen an. Die Feinunze des Edelmetalls verteuerte sich - unterstützt vom schwächeren Dollar - um 2,5 Prozent auf 35,47 Dollar. Ende April war die Notierung auf fast 50 Dollar gestiegen und bis zum Donnerstag auf gut 32 Dollar abgesackt. "Die Silberpreise waren volatil mit starken Preisschwankungen an fast jedem Tag dieses Monats", sagte HSBC-Analyst Jim Steel. "Wir warten noch immer auf eine Stabilisierung, glauben aber, dass der Silberpreis wegen eines steigenden Angebots von Minen relativ zum Goldpreis sinkt." Unterdessen kündigte die Goldbörse in Shanghai an, die Hinterlegungspflicht für Silber-Termingeschäfte auf 18 von 19 Prozent zurückzunehmen, wenn es keine scharfen Preisbewegungen mehr gibt. Der Goldpreis bewegte sich kaum, die Feinunze wurde 0,4 Prozent höher mit 1508,96 Dollar gehandelt.

Quelle: ntv.de, nne/rts

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