Staubtrocken und teuer Sonne heizt Weizenpreisen ein
09.05.2011, 16:30 UhrAn den Rohstoffmärkten brauchen Anleger einen kühlen Kopf: Die anhaltende Trockenheit, die nicht nur Deutschland derzeit heimsucht, schlägt sich direkt auf die Preise nieder. Weizen ist dafür das beste Beispiel. Aber auch Öl und Metalle werden wieder "heißer" gehandelt.
Sonne satt: Nach dem jüngsten Preisrutsch sind Anleger zu Wochenbeginn mit Käufen an die Rohstoffmärkte zurückgekehrt. Insbesondere Ölpreis und Weizenpreis legten kräftig zu. Die anhaltende Trockenheit in einigen wichtigen Anbauländern hat den Weizenpreis am Montag nach oben getrieben. In Paris verteuerte sich europäischer Weizen zur Lieferung im Mai um 5,3 Prozent auf 252,75 Euro je Tonne. Der November-Kontrakt stieg um 4,8 Prozent auf 223 Euro.
"Die lang andauernde Trockenheit wird einen deutlichen Einfluss auf die Produktion von Feldfrüchten in Texas und Oklahoma haben", sagte der Meteorologe Mike Palmerino vom Wetterdienst Telvent DTN. Von Trockenheit betroffen sind derzeit neben den USA auch Frankreich, Deutschland, Kanada und China.
Ölpreis zieht wieder an
Sorgen vor einer schwachen US-Konjunktur und eine kräftige Erholung des Dollar hatten die Rohstoffpreise am Donnerstag einbrechen lassen. Nach unerwartet guten US-Arbeitsmarktdaten am Freitag setzte die am Montag anhaltende Erholung ein. "Nachdem die Liquidierung von Positionen auf steigende Kurse abgeschlossen ist, scheint sich alles zu stabilisieren", sagte Ölhändler Tony Machacek von Bache Commodities. Das Fass US-Öl der Sorte WTI verteuerte sich um 2,3 Prozent auf 99,38 Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent wurde mit 111,80 Dollar 2,5 Prozent höher gehandelt. Vor dem Preisrutsch kostete Brent noch rund 125 Dollar je Fass.
Auch die Metallpreise stiegen an. Die Tonne Kupfer legte 0,4 Prozent auf 8869,25 Dollar zu. Gold verteuerte sich um 0,6 Prozent auf 1503,10 Dollar beziehungsweise um 1,1 Prozent auf 1051,13 Euro je Feinunze. Auch Silber, dessen Preis am Donnerstag besonders stark eingebrochen war, legte wieder zu und kostete mit 36,80 Dollar 3,4 Prozent mehr.
Die Notierung war kürzlich auf fast 50 Dollar geklettert. Dieser Preissprung ging nach Einschätzung von Heraeus in großem Maße auf Geschäfte spekulativ orientierter Investoren zurück. "Die industrielle Nachfrage ist bei weitem nicht to stark gestiegen, wie das der Silberpreis suggeriert", sagte Heraeus-Chef Frank Heinricht. "Aufgrund der erhöhten industriellen Nachfrage wäre ein Silberpreis von zehn bis 20 Dollar je Feinunze gerechtfertigt. Alles, was darüber hinausgeht, ist durch Spekulation getrieben." Das Hanauer Industrieunternehmen ist auch im Edelmetallhandel aktiv.
Quelle: ntv.de, dpa/rts