Dax-Vorschau Zweiter Blick auf US-Daten
07.04.2012, 10:25 Uhr
Erstaunte Blicke: Nach Ostern müssen erstmal US-Daten durchgeschaut werden.
(Foto: dpa)
Die neue Woche an den europäischen Aktienmärkten wird wohl ganz im Zeichen österlicher Ruhe liegen. Analysten rechnen weder mit deutlichen Gewinnen noch mit herben Verlusten. Auch die Umsätze dürften sich in Grenzen halten. Im Blick werden wohl die US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag stehen
Eine ruhige Woche steht den Anlegern bevor. Viele Investoren haben sich bereits in der zu Ende gehenden Woche in den Osterurlaub verabschiedet, zudem bleiben die Börsen in Europa am Ostermontag geschlossen. "Die neue Woche wird wohl eher lau sein, der Dax dürfte sich zwischen 6800 und 7100 Punkten bewegen", prognostiziert Aktienstratege Markus Wallner von der Commerzbank. In der zu Ende gehenden, wegen des Karfreitags ebenfalls verkürzten Handelswoche hat der Dax knapp zwei Prozent eingebüßt. Seit Jahresbeginn summiert sich das Plus aber immer noch auf gut 15 Prozent. Wie viele andere Experten hält auch Wallner die Kurseinbrüche der vergangenen Tage nicht für dramatisch. "Mit dem Rückschlag hatten wir gerechnet. Das tut dem Markt ganz gut", meint der Experte. "Generell bin ich optimistisch für den Aktienmarkt. Ein Abrutschen der Kurse sehe ich nicht."
Noch verarbeitet werden muss der monatliche US-Arbeitsmarktbericht, der am Karfreitag veröffentlicht wurde. Da die Börsen in den USA und Europa geschlossen waren, können die Anleger in den USA erst am Montag darauf reagieren, in Europa sogar erst am Dienstag. Die Erholung auf dem US-Arbeitsmarkt hat überraschend an Fahrt verloren. Die Wirtschaft habe im März lediglich 121.000 neue Stellen geschaffen, teilte das Arbeitsministerium in Washington mit. Das ist deutlich weniger als von Experten erwartet und die geringste Zunahme seit fünf Monaten. Die Arbeitslosenquote fiel dennoch leicht von 8,3 auf 8,2 Prozent. Grund war vor allem, dass sich weniger Menschen für den Arbeitsmarkt zur Verfügung gestellt hatten. Da die Verbraucher die große Stütze der US-Wirtschaft sind, sind die Arbeitslosendaten ein wichtiges Indiz für die Verfassung der weltgrößten Volkswirtschaft.
Am Mittwoch wird der monatliche Konjunkturbericht Beige Book der US-Notenbank veröffentlicht, den die Anleger besonders aufmerksam lesen dürften. Denn zuletzt war an den Märkten die Hoffnung aufgekeimt, die Fed könnte weitere geldpolitische Lockerungen in die Wege leiten. Diese Erwartungen waren in der zu Ende gehenden Woche jedoch enttäuscht worden, was schließlich den Kursrutsch an den Aktienmärkten auslöste. Bereits am Montag wird Fed-Chef Ben Bernanke auf einer Finanzmarktkonferenz eine Rede halten. Am Donnerstag und am Freitag werden die Erzeuger- bzw. die Verbraucherpreise veröffentlicht. Am Freitag steht zudem der vorläufige Index des Verbrauchervertrauens der Universität Michigan an.
Der Aluminiumkonzern Alcoa läutet wie gewohnt die US-Bilanzsaison ein. Das Unternehmen veröffentlicht am Dienstag seine Zahlen zum ersten Quartal. Am Freitag legt die Großbank JPMorgan ihren Vierteljahresbericht vor. Auch in Europa stehen die Unternehmen in den Startlöchern für die Berichtssaison.
So veröffentlichen am Donnerstag Carrefour und L'Oreal Umsatzzahlen für das erste Quartal. "Seit Dezember sind die Kurse deutlich gestiegen und die Konjunkturindikatoren haben sich auch verbessert. Jetzt müssen die Unternehmen in der kommenden Berichtssaison den Erwartungen des Marktes auch entsprechen und zeigen, dass die Gewinne weiter gestiegen sind", sagt Commerzbank-Aktienstratege Wallner.
Quelle: ntv.de, rts