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Kritik an Renditeziel Ackermann wehrt sich

Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hat sich gegen die Kritik der Politik an seinem Renditeziel von 25 Prozent gewehrt. "Ich weiß nicht, warum man in Deutschland im Fußball Weltmeister werden will, aber nicht will, dass eine deutsche Bank um den Weltmeistertitel mitspielt", sagte der Schweizer. In der Schweiz werde es anders gesehen, wenn ein Kreditinstitut eine so hohe Eigenkapitalrendite erziele.

"Im globalen Wettbewerb interessieren eigentlich wahltaktische Äußerungen sehr wenig", sagte Ackermann gegenüber n-tv. "Wir wollen nicht in das alte System zurückfallen, das uns ja im vierten Quartal die großen Verluste gebracht hat. Wir werden die Disziplin beibehalten. Auch mit weniger Risikoappetit kann man sehr gute Ergebnisse erzielen."

Die Deutsche Bank habe immer wieder betont, dass sie in der internationalen Liga vorne mit spielen wolle, sagte Ackermann, dessen Vertrag bei der Deutschen Bank überraschend um drei Jahre verlängert wurde. Das Ziel einer Eigenkapitalrendite von 25 Prozent vor Steuern sei daher nicht sehr ambitioniert, weil andere Häuser teilweise noch höhere Renditen erzielten. Im ersten Quartal hat die Deutsche Bank die Zielgröße erreicht.

Der stellvertretende SPD-Fraktionschef Joachim Poß hatte den Deutsche-Bank-Chef zuvor scharf kritisiert. "Ackermanns Beharren auf dem völlig überzogenen Renditeziel von 25 Prozent ist ein Skandal", sagte Poß. Die "irrwitzigen Renditevorgaben der Banken" seien eine zentrale Ursache für die Bereitschaft der Branche gewesen, unverantwortliche Risiken einzugehen.

Ackermann hielt dagegen, die Deutsche Bank habe bewiesen, dass eine Rendite von 25 Prozent erreichbar sei, ohne dass man hohe Risiken eingehen müsse. Sein Haus stehe im Vergleich mit vielen anderen international tätigen Großbanken gut da, habe vergleichsweise geringe Wertberichtigungen auf riskante Papiere vornehmen müssen und sei aus eigener Kraft gut kapitalisiert. "Die Korrelation zwischen einem übermäßigem Risikoappetit und hoher Eigenkapitalrendite ist schlichtweg falsch."

Quelle: ntv.de

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