Nach Occupy-Protesten in London Dekan von St. Paul's tritt zurück
31.10.2011, 17:44 UhrDer Streit über den Umgang mit dem Protestlager gegen die Macht der Banken vor der Londoner St. Paul's Cathedral kostet einem weiteren Würdenträger das Amt: Nach dem Domherrn Giles Fraser und einem weiteren Geistlichen legt nun auch der Dekan der Kathedrale, Graeme Knowles, sein Amt nieder. Knowles war dafür eingetreten, das Protestlager vor der Kathedrale zu beenden.
Der Protest von Finanzmarktkritikern vor der weltbekannten St. Paul's Kathedrale in London hat in der Kirchenführung dem zweiten Würdenträger das Amt gekostet. Der Dekan von St. Paul's, Graeme Knowles, trat zurück. Seine Position sei "unhaltbar geworden", sagte er zur Begründung. Zuvor war mit Giles Fraser bereits ein anderer hoher Würdenträger der Kirche wegen der Proteste zurückgetreten.
Die Kirche, die in der Nähe der Londoner Börse gelegen ist, hatte die Protestbewegung unter dem Motto Occupy vor mehr als zwei Wochen zunächst willkommen geheißen. Nach einigen Tagen musste die Kirche jedoch für Besucher schließen, weil unter anderem die Zufahrtswege für Feuerwehr und Rettungsfahrzeuge versperrt waren. Dies war die erste Schließung von St. Paul's seit dem Zweiten Weltkrieg.
Am vergangenen Freitag machte sie wieder auf; die Demonstranten wichen jedoch trotz aller Bitten der Kirche nicht von der Stelle. Während der Schließung waren der Kirchengemeinde täglich 20.000 Pfund (rund 23.000 Euro) Einnahmen aus Führungen, Spenden und Souvenirverkauf verloren gegangen.
Die City of London Corporation als zuständige Verwaltungsbehörde setzte den Demonstranten am Montag eine Frist von 48 Stunden um das Gelände zu verlassen. Bereits zuvor hatte die Behörde rechtliche Schritte eingeleitet. Das Verfahren kann aber Monate dauern.
Quelle: ntv.de, dpa