Fußball

Sieg gegen Dortmund zeigt Grenzen auf Gladbach führt den Rest der Liga an

An Neuzugang Max Kruse hat die Borussia bislang viel Freude.

An Neuzugang Max Kruse hat die Borussia bislang viel Freude.

(Foto: picture alliance / dpa)

Vier Spiele daheim, vier Siege, Platz vier: Borussia Mönchengladbach kann mit dem Saisonstart zufrieden sein. Für den Sprung nach ganz oben reicht es aber nicht - das beweist ausgerechnet das 2:0 gegen Borussia Dortmund. Das Sorgenkind ist die Abwehr.

Lucien Favre leistet in Gladbach vorzügliche Arbeit.

Lucien Favre leistet in Gladbach vorzügliche Arbeit.

(Foto: picture alliance / dpa)

Borussia Mönchengladbach ist nach knapp der Hälfte der Hinrunde Vierter – oder anders formuliert: Best of the rest. Eigentlich sollte das Team um Trainer Lucien Favre damit hochzufrieden sein. Die Bilanz liest sich recht ordentlich: Blütenweiße Weste im Borussia-Park (Vier Spiele - Vier Siege), die Neuzugänge Max Kruse und Raffael sind bislang Volltreffer und die schweren Spiele gegen die Top 3 hat der Club mehr oder weniger erfolgreich überstanden. Doch das letzte Spiel gegen Borussia Dortmund zeigte trotz eines 2:0-Erfolges über den Champions-League-Finalisten, wie weit die Gladbacher von eben diesem Trio (Bayern, Leverkusen und Dortmund) entfernt sind.

Mit temporeichem Pass-Spiel, Hochgeschwindigkeits-Fußball und extremem Gegenpressing spielte der BVB mit den "Fohlen" derart Katz und Maus, dass Favre nach dem überraschenden Sieg von einer "Katastrophe" sprach. 6:27 Torschüsse und 1:9 Ecken ließen den 55-Jährigen grausen. Der Schweizer ließ sich nach dem Spiel im Eifer des Gefechts sogar dazu hinreißen, einen Teil seiner Profis öffentlich zu kritisieren: "Spieler, die das Tempo nicht spielen können, werden in Zukunft nicht mehr spielen." Konkrete Namen wollte Favre aber nicht preisgeben.

Die Abwehr ist löchrig

Die Bundesliga-Zwischenzeugnisse
1899 Hoffenheim Werder Bremen
FC Schalke FSV Mainz
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Hertha BSC Frankfurt
Hannover 96 Wolfsburg
M'gladbach Hamburg
Leverkusen Nürnberg
Dortmund Freiburg
FC Bayern Braunschweig

Nach der holprigen Vorsaison präsentieren sich die Borussen offensiv und spielerisch deutlich verbessert, allerdings auf Kosten der Defensive. 13 Gegentore bedeuten den zweitschlechtesten Wert unter den Top 9 nach Schalke 04 (17). Favre sucht noch nach der Balance zwischen der Abteilung Attacke und seiner Abwehr. Mit einer neuformierten Doppel-Sechs ging Gladbach in die Saison. Kilometer-Fresser Christoph Kramer (Leihspieler von Bayer Leverkusen) und Granit Xhaka verdingten sich in der Schaltzentrale – allerdings viel offensiver als das Vorgänger-Duo Havard Nordtveit und Thorben Marx.

Xhaka verzückte die Fans mit einigen Traumpässen, handelte sich an den ersten sechs Spieltagen aber auch fünf Gelbe Karten ein, was den Schweizer Youngster in seiner Spielweise sehr einschränkte. Auf den Außen ließen Juan Arango und Patrick Herrmann die nötige Unterstützung nach hinten vermissen. Gegen Dortmund bügelte Torwart Marc-André ter Stegen mit einer Top-Leistung noch viele Unzulänglichkeiten seiner Vorderleute aus. Aber ausschließlich auf seinen Keeper, der weiter vom FC Barcelona heiß umworben wird, will sich der Gladbacher Coach nicht verlassen. Hinzu kommt, dass Innenverteidiger Alvaro Dominguez mit einer Schulter-Eckgelenks-Sprengung den Rest der Hinrunde ausfällt.

Herrmann ist der Verlierer

Erster Vertretungskandidat für den Spanier ist Roel Brouwers. Schnelligkeit zählt aber nicht unbedingt zu den Stärken des 31-jährigen Holländers, dessen Trümpfe eher das Kopfball- und Stellungsspiel sind. Möglicherweise gibt es bei den nächsten Startaufstellungen aber auch Überraschungen. In der Saisonvorbereitung testete Favre den Norweger Nordtveit in der Viererkette. Auch Branimir Hrgota drängt in die erste Elf. Der Schwede brachte zuletzt nach seinen Einwechslungen viel Schwung und wurde mit seinen Joker-Toren in Hoffenheim und Augsburg belohnt. Dafür könnte Herrmann auf der Strecke bleiben. Der 22-Jährige leidet unter der Umstellung von der Kontertaktik hin zum Fußball mit viel Ballbesitz.

Vom teuersten Neuzugang der Vereinsgeschichte, Luuk de Jong, sind im Moment kaum Überraschungen zu erwarten. Der Holländer blieb während der Länderspielpause im Test gegen Mainz 05 (1:2) ohne Tor-Erfolg und verpasste damit eine weitere Gelegenheit, sich bei Favre für einen Einsatz von Beginn an zu empfehlen.

Quelle: ntv.de, sport.de

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