Fußball

Sechsstellige Zahlungen ohne Vertrag? Hamburger SV überprüft Hoffmann

Die Posse um den Posten des Sportdirektors beim Hamburger SV ist fast legendär. Der Verein vermutet, dass der ehemalige Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann dem designierten Sportchef Urs Siegenthaler eine sechsstellige Summe überwiesen hat - ohne Vertrag. Siegenthaler wehrt sich, ein Anwalt des Klubs prüft juristische Schritte.

Nachspiel für Bernd Hoffmann?

Nachspiel für Bernd Hoffmann?

(Foto: picture alliance / dpa)

Fußball-Bundesligist Hamburger SV prüft juristische Schritte gegen seinen ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann, meldet das "Hamburger Abendblatt". Der Aufsichtsrat soll einen Anwalt eingeschaltet haben, um die achtjährige Amtszeit Hoffmanns zu beleuchten. Der Anlass dafür sei ein vom neuen Vorstand um Carl-Edgar Jarchow in Auftrag gegebenes Gutachten einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, wonach Beraterverträge mit hohen Honoraren etliche Fragen aufwerfen.

Besonders Zahlungen im sechsstelligen Bereich an den designierten Sportchef Urs Siegenthaler, der vor Jahresfrist wieder absagte, sollen geprüft werden. Den Vorwurf, der DFB-Chefscout habe nie einen Vertrag beim HSV unterschrieben, trotzdem aber mehrere Hunderttausend Euro bekommen, weist Siegenthaler zurück: "Ich hatte sehr wohl einen schriftlichen Vertrag in meiner Zeit beim HSV. Zwischen dem 1. Januar und dem 31. Juli wurde jeder Cent ordnungsgemäß abgerechnet."

"Im Interesse des Vereins"

Er will von den Zahlungen über eine offiziell eingetragene Firma in der Schweiz auch seine früheren Mitarbeiter Paul Meier und Christofer Clemens, die noch immer in Hamburg tätig sind, bis zu deren offiziellen Vertragsbeginn am 1. August 2010 bezahlt haben.

Hoffmann betonte, es habe keine undurchsichtigen Geschäfte in seiner Amtszeit gegeben: "Wir haben mit jeder Entscheidung im Interesse des Vereins gehandelt, und das ist auch im Gesamtergebnis ablesbar." Der neue Vorstand will einen unterschriebenen Vertrag Siegenthalers nicht gefunden haben. Aufsichtsratschef Rieckhoff wollte sich zum Entschluss, eine Kanzlei einzuschalten, nicht äußern. "Es ist nicht meine Art, über interne Dinge zu reden", sagte er.

Quelle: ntv.de, dpa

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