Transferbörse DFB-Team Löw bestimmt Kurswert mit
26.03.2011, 17:46 UhrKlose will auch in der kommenden Saison bei einem Top-Club stürmen. Torwart Neuer ist in ganz Europa begehrt. Özil und Khedira spielen schon beim Weltclub Real Madrid. Deutsche Nationalspieler sind gefragt - und Bundestrainer Löw bestimmt den Marktwert maßgeblich mit.

Bundestrainer Joachim Löw entscheidet mit seinen Nationalmannschafts-Nominierungen auch über die Klubkarriere der DFB-Kicker.
(Foto: dpa)
Miroslav Klose will seine Karriere bei einem Top-Club fortsetzen - und hat als Stammkraft der deutschen Nationalelf alle Chancen darauf. Wer von Bundestrainer Joachim Löw in den erlesenen Kreis von Deutschlands wichtigster Fußballmannschaft berufen wird, ist bestens im Geschäft. Die Jungstars Mesut Özil und Sami Khedira spielen auch dank der Beförderung durch Löw bei Real Madrid. Manuel Neuer kann sich als Torwart Nummer eins seine Club-Zukunft bestens gestalten. Und auch für Per Mertesacker kann sich der England-Traum als Stammkraft bei Löw noch verwirklichen.
Özil weiß genau, dass er Löw "sehr viel" zu verdanken hat. Schließlich hat der Bundestrainer dem Deutsch-Türken schon im Alter von 21 Jahren die Chefrolle in seiner kreativen Offensivabteilung anvertraut. "Er hat mir immer das Vertrauen gegeben, hat mich unterstützt", erklärte Özil. "Das ist der einzig richtige Schritt gewesen", meinte Löw, der den mittlerweile 22-jährigen Özil bei Real noch weiter gereift sieht.
Khedira kann sich empfehlen
Noch mehr als Özil profitierte Khedira von Löws Entscheidung. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Kapitän Michael Ballack bekam der Ex-Stuttgarter bei der WM in Südafrika eine zentrale Rolle. Der auch erst 23 Jahre alte Khedira nutzte die Chance und hat sich wie Özil beim Weltclub in Madrid nun einen Stammplatz erkämpft. "Das zeigt ihre Reife und Klasse", bemerkte Teammanager Oliver Bierhoff, fügte aber auch an: "Und die Qualität des deutschen Fußballs."
Das Beispiel Özil/Khedira wird auch bei den jungen Mitspielern in der DFB-Auswahl aufmerksam verfolgt. "Das ist schon eine interessante Entwicklung", gab beispielsweise Neuer zu, dem auch durch seinen Aufstieg zur mittlerweile unumstrittenen Nummer eins im deutschen Tor alle Möglichkeiten offen stehen. "Wir sind ja alle im selben Alter, wir wollen Erfolg, und wir verfolgen als Nationalspieler die selben Interessen", sagte der Schalker Torwart, der am Sonntag seinen 25. Geburtstag feiert. "Wie Mesut möchte ich einen Schritt nach vorn machen. Wo das am besten möglich ist, wird man sehen", erklärte Neuer in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Dass eine Berufung in die A-Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), die unter dem einstigen Bundestrainer Jürgen Klinsmann und jetzt unter Löw den Sprung zurück in die Weltklasse geschafft hat, auch lohnende persönliche Perspektiven mit sich bringt, ist für die Nachrücker wie Mario Götze (18), Mats Hummels (22), Marcel Schmelzer (23), Sven Bender (21) oder André Schürrle (20) ein zusätzlicher Anreiz. "Es ist gut, hier mal über einen längeren Zeitraum zusammen zu sein", erklärte der Mainzer Schürrle. WM-Spieler Jérome Boateng (22), der inzwischen bei Manchester City kickt, kann einige Erfahrungen weitergeben. Allerdings auch die, dass man als deutscher Nationalspieler im Ausland nicht unbedingt gesetzt ist.
Klose hat noch nicht genug
"Oldie" Klose hat diese bittere Erfahrung lange genug auch beim FC Bayern gemacht, der auslaufende Vertrag in München eröffnet ihm nun neue Möglichkeiten. Einen Verbleib beim FC Bayern macht der 32 Jahre alte Nationalstürmer von den Plänen des neuen Trainers Jupp Heynckes abhängig. "Alles auf hohem Niveau ist vorstellbar. Ich bin fit, Fußball ist für mich keine Quälerei und keine Schlepperei, ich will meine Karriere nicht irgendwie ausklingen lassen", sagte Klose in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung".
Eine Rückkehr zum 1. FC Kaiserslautern sei für ihn noch nicht denkbar. "Im Moment will ich noch auf einem Level spielen, das höher ist als Kaiserslautern", sagte Klose vor dem EM-Qualifikationsspiel in seiner alten Heimat gegen Kasachstan (ab 20 Uhr im n-tv.de Liveticker).
Auch ein Wechsel ins Ausland kommt für den zweitbesten Torschützen der DFB-Geschichte infrage, allerdings auch nur auf erstklassigem Niveau. "Alles ist vorstellbar, auch das Ausland. Vielleicht nicht gerade Katar, das wäre noch etwas früh", sagte er. Sein internationaler Marktwert ist durch die Erfolge in der Nationalelf und seine 59 Tore dort noch immer hoch. So lange Löw auf ihn setzt, wird das so bleiben.
Quelle: ntv.de, von Jens Mende und Arne Richter, dpa