Eine halbe Million Fahrzeuge Mazda weitet Rückruf aus
19.08.2010, 11:30 UhrProbleme mit der Servolenkung, Unfälle nicht ausgeschlossen: Mazda zieht die Reißleine und holt mehr als 500.000 Modelle der 3er- und 5er-Reihen in die Werkstätten. Es ist der größte Rückruf in der Geschichte des japanischen Konzerns. Auch Deutschland ist betroffen.

Größte Rückrufaktion in der Geschichte: Mazda schickt eine halbe Million Modelle in die Werkstätten.
(Foto: REUTERS)
Mazda hat ein Problem – mit der Servolenkung. Der japanische Autobauer muss im Ausland mehr als 514.000 Autos wegen Problemen mit der Steuerung in die Werkstätten zurückrufen, davon rund 13.000 in Deutschland. Betroffen sind die Modelle Mazda3 und Mazda5 der Modelljahre 2007 bis 2009, die zwischen April 2007 und November 2008 hergestellt wurden, wie ein Konzernsprecher mitteilte.
Tests hatten ergeben, dass möglicher Rost in den hydraulischen Pumpen eine plötzliche Beeinträchtigung der Steuerung während der Fahrt bewirken könnte. Das beeinträchtige die Lenkkraftunterstützung, das Auto lasse sich schwerer lenken, sagte ein Sprecher von Mazda Motors Deutschland. Dies könnte vor allem bei niedrigen Geschwindigkeiten auftreten.
Bisher ein ernsthafter Unfall
"Die Händler schreiben die Kunden an und vereinbaren einen Termin zum Austausch einzelner Komponenten", sagte der Sprecher zum weiteren Vorgehen. Weltweit sei wegen des Problems bisher kein ernsthafter Unfall passiert. In Europa und Russland seien rund 70.000 Fahrzeuge betroffen, in Australien gut 200.000. Hinzu kommen rund 220.000 Autos vor allem in den USA sowie in China.
Lange Serie von Pannen
Im Frühjahr hatten mehrere Autokonzerne Rückrufaktionen wegen diverser Pannenserien gestartet, darunter GM, Chrysler oder Honda. Toyota allein musste weltweit mehr als 8,5 Millionen Pkw wegen klemmender Gaspedale, rutschender Fußmatten und defekter Bremsen zurückrufen. Das Image des weltgrößten Autobauers hat darunter arg gelitten. Die Verkaufszahlen brachen ein. Eine Klagewelle rollt in den USA an. Toyota versucht mit mehreren Marketing- und Imagekampagnen gegenzusteuern.
Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa