Kräftiges Wachstum ist Geschichte RWE backt kleinere Brötchen
26.01.2011, 16:02 UhrJürgen Großmann tritt auf die Euphoriebremse. Der Chef des Energieriesen RWE sieht auf sein Unternehmen magerere Jahre zukommen. Die deutschen Versorger stehen unter anderem wegen der Atomsteuer unter Druck.
Der Energiekonzern RWE stellt sich nach kräftigen Zuwächsen in den vergangenen Jahren auf schwierigere Zeiten ein. "2010 war ein sehr gutes Jahr, 2011 wird ein gutes Jahr werden, aber kein sehr gutes Jahr", sagte Firmenchef Jürgen Großmann dem Deutschen Anleger Fernsehen.
RWE habe vier Jahre hintereinander Rekordergebnisse eingefahren. "Wenn sie auf einem Gipfel stehen, dann geht es in jede Richtung bergab. Bei relativ niedrigen Energiepreisen wird sich unser Ergebnis 2011 nicht nach oben entwickeln können", betonte Großmann.
Energieriesen wie RWE und Eon stehen auch wegen der ab diesem Jahr geltenden Atomsteuer unter Druck. Großmann und Eon-Chef Johannes Teyssen hatten Anleger und Mitarbeiter deshalb bereits im November auf sinkende Gewinne eingestellt.
Ausweitung des Sparprogramms
Für 2010 hat Großmann noch eine Steigerung des betrieblichen Ergebnisses und des für die Dividende entscheidenden nachhaltigen Nettoergebnisses von je fünf Prozent in Aussicht gestellt. In den kommenden Jahren erwartet der Essener Versorger jedoch durch die Atomsteuer durchschnittlich Belastungen in einer Größenordnung von 600 bis 700 Millionen Euro. "Die künftige Ergebnisbelastung werden wir nicht im vollen Umfang ausgleichen können", erklärte Großmann im November.
Der Konzern überprüft derzeit auch seine Mittelfristziele. Das Sparprogramm soll ausgeweitet werden. Details wird Großmann voraussichtlich bei der Bilanzpressekonferenz Ende Februar vorlegen.
Quelle: ntv.de, rts