AvD warnt Beschiss an der Tanke
06.01.2006, 16:04 UhrDer Automobilclub von Deutschland (AvD) befürchtet einen hohen Schaden für Autofahrer, wenn Zapfsäulen an Tankstellen künftig ungenauer sein dürfen. Bei der geplanten Vereinfachung des Eichrechts in Deutschland könnten Autofahrer jährlich um bis zu 650 Millionen Liter Sprit betrogen werden, warnte der AvD am Freitag in Frankfurt. Derzeit müssten von 100 Litern Kraftstoff mindestens 99,8 Liter im Tank landen. Künftig dürfe die Differenz zwischen angezeigter und getankter Menge größer sein. Damit könnten statt 100 Liter tatsächlich nur 99 Liter Sprit im Tank sein.
Der AvD befürchtet, dass bei einer Umsetzung der Europäischen Messgeräterichtlinie von den in Deutschland jährlich rund 65 Milliarden Litern verkauftem Kraftstoff 650 Millionen Liter erst gar nicht in den Tanks der Autofahrer landen. "Das bedeutet, dass die Deutschen rund 750 Millionen Euro an den Tankstellen bezahlen, ohne dafür irgendeine Gegenleistung zu bekommen", erklärte der Automobilclub. Bis zum 30. Oktober 2007 muss die EU-Richtlinie in deutsches Recht umgesetzt sein. Der AvD verlangte, die Messgenauigkeit von Zapfsäulen beizubehalten.
Quelle: ntv.de