Gebrauchte

Gebrauchtwagencheck Ford EcoSport - solider Auftritt beim TÜV

Mit der zweiten Auffrischung gewinnt der Ford EcoSport optisch deutlich.

Mit der zweiten Auffrischung gewinnt der Ford EcoSport optisch deutlich.

(Foto: Ford)

Optisch macht der Ford EcoSport auf großes SUV, dabei ist seine Basis die des Kleinwagens Fiesta. So richtig wohnlich wird es in dem kleinen SUV dann auch erst nach dem zweiten Facelift. Dafür macht der EcoSport beim TÜV eine gute Figur und liefert dort ordentliche Ergebnisse ab. Ganz fehlerfrei ist er aber nicht.

Kleine SUV sind beliebt. Ford hat bereits seit 2003 ein solches Modell im Portfolio, brauchte aber lange Zeit, es nach Europa zu bringen. Die Rede ist vom EcoSport. Der wurde zwischen 2003 und 2012 in Brasilien in erster Generation gebaut und erfreute sich in Süd- und Mittelamerika großer Beliebtheit. Erst die zweite Generation, die den Fiesta der siebten Generation als Technikspender nutzt, schafft den Sprung nach Europa. Auf dem deutschen Markt debütiert sie 2014 und tritt seitdem etwa gegen Renault Captur oder Opel Mokka an.

Wohnlich wirds erst nach dem zweiten Facelift

Am Anfang trug der Ford EcoSport wie ein ganz großer sein Reserverad auf dem Rücken.

Am Anfang trug der Ford EcoSport wie ein ganz großer sein Reserverad auf dem Rücken.

(Foto: Ford)

Der EcoSport macht mit seinem kantigen und robust wirkenden Design auf taffes SUVchen. Dazu trägt bei den ersten Modellen auch das an der Hecktür angebrachte Reserverad bei, eine Reminiszenz an echte Offroader. Ohne das Rad streckt sich das Fahrzeug auf einer Länge von 4,01 Metern. Das Platzangebot geht in Ordnung, Fahrer und Beifahrer sitzen angenehm hoch. Das Kofferraumvolumen variiert zwischen 333 und 1238 Litern. Der Zugang zum Gepäckteil erfolgt über eine sich seitlich öffnende Hecktür.

Die Verarbeitung der ersten Jahrgänge gefiel nur bedingt, so dass bereits gut anderthalb Jahre nach Markteinführung ein erstes Facelift erfolgte. Das markante Ersatzrad gehört seitdem nicht mehr zur Standardausrüstung, den etwas kargen Innenraum werten in der Folge Chromzierteile und eine dimmbare Beleuchtung etwas auf. Geblieben sind das zerklüftete Armaturenbrett und viele Bedienknöpfe. 2017 macht Ford das nächste Facelift. Die Frontgestaltung orientiert sich seitdem am großen Bruder Kuga. Innen wurde die Materialauswahl verbessert, etwa mit geschäumten Kunststoffen am Armaturenträger. Das Dashboard wurde ebenfalls überarbeitet und ähnelt dem des Fiesta.

Seit 2017 keine Diesel mehr

Das Motorenangebot für den Ford EcoSport ist reichhaltig.

Das Motorenangebot für den Ford EcoSport ist reichhaltig.

(Foto: Ford)

Zum Marktstart gab es einen 1,5-Liter-Benziner mit 112 PS, den bekannten 1,0-Dreizylinder-Turbo mit 125 PS sowie den 1,5-Liter-Diesel mit 90 PS. Die Triebwerke sind serienmäßig an ein Fünfgang-Getriebe gekoppelt, für den kleinen Otto stand eine Sechsgang-Automatik zur Wahl. Die Kraft wurde nur an die Vorderräder geleitet.

Die Benziner verbrauchten nach Herstellerangaben im Schnitt zwischen 5,3 und 6,2 Liter, der Diesel begnügte sich mit 4,6 Litern. Mit dem ersten Facelift 2015 erhielt der Diesel etwas mehr Leistung und kam auf 95 PS, gleichzeitig sank sein Verbrauch im Datenblatt um durchschnittlich 0,2 Liter. Auch das Fahrwerk wurde anders abgestimmt. Seitdem fährt der Kleine etwas geschmeidiger über Straßenunebenheiten.

Auch Allrad gab es, wenn auch nur für kurze Zeit. Zwischen 2017 und 2019 hatte Ford in Verbindung mit dem 125 PS starken 1,5-Liter-Selbstzünder 4x4-Antrieb für den EcoSport im Angebot. Apropos Diesel: Die Ausbaustufe des 1.5ers mit 120 PS und einem von Ford ermittelten Durchschnittsverbrauch von 4,2 bis 4,6 Liter stand zwischen Ende 2019 und Ende 2020 zur Wahl. Zu diesem Zeitpunkt nahm Ford auch die übrigen Diesel - seit 2017 wie die Benziner an ein manuelles Sechsganggetriebe gekoppelt - aus dem Angebot. Übrig blieben die Benziner-Dreizylinder mit 125 PS und 140 PS. Mitte 2018 ergänzte bis Ende 2021 der Dreizylinder mit 100 PS das Benzinerangebot.

Auf die Ausstattungslinien achten

Auch der Innenraum des Ford EcoSport wurde erst nach dem Facelift 2017 ansehnlich.

Auch der Innenraum des Ford EcoSport wurde erst nach dem Facelift 2017 ansehnlich.

(Foto: Ford)

Der Fünftürer mit Frontantrieb setzte zunächst auf nur eine Ausstattungslinie, die unter anderem 16-Zoll-Leichtmetallräder, Klimaanlage und CD-Radio umfasst. Die Optionsliste war kurz und führte etwa Tempomat, die Smartphone-Einbindung App Link und Metalliclack auf. Später wurde der EcoSport in vier Ausstattungslinien angeboten. Wer Wert auf einen sportlichen Auftritt legt, wird bei der Ausstattungsvariante "ST Line" fündig. Als Extras standen etwa Zweifarblackierung, Xenonlicht und Teilledersitze zur Wahl.

Über die lange Produktionszeit hat sich die Zusammensetzung der Komfortniveaus und der Assistenzsysteme geändert. Gebrauchtwageninteressenten sollten daher genau nachlesen, über welche Ausstattung ihr Wunschexemplar verfügt. Seit 2020 im Programm: die kernige Design-Linie "Active". Hier zählen unter anderem erhöhte Bodenfreiheit und Schutzplanken an der Karosserie zum Lieferumfang. Beim NCAP-Crashtest erreichte der EcoSport 2013 eine Viersterne-Bewertung.

Beim TÜV sind es eher Kleinigkeiten

Beim TÜV schneidet der Ford EcoSport solide ab.

Beim TÜV schneidet der Ford EcoSport solide ab.

(Foto: Ford)

Beim TÜV schlägt sich das kleine SUV recht ordentlich. Er absolvierte bislang die Hauptuntersuchungen (HU) besser als der Durchschnitt aller untersuchten Fahrzeuge. Probleme machen besonders bei älteren Exemplaren die Beleuchtungsanlage und häufig auftretender Ölverlust. Auch die Funktionstüchtigkeit der Handbreme kritisieren die TÜV-Prüfer des Öfteren.

Fazit: Wer ein Mini-SUV mit rustikaler Optik sucht, ist beim Ford EcoSport gut aufgehoben, sofern man auf gut gepflegte und mit frischer TÜV-Plakette versehene Fahrzeuge achtet. Für ältere Modelle - oft mit hoher Laufleistung - muss man noch rund 8000 Euro anlegen. Wer einen gelifteten EcoSport (2015) erwerben möchte, muss mit Preisen ab rund 10.000 Euro rechnen; etwaa 12.000 Euro werden für Fahrzeuge nach dem 2017er-Facelift fällig. Die selten offerierten Allrad-Fahrzeuge starten bei knapp 17.000 Euro.

Quelle: ntv.de, hpr/sp-x

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