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Aufruf bei Instagram Remmo-Sohn will Löwin zurück "in ihr Gehege" bringen

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Während Einsatzkräfte in und vor Berlin nach einer mutmaßlich ausgebüxten Löwin suchen, bangt ein Mitglied des Remmo-Clans um das Leben des Tieres. Sein Faible für Raubkatzen ist der Polizei bereits bekannt.

Tag und Nacht durchkämmt die Polizei Waldgebiete in und vor Berlin auf der Suche nach einer entlaufenen Raubkatze. Augenscheinlich handelt es sich um eine Löwin, sicher ist es nicht. Und noch völlig unklar ist, woher das Tier kommt. Ein Mitglied des Berliner Remmo-Clans deutet in einem Social-Media-Beitrag an, dass er mehr wissen könnte.

Firas Remmo, einer der Söhne des bekannten Clan-Oberhaupts Issa Remmo, schreibt in einer Instagram-Story wörtlich: "Wenn jemand was weis bitte erst an mir Bescheid geben dann führen wir die Löwin in ihr Gehege zurück bevor irgend ein trottel die abknallt" (Anm.: Rechtschreib- und Grammatikfehler nicht korrigiert). "Bitte nicht abknallen", schreibt er in einem zweiten Slide.

Firas Remmo sorgt sich um die Löwin.

Firas Remmo sorgt sich um die Löwin.

(Foto: Instagram/Firas_i_r)

Remmos Faible für Raubkatzen hat schon einmal die Polizei auf den Plan gerufen: Im vergangenen Dezember rückte das SEK zusammen mit dem Veterinäramt in der Villa des Clans in Berlin Neukölln an, nachdem Firas ein Video mit einem Tiger gepostet hatte. Zu sehen war, wie einige Männer das Jungtier in einer Wohnung aus einer Transportbox lassen. Anschließend kuschelt Firas Remmo mit dem Tier auf einer Couch. Ein Ausschnitt des Videos ist immer noch mit dem Kommentar "Mein neues Lieblings Haus Tier" auf Firas Remmos Instagram-Account zu sehen.

Bei der Razzia im Dezember war das Tier dann schon wieder verschwunden. Wie sich herausstellte, hatten Familienmitglieder den Tiger für ein Fotoshooting auf einer Hochzeitsfeier ausgeliehen. Das acht Monate alte Tier stammte aus dem Zirkus Berolina, der im Berliner Vorort Schönefeld ansässig ist.

23 Löwen leben in Brandenburg

Der vermisst nun aber keine Großkatze, ebenso wenig wie die anderen Zirkusse, Zoos und Tierparks der Region. Private Halter sind in Kleinmachnow, wo die Löwin gesehen worden sein soll, nicht bekannt, wie der Bürgermeister des Berliner Vorortes, Michael Grubert, sagte. In Brandenburg ist es - anders als in Berlin - Privatleuten nicht grundsätzlich verboten, Wildtiere zu halten, es muss lediglich angezeigt werden. Insgesamt sind in dem Bundesland 23 Löwen registriert, einer davon in privater Haltung.

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Laut der Tierschutzstiftung Vier Pfoten ist Deutschland weltweit einer der größten Absatzmärkte und Umschlagplätze für exotische Heimtiere. Über Online-Plattformen und Tierbörsen könnten Interessenten "nahezu alles kaufen", oftmals sehr günstig, kritisiert die Organisation. Aufklärung, Beratung oder Kontrollen gebe es in der Regel nicht.

Im Berliner Südwesten und dem angrenzenden Kleinmachnow, wo auch ein Mitglied des Remmo-Clans ansässig ist, gibt es zahlreiche Villen mit großen Grundstücken, auf denen eine private Raubtierhaltung zumindest theoretisch denkbar wäre. Für polizeibekannte Clan-Mitglieder könnte es aber wegen häufiger Behördenbesuche eher schwierig sein, illegal eine Löwin halten, gibt die "Bild"-Zeitung zu bedenken. Die Tiere sind auch nicht ganz geräuschlos: Bei ihrer Suche nach der Großkatze ging die Polizei nach eigenen Angaben am Abend auch Hinweisen auf "Löwengebrüll" nach.

Quelle: ntv.de, ino

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