Beruhigt in den Urlaub Neue Services machen's möglich
11.10.2010, 08:00 UhrEinfach einkaufen war einmal. Neue Ordertypen sollen den Anlegern ein bequemeres und passgenaueres Arbeiten ermöglichen. Verschiedene Direktbanken und auch die Börse Stuttgart gehen in die Service-Offensive.
(Foto: Gerd Altmann, pixelio.de)
Was ist der Unterschied zwischen einem Supermarkt und der Börse? An der Börse ändern sich ständig die Preise. Ordertypen machen den Wertpapierkauf und -verkauf für Privatanleger kontrollierbarer: mit Limits oder Stop-Kursen.
Was Profis schon länger nutzen, gibt es nun auch für Privatanleger: neue, verbesserte Ordertypen. "Wir wollen dem Anleger eine bestimmte Bequemlichkeit an die Hand geben, damit er selbst nicht mehr bestimmte Limits oder Stopps ändert, sondern dass er die Möglichkeit hat, mit der Auswahl von einem neuen Ordertyp genau die Erwartung der Kursentwicklung abbilden kann", erklärt Mike Michal von der EUWAX.
Limit nach oben und unten
Dies soll zum Beispiel die "Stop-Limit-Order" ermöglichen. Eine Kauf- oder Verkaufsorder wird mit einem zusätzlichen Limit versehen. Der tatsächliche Kurs, zu dem gekauft oder verkauft wird, kann nun genauer eingegrenzt werden. Ebenfalls neu ist die "One-Cancels-Other-Order" – eine Kombination einer Verkaufs- mit einer Kauforder. Wird eine von beiden ausgeführt, wird die andere automatisch gestrichen.
Fachleute sind von diesem Angebot sehr angetan. "Für den Privatanleger ist es eine sehr einfache Form, jetzt bei einer Orderaufgabe sich auf beiden Seiten abzusichern. Er kann in einer Order Pakete bündeln, was definitiv eine Vereinfachung bedeutet", fasst Alexander Berger von der Thallos Vermögensverwaltung zusammen.
Stop-Loss automatisch nachziehen
Noch populärer könnte die so genannte "Trailing-Stop-Order" werden. Mit ihr können bei einem Wertpapier die erzielten Gewinne abgesichert werden – und zwar dynamisch. Ein Beispiel: Eine Aktie im Wert von 10 Euro wird mit einem Stop-Loss von 9 Euro und mit einem Wert von 70 Cent versehen, mit dem das Stop-Loss automatisch nachgezogen wird, wenn die Aktie weiter steigt. "Der Anleger muss das Stop nicht händisch nachziehen. Gleichzeitig werden Buchgewinne in Kursgewinne umgewandelt, wenn der Kurs fällt", so Michal.
So lässt sich ein Depot auch für den Urlaub absichern – keine stressigen Ablenkungen, keine bösen Überraschungen. Allerdings gibt es diese Ordertypen momentan nur an wenigen Handelsplätzen, unter anderen an der Börse Stuttgart.
Quelle: ntv.de, ako