Anleihen Rendite steigt mit Risiko
04.06.2009, 14:30 Uhr
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Anleihen sind verzinsliche Wertpapiere. Die Herausgeber einer Anleihe (z.B. Staaten oder Unternehmen), auch Emittenten genannt, verschulden sich gegenüber dem Käufer der Anleihe.
Anleihen sind verzinsliche Wertpapiere. Die Herausgeber einer Anleihe (z.B. Staaten oder Unternehmen), auch Emittenten genannt, verschulden sich gegenüber dem Käufer der Anleihe. Daher nennt man eine Anleihe auch eine Schuldverschreibung. Die Kreditkonditionen, wie Verzinsung, Laufzeit und Tilgung, sind dabei im Vorfeld genau festgelegt. Anders als Aktien werden Anleihen in Prozent gehandelt. Der Anleger kauft also nicht eine Stückzahl einer Anleihe, sondern einen bestimmten Nominalbetrag.
Der Käufer der Anleihe, also der Gläubiger, muss aber nicht unbedingt den Nennwert an den Schuldner zahlen. Der Kaufpreis (oder auch der Marktwert) ist abhängig von dem Verhältnis des aktuellen Marktzinses und dem Zinskupon der Anleihe, die der Schuldner festgelegt hat. Ist der Marktzins höher als der Kupon, so muss der Anleihenkäufer weniger zahlen und umgekehrt. Liegt der Kupon etwa bei drei Prozent, der Marktzins steigt jedoch auf rund vier Prozent, dann fällt in der Regel der Kurs der Anleihe.
Im Normalfall erhält der Anleger seine Zinsen einmal im Jahr. Die Höhe der Zinszahlungen richtet sich bei neu aufgelegten Anleihen vorwiegend nach dem aktuellen Zinsniveau auf den Finanzmärkten.
Bis zu 30 Jahren Anlagedauer
Am Rentenmarkt gibt es Anleihen mit unterschiedlicher Laufzeit. Sie reichen von einem Jahr bis hin zu 30 oder mehr Jahren. Die einjährigen werden auch "kurzfristige Anleihen" genannt. Anleihen mit einer Laufzeit bis zu acht Jahren "mittelfristige" und Anleihen, die länger laufen sind so genannte Langläufer. Zum Ende der Laufzeit zahlt der Schuldner die Anleihe zum Nennwert zurück.
Doch auch Anleihen bergen Risiken. Gerät der Emittent einer Anleihe in Zahlungsschwierigkeiten, steigt die Gefahr, dass er seine Zinszahlungen an den Anleihebesitzer nicht zahlen kann. Bei Konkurs besteht sogar das Risiko, dass die Rückzahlung der Anleihe am Laufzeitende gefährdet ist, das sogenannte Ausfallrisiko.
Weiter wird der Kurs einer Anleihe durch den Marktzins mitbestimmt, was ein weiteres schwer kalkulierbares Risiko darstellt. Bei Ausländischen Anleihen kommt in der Regel das Wechselkursrisiko hinzu.
Prämie für Risiko
Der Markt regelt die Risiken über eine entsprechende Prämie – die Rendite des jeweiligen Papiers. Sehr sichere Anleihen, wie etwa von Staaten, gelten als überaus sicher und werfen daher eine relativ geringe Rendite ab. Ausnahmen sind dabei allerdings Staatsanleihen von Ländern, die selbst vom Zahlungsausfall bedroht sind.
Die aktuelle Kreditwürdigkeit von Unternehmen und auch von Staaten, bewerten internationale Rating-Agenturen. "Standard & Poor's" oder "Moody’s". Je nachdem, wie ein Unternehmen und seine Bonität eingeschätzt wird, fällt der Zinskupon einer Anleihe aus. Bei hochspekulativen Anleihen, sogenannten "Junk Bonds" kann Zahlungsausfall jederzeit drohen. Spekulative Anleger belohnt das Investment allerdings auch mit den höchsten Zinsen im Anleihemarkt.
Quelle: ntv.de