Auto

Hingucker aus dem Reich der Mitte China-Studien machen Lust auf mehr

Die chinesische Crossover-Studie ergänzt seinen futuristischen Look mit Hologramm-Anzeigen.

Die chinesische Crossover-Studie ergänzt seinen futuristischen Look mit Hologramm-Anzeigen.

Bislang hinken chinesische Autohersteller der Konkurrenz aus Europa, den USA und Japan in Sachen Design und Leistung hinterher. Doch auf der Peking Autoshow schleichen sich imposante Studien "made in China" unter die heimischen "Langweiler".

Die Chinesen lernen schnell und ihre Autos werden immer besser. Das ist Fakt, auch wenn dafür so manches Mal jede Menge europäisches Know-how eingekauft wurde: Die Marke Qoros beispielsweise greift auf viele namhafte Ingenieure und Zulieferer aus Europa zurück. Geely hat bekanntermaßen Volvo übernommen und gewinnt dadurch Einblick in wichtige Strukturen. In der Breite fehlen den Machern der Volksrepublik die Fertigkeiten bislang allerdings, und wer ein anspruchsvolles Komfort- oder Performance-Auto kaufen möchte, muss sein Geld notgedrungen in Deutschland, Japan oder den USA ausgeben.

Außen hui, innen Fragezeichen: Viel verrät der chinesische Hersteller LeEco noch nicht über den LeSee.

Außen hui, innen Fragezeichen: Viel verrät der chinesische Hersteller LeEco noch nicht über den LeSee.

(Foto: REUTERS)

Wer durch die Hallen der Pekinger Messe schlendert und den Blick auf chinesische Hersteller richtet, findet vor allem kleine Autos und klobige SUV, die an die Koreaner der 2000er-Jahre erinnern. Doch geschickt platziert neben dem BMW-Stand, steht eine beeindruckend gestylte Limousine mit imposanter LED-Leuchtengrafik. Klar, es ist eine Studie. Und die lässt Erinnerungen an den Aston Martin Rapide aufkommen, von dem ein paar Meter entfernt auch prompt ein Exemplar steht. Kein Wunder, schließlich ist die chinesische Firma LeEco am Projekt des Elektro-Rapide beteiligt. Über den LeSee – so heißt das schon im Stand schnell aussehende und großzügig verglaste Gefährt, schweigt man sich auf dem Messestand allerdings aus. Etwaige Projektverantwortliche sind gar nicht erst zugegen. Immerhin, einen Hingucker gibt die E-Limousine ab und versammelt zeitweise mehr Menschen um sich als der lange BMW X1 am Stand gegenüber. Vielleicht sieht man ihn ja irgendwann in abgewandelter Form einmal auf der Straße. Tesla jedenfalls dürften die Aktivitäten von LeEco nicht unbedingt erfreuen.

Crossover-Concept FV2030

Auch China kann schnell, wie dieser E-Flügeltürer von Baic zeigt.

Auch China kann schnell, wie dieser E-Flügeltürer von Baic zeigt.

Vielleicht nicht so performant, aber doch keinen Deut weniger spektakulär mutet das Crossover-Concept FV2030 aus dem Hause Chery an. Das erst 1997 gegründete Unternehmen ist bisher eher bekannt für kleine Billigheimer, wächst allerdings rasant und gehört zu einer der größten chinesischen Export-Marken mit umtriebigen Aktivitäten auch in Sachen Kooperation. Selbst wenn Chery-Autos in näherer Zukunft nur halb so emotional gezeichnet würden wie die Elektrostudie mit den Hologramm-Anzeigen im Instrument, hätte der Konzern gute Chancen, seine Absatzzahlen drastisch zu steigern.

Die Beijing Automotive Industry Holding (BAIC) ist da schon ein ganz anderes Kaliber. Daimler hält eine Zwölf-Prozent-Beteiligung und es gibt Verträge mit europäischen Zulieferern. Kein Wunder, dass der Konzern auch außerhalb Chinas Bekanntheit erlangt hat. Und mit dem imposanten E-Flügeltürer ist es dem Hersteller gelungen, ein prägnantes Zeichen auf der Auto China 2016 zu setzen. Nur an der Internationalität muss noch gearbeitet werden, denn Interessenten müssen unbedingt die chinesische Schrift beherrschen, um an weiterführende Informationen zu gelangen. Womöglich ändert sich das, bis das Concept tatsächlich einmal zu kaufen sein sollte. Der Appetit ist zumindest angeregt - der Stromer soll 260 km/h schnell werden und binnen drei Sekunden Landstraßentempo erreichen.

Quelle: ntv.de, sp-x/ali

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