Motorradfahren ist für viele Biker ein Hobby, und meistens nicht besonders preiswert. Honda bietet jetzt dank Baukastensystem seine NC 700 S zu einem wahren Kampfpreis an. Ganze 5500 Euro wollen die Japaner für das Naked-Bike haben.

Ein Konzept, drei Motorräder. Honda führt seit vergangenen Herbst eine Zweiradfamilie ein, die unterschiedliche Zielgruppen anspricht und vor allem im Preis günstig ist: die NC-700-Serie. Sie basiert auf einem Baukastensystem aus Rahmen, Motor und Rädern, das bei gleich drei Modellen Verwendung findet: der NC 700 X, der Naked-Schwester NC 700 S sowie dem Roller Integra. Dabei arbeitet Honda mit ungewöhnlichen konstruktiven Lösungen: Der tief nach unten gezogene Gitterverbund-Rahmen, der unter der Sitzbank platzierte Tank und der um 62 Grad nach vorn geneigte Motor rücken den Schwerpunkt näher zur Fahrzeugmitte und schafft so eine ausgewogene Balance.

Dieser Tage nun stellen die Japaner mit der nackten NC 700 S das zweite Familienmitglied vor. Wie bei den Geschwistern auch, sorgt der neuentwickelte 700-Kubik-Paralleltwin, den es in einer offenen Version mit  52 PS und einer  48 PS-Variante gibt, für den Vortrieb. Die Leistungsvarianten haben ihren Grund, denn die Stufenführerscheininhaber dürfen ab 2013 nur Maschinen bis zu 48 PS fahren.

Einheiten für Deutschland bereits verkauft

Der nach vorne geneigte Zweizylinder bietet dank eines langen Hubs und einer Kurbelwelle mit viel Schwungmasse eine für diese Bauart außergewöhnliche Kraftentfaltung. Das maximale Drehmoment von 62 Newtonmeter liegt schon bei 4750 Touren an, die maximale Leistung bei 6250 Umdrehungen, danach setzt der Drehzahlbegrenzer ein. Doch das reicht vollkommen, da der Motor kraftvoll und gleichmäßig aus dem Keller heraus zieht. Der Verbrauch soll unter vier Liter je 100 Kilometer, der Topspeed bei 160 km/h liegen. Für 1000 Euro Aufpreis lässt sich die NC-Serie sogar mit dem Doppelkupplungsgetriebe DCT ausstatten.

Bei einer ersten Ausfahrt erweist sich die NC 700 S als echte Honda: Perfekte Sitzposition, gutmütiges und präzises Fahrwerk, Bremsen mit Combined ABS – man fühlt sich auf Anhieb wohl auf dem Einsteiger-Bike. Die Besonderheit dabei: Der "Tank" vor dem Fahrer ist eigentlich ein Stauraum für Gepäck oder auch einen Helm, der Kraftstoffbehälter liegt nämlich unter der Sitzbank. Auch die Verarbeitung macht einen ordentlichen Eindruck, was auch daran liegen kann, dass die NC in Japan – und nicht in einem Billiglohnland - hergestellt wird.

Die eigentliche Sensation aber ist ihr Preis. Das Baukastensystem erlaubt es Honda, das Motorrad für knapp 5500 Euro anzubieten. Ein Preis, bei dem kein Konkurrent mithalten kann. Die für Deutschland vorgesehenen Einheiten für 2012 sind bereits verkauft.