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Fährt jetzt auch mit BenzinMercedes CLA Hybrid im Fahrbericht - gegen Reichweitenangst

17.12.2025, 08:24 Uhr
imageVon Patrick Broich, Sölden
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Der neue Mercedes CLA bekommt als Benzin-Hybrid leider nicht in den Genuss der LED-Pracht in der Front. Daher sieht er in der Dämmerung oder bei Nacht nicht ganz so fancy aus. (Foto: Mercedes)

Obwohl die MMA-Plattform, auf der der CLA basiert, ursprünglich ausschließlich für elektrische Antriebe vorgesehen war, bringt Mercedes letztlich doch Verbrenner-Versionen. Nur zur Sicherheit, damit der Kunde nicht von der Stange geht. Erste Fahrt.

Da das Gerücht durch die Medien wabert, sei an dieser Stelle klargestellt: Nein, der Mercedes CLA kommt nicht als Plug-in-Hybrid. Entweder, man nimmt einen Stromer oder eben neuerdings den Hybrid mit 48-Volt-Bordnetz. Für die Kunden mit Reichweitenangst eben (obwohl die recht unbegründet ist). Aber ja, man darf die Nachteile des elektrischen Antriebs auch nicht kleinreden. Denn selbst das Top-800-Volt-System des Stromers nimmt die zum Fahren nötige Energie nicht so schnell auf, wie Sprit in den 43- respektive 51-Liter-Tank der Hybrid-Varianten fließt.

Lass einsteigen und eine Runde drehen. Mercedes hat bei der ersten Fahrgelegenheit mit dem Serienmodell gleich verschneite Straßen aufgetan, um die Leistungsfähigkeit der 4Matic-Modelle auf die Probe zu stellen. So viel vorweg: Der 4x4 lässt sich durch rutschigen Untergrund kaum aus der Ruhe bringen.

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Das charakteristische Leuchtband gibt es für die CLA-Hybrid-Varianten ebenfalls. (Foto: Mercedes)

Doch interessanter als das Sicherstellen der richtigen Kraftverteilung mittels elektronisch gesteuerter Lamellenkupplung im Mitteldifferenzial, an der Mercedes jahrelang gefeilt hat, ist die Betriebsstrategie des Hybridstrangs. Immerhin steht dem 1,5 Liter großen, bei Geely in China gebauten Vierzylinder (M 252) mit 163 respektive 190 PS ein 30 PS starker Stromer zur Verfügung - er schöpft Power aus einem Lithium-Ionen-Akku mit 1,3 kWh Energiegehalt. Und das System erlaubt dank 25 kW Rekuperationsleistung, den Akku schnell wieder mit Strom zu füllen, ohne dass der Benziner zufüttern müsste.

Beim Fahren merkt man das sofort - so muss der User nicht erst in den Eco-Modus gehen, um den Elektromotor zur Arbeit zu zwingen. Kurz das Gaspedal lupfen, und schon wirft das System den Verbrenner ab. Geschmeidig, prompt - also nahezu unmerklich, bloß der Drehzahlmesser verrät es.

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Wer einen richtigen Verbrenner unter der CLA-Haube haben möchte, muss zum Hybrid greifen. (Foto: Mercedes)

Welchen Verbrenner nehmen?

Doch welchen nehmen, 200 oder 220? Ersterer kommt mit 184 PS Systemleistung um die Ecke. Und damit ist der 1,8-Tonner schon recht souverän unterwegs, das muss man klar sagen. Selbst die Hochalpenstrecke von Innsbruck in Richtung Timmelsjoch rennt der unter Drehzahl und Last auch mal grummelnde C178 (der Hybrid hat eine andere interne Kennung als der Stromer) mühelos hoch. Von 0 auf 100 km/h sollen 7,9 Sekunden vergehen.

Steigt man um in den Zwozwanzig mit 211 PS, sieht die Sache indes anders aus. Auch wenn das Drehmoment von 300 statt 250 Newtonmetern erst bei 2000 statt 1750 Umdrehungen anliegt, fühlt sich der Kraftgewinn real an. Der 220 hat mehr Dampf in allen Gassen, wie man früher so schön sagte. Und der Achtgang-Doppelkuppler kann eine Spur weniger hektisch agieren, was so oder so weitgehend ruckfrei geschieht. Nichtsdestotrotz fühlt sich der Hybrid-Strang nicht immer so ansatzlos an wie bei den elektrischen Versionen. Das ist eben der Preis, wenn so viele Komponenten wie Getriebe, Stromer und Verbrenner ineinandergreifen.

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Mehr Display innen geht kaum. Mit dem Mercedes CLA kommen also auch Digital Natives klar. (Foto: Mercedes)

Und in puncto Performance fällt die Bilanz gemischt aus. Zwar kommt die Leistung der Hybrid-Ausgaben nicht annähernd an die der Stromer heran - so soll der CLA 220 etwa 7,1 Sekunden auf 100 km/h brauchen, was in der heutigen Zeit keine Begeisterung mehr auslöst. Aber die Verbrenner sind einstweilen noch die Autobahnjäger mit bis zu 240 km/h Topspeed.

Dann sind sie jedoch auch nicht mehr sparsam - den gemittelten Verbrauch beziffert Mercedes jedenfalls mit fünf bis sechs Litern Super pro 100 Kilometer, abhängig von der Version. Und das ist ein Wert, der bei moderater Fahrweise realistisch scheint. Möglich wird das nicht zuletzt durch Effizienzmaßnahmen wie den Miller-Zyklus, der durch variable Ventilsteuerzeiten (Einlassventile schließen früher) den thermischen Wirkungsgrad erhöht.

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Bitte Kopf einziehen! Im Fond des CLA geht es platzmäßig nicht gerade verschwenderisch zu. (Foto: Mercedes)

Zum Schluss noch ein Punkt zu den Preisen. Der Vorwurf, dass Elektromobilität teurer sei, muss sich der CLA kaum gefallen lassen. Egal, ob Benzin oder Strom - sämtliche Einsteiger erfordern antriebsunabhängig etwas mehr als 46.000 Euro. Mit steigender Ausstattung und Leistung wird die 50.000-Euro-Schallmauer freilich schnell durchbrochen.

Ebenso unabhängig von der Motorisierung ist der neue Mercedes CLA stark in Sachen Infotainment; das manifestiert sich in der großen Bildschirm-Fläche, die sich über die gesamte Armaturentafel erstreckt. Und das neue Betriebssystem MB.OS geizt nicht mit KI, bedarf aber noch einer intensiveren Prüfung, um genau beurteilt werden zu können in seiner Bedienungsqualität. Ein kleiner Wermutstropfen für die Verbrenner-Fans ist übrigens, dass der Kühlergrill nicht in der vollen LED-Pracht erstrahlt wie die Front der Stromer. Was Mercedes dem Kunden damit wohl sagen will? Das darf frei interpretiert werden.

Quelle: ntv.de

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