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Elektrischer Kleinwagen Opel Corsa - nun mit mehr Reichweite und Power

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Opel selbst spricht immer vom neuen Corsa. Darauf könnte man angesichts der markanten Neuerung mit der sogenannten "Vizor"-Front fast hereinfallen. In Wirklichkeit handelt es sich um ein Facelift.

Opel selbst spricht immer vom neuen Corsa. Darauf könnte man angesichts der markanten Neuerung mit der sogenannten "Vizor"-Front fast hereinfallen. In Wirklichkeit handelt es sich um ein Facelift.

(Foto: Opel)

Opel passt das Gesicht des Corsa an. Jetzt fügt sich das - vom Rocks einmal abgesehen - kleinste Mitglied der Opel-Familie wieder besser in die Bande ein. Doch es gibt darüber hinaus etliche weitere Neuerungen.

Manchmal muss man bei Presse-Fahrvorstellungen auch schmunzeln. Opel begibt sich auf das Terrain des Flachwitzes. "Kann der neue Opel Corsa auch Hybrid?", fragt ein Referent rhetorisch in Richtung der geladenen Gäste - "Yes, of Corsa!", tönt eine Stimme zum Werbemotiv, das eine Agentur kreiert hat. Das Publikum lacht ein bisschen gequält. Aber die Information kam rüber: Den gelifteten Corsa (wirklich neu ist er nicht, dazu aber später mehr) wird es ab sofort auch mit dem frisch entwickelten Hybrid-Strang des Stellantis-Konzerns geben.

Hier unterstützt ein immerhin 28 PS starker E-Motor den 1,2 Liter großen Turbobenziner mit 100 respektive 136 PS. Übertragen werden Verbrenner- und E-Kräfte dann per Doppelkupplungsgetriebe. Doch den Opelstrategen ist die elektrisch angetriebene Variante wichtiger. So wichtig offenbar, dass sie ausschließlich diese zum Fahren mitgebracht haben.

Aber bevor ntv.de Sie mitnehmen möchte auf Tour, gibt es noch ein bisschen Theorie. Nach wie vor stehen ja die meisten Autofahrer immer noch vor der Entscheidung, ein Fahrzeug mit elektrischem Antrieb anzuschaffen oder nicht - insofern ist die Ladethematik weiterhin eine entscheidende Hürde (neben dem Preis). Wie schnell kann ich wieder Energie in den Akku bekommen und für wie viele Kilometer habe ich überhaupt Strom? Das sind Fragen, die potenzielle Autokunden beschäftigen.

Das nachgestellte "e" findet man bei der elektrisch angetriebenen Variante auch anno 2023 noch hinter dem modisch gestalteten "Corsa"-Schriftzug auf dem Heckdeckel. Allerdings heißt der lautlose Corsa nach dem Facelift offiziell "Electric" und nicht mehr "Corsa-e".

Das nachgestellte "e" findet man bei der elektrisch angetriebenen Variante auch anno 2023 noch hinter dem modisch gestalteten "Corsa"-Schriftzug auf dem Heckdeckel. Allerdings heißt der lautlose Corsa nach dem Facelift offiziell "Electric" und nicht mehr "Corsa-e".

(Foto: Opel)

Und weil das Energienachfassen eben nicht so schnell gelingt wie konventionelles Tanken, hat Opel den elektrischen Antriebsstrang des sogenannten Corsa F überarbeitet: Die Ingenieure verpassen dem 4,05 Meter langen Fronttriebler eine neue Batterie, die zwar nur eine einzige Kilowattstunde mehr Strom speichert, aber kompakter baut dank erneuerter Zellchemie. Im Gegenzug nutzt Opel einen neuen Synchronmotor mit höherer Effizienz. Das 156 PS starke Triebwerk haben die Entwickler des hauseigenen Konzerns Emotors aus dem Moselstädtchen Metz konzipiert. Es konsumiert laut Werk 1,5 kWh weniger Strom je 100 Kilometer (maximal 14,6 kWh) als das ältere Aggregat. Und schwups, plötzlich kommt der 1,5 Tonnen schwere Kleinwagen auf 402 Kilometer kombinierte WLTP-Reichweite.

Die langt, um mit einem nicht allzu ausgedehnten Zwischenstopp die Nordsee selbst aus dem deutschen Süden zu erreichen. Zumal solch weite Fahrten in diesem Segment eher selten zu erwarten sind. Aber wenn der Urlaub ruft, steht der elektrische Corsa bereit. Und dank 100 kW Peak-Ladeleistung erreicht sein Akku nach etwa 30 Minuten wieder 80 Prozent Füllstand - das geht völlig in Ordnung.

Stärkerer Corsa Electric beschleunigt souverän

Infotainment-Fans aufgepasst: Der neue Corsa-Jahrgang bringt jede Menge Display mit sich. Allerdings bleibt der Zehnzoll-Touchscreen der "GS"-Line vorbehalten.

Infotainment-Fans aufgepasst: Der neue Corsa-Jahrgang bringt jede Menge Display mit sich. Allerdings bleibt der Zehnzoll-Touchscreen der "GS"-Line vorbehalten.

(Foto: Opel)

Neugierig geworden? Dann los! Ich werfe mich erst einmal in die patenten Sitze und fahre los, bevor ich auf weitere Neuerungen eingehe. Man muss sich mal auf der Zunge zergehen lassen, wie souverän der Corsa eigentlich geworden ist. Binnen 8,1 Sekunden stürmt der Electric - die Bezeichnung "Corsa-e" ist passé - auf Landstraßentempo, das sind reine GSI-Werte (GSI hießen früher die sportlichen Modelle der Marke).

Und dann kommt ja noch hinzu, dass es keine Zugkraftunterbrechungen gibt. Mal schnell in eine Verkehrslücke hüpfen per Fahrpedalstoß? Kein Ding. Beim Maximaltempo begrenzt Opel auf 150 km/h, was in dieser Klasse reicht. Zumal allzu schnelles Fahren nur die Batterie schnell leert, weil der Verbrauch dann in die Höhe springt. Verschiedene Fahrmodi haben Einfluss auf das Ansprechen des rechten Pedals. Ist man in der normalen Einstellung unterwegs, muss die Spitzenleistung erst per Kickdown-Schalter aktiviert werden, was denn auch im Kreuz als zusätzlicher Boost wahrnehmbar ist.

Längere Reise? Geht mit dem in den Abmessungen unveränderten Corsa nach wie vor auch in der zweiten Reihe. Die Beinfreiheit fällt hinreichend groß bemessen aus.

Längere Reise? Geht mit dem in den Abmessungen unveränderten Corsa nach wie vor auch in der zweiten Reihe. Die Beinfreiheit fällt hinreichend groß bemessen aus.

(Foto: Opel)

Ebenfalls wahrnehmbar ist, was die Architekten mit dem Innenraum angestellt haben. Ganz schön umgekrempelt, könnte man sagen. Das wird vor allem die Infotainment-Fraktion freuen, weil der Corsa jetzt statt klassischer Rundinstrumente ein TFT-Display als Kombiinstrument besitzt. Und auf dem zehn Zoll großen Touchscreen (Corsa GS) läuft ein vollständig renoviertes Navigationssystem, das inzwischen richtig schnell rechnet.

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Viele Neuerungen für Facelift nach vier Jahren

Doch das sind noch längst nicht alle Neuerungen. So haben die Techniker die auch schon vorher lieferbaren LED-Matrix-Scheinwerfer aufgewertet - statt vier gibt es jetzt sieben Leuchtsegmente pro Einheit, um den Lichtkegel noch präziser zu steuern. Darüber hinaus spendiert Opel ein neu gestaltetes Lenkrad und ab sofort den gleichen Toggle als Getriebewahlschalter wie auch bereits beim Astra zu finden.

"Grafik Grau" nennt Opel diese pastellige, stylisch wirkende Außenfarbe und verlangt dafür 400 Euro extra. Wer ein schwarzes Dach möchte, muss indes zur teureren "GS"-Variante greifen.

"Grafik Grau" nennt Opel diese pastellige, stylisch wirkende Außenfarbe und verlangt dafür 400 Euro extra. Wer ein schwarzes Dach möchte, muss indes zur teureren "GS"-Variante greifen.

(Foto: Opel)

Markantes äußeres Merkmal, das für den neuen Jahrgang steht (strukturell handelt es sich beim modifizierten Corsa allerdings um kein neues Modell), ist allerdings die überarbeitete Front mit dem sogenannten Opel-Vizor - zu erkennen an der schwarzen, hochglanzpolierten Oberfläche als Part des Kühlergrills. Dieser verfügt (bis auf die Basismotorisierung) übrigens über eine aktive Steuerung - sprich: Es gibt Lüftungsschlitze, die je nach Bedarf öffnen und schließen.

Gut zu wissen ist darüber hinaus, dass Opel für den schmalen Geldbeutel immer noch eine Einsteigerversion mit 75 PS starkem Sauger (1,2 Liter) anbietet zum Tarif von 19.800 Euro. In diesem Fall ist das Fünfgang-Schaltgetriebe Pflicht. Insgesamt präsentiert sich das Grundmodell allerdings mitnichten mager ausgestattet und bietet LED-Scheinwerfer, Klimaanlage, Parkpiepser und Radio frei Haus.

Dagegen kostet der erstarkte, ausschließlich als "GS" (es gibt grundsätzlich nur noch die Basis sowie die GS-Ausstattung) lieferbare Stromer stolze 38.045 Euro. Der elektrische Einstieg erfolgt nach wie vor mit dem 136 PS starken Stromer zum Tarif von 34.650 Euro. Schnäppchen sind beide Elektrovarianten also nicht. Da dürfte mancher Kunde in diesem preissensiblen Segment doch überlegen, ob er nicht zum Verbrenner greift.

Quelle: ntv.de

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