SUV im T-Roc-Format Smart - neues Auto, neues Vertriebskonzept
24.01.2022, 19:33 Uhr
Die einstige Idee eines Stadtflitzer, der in jede Parklücke passt, ist mit dem neuen Smart-SUV hinfällig.
(Foto: dpa)
Der neue Smart ist anders. Das einzige, was wohl noch an den einzigen Stadtflitzer erinnert, ist das Logo. Doch so wie sich die Eigentumsverhältnisse der Marke und das Design verändert haben, so sehr wird sich auch das Vertriebskonzept von alten Vorgaben unterscheiden.
Den Smart, so wie man ihn kennt, als knuffigen Elefantenrollschuh, dessen ursprüngliche Idee es war, Leute in urbanen Ballungsgebieten mobil zu machen, wird es nicht mehr geben. Daimler hat die Marke an seinen chinesischen Großaktionär Geely verkauft und was der sich unter einem Smart vorstellt, hat er im September 2021 auf der IAA in München mit der Studie Concept#1 gezeigt.
Abschied aus dem Zwergenland

Natürlich bietet ein SUV mit 4,19 Meter Länge und einem Radstand von 2,65 Meter deutlich mehr Platz als ein herkömmlicher Smart.
(Foto: dpa)
Der neue Smart ist ein SUV, das als Fünfsitzer ausgelegt ist und mit knapp vier Meter dann auch das größte Modell sein wird, dass je unter dem Markendach firmierte. Angetrieben von einem Heckmotor soll der Wagen knapp 250 PS an den Start bringen und nach WLTP 440 Kilometer weit stromern können. Zwischen den Achsen des Smart-SUV verbauen die Chinesen einen Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von knapp 70 kWh.
Während die Antriebstechnik schon aus China stammt, wo der Smart dann auch gebaut wird, zeichnet Mercedes für das Design verantwortlich. Bereits auf der IAA verkündete Design-Chef Gorden Wagener: "Wir haben den typischen Smart-Look erhalten, ihn aber viel cooler gemacht." Das ist natürlich wie immer Geschmackssache. Will man den neuen Smart aber größentechnisch in die Autowelt einpreisen, könnte man ihn wohl am ehesten mit einem VW T-Roc vergleichen. Insofern hat er sich dann mit 4,29 Meter Länge, 1,91 Meter Breite und einer Höhe von 1,70 Meter eindeutig aus dem Zwergenland verabschiedet.
Vertrieb im Agenturmodell

Wer als Smart-Kunde die persönliche Betreuung sucht, wird künftig eines von 95 ausgewählten Mercedes-Autohäusern anfahren müssen.
(Foto: Smart)
Aber nicht nur bei Größe, Design und Antrieb gibt es Neuerungen. Auch das Vertriebskonzept wird sich in Deutschland ändern. Nach Informationen der Fachzeitschrift "Autohaus" wird zunächst das Händlernetz deutlich verkleinert: Statt der bislang 168 Vertriebsstützpunkte soll es künftig nur noch 95 geben. Die sollen dann vorrangig, aber mit einem eigenen Design, in Mercedes-Autohäusern angesiedelt sein.
Gleichzeitig stellt der Hersteller auf das sogenannte Agenturmodell um, bei dem der Händler zum reinen Vermittler wird. Im Zuge dessen wird der Online-Verkauf zwar gestärkt, soll den stationäre Handel aber nicht verdrängen. Der bleibt auch weiterhin ein wichtiger Bestandteil des Vertriebs, um eine persönliche Betreuung der Kunden sicherzustellen. Wenn alles nach Plan läuft, wird das kleine SUV Anfang 2023 nach Deutschland eingeführt und über das neue Agentursystem verkauft werden.
Quelle: ntv.de, hpr