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Luxus mit allen Antrieben Weltpremiere für den neuen BMW 7er

Der neue BMW 7er strahlt aus neuen Augen und präsentiert sich mit großer und steil aufragender Niere.

Der neue BMW 7er strahlt aus neuen Augen und präsentiert sich mit großer und steil aufragender Niere.

(Foto: Holger Preiss)

Nachdem Mercedes mit der S-Klasse und dem rein elektrischen EQS im Luxussegment vorgelegt hat, zieht BMW jetzt mit dem neuen 7er nach. Anders als die Stuttgarter bieten die Bayern aber ein ganzheitliches Konzept an. Eben eine Luxuskarosse mit vielen Innovationen, die alle Bedürfnisse abdeckt, und zwar weltweit.

Während man in Stuttgart in der obersten Luxusklasse Elektro ganz klar von der S-Klasse mit klassischen Verbrennermotoren trennt, geht man in München einen anderen Weg. Die Bayern haben sich bei der Präsentation des neuen 7er-BMW klar darauf fokussiert, die Plattform für alle Antriebsarten praktikabel zu machen. So wird es also neben einem rein elektrisch fahrenden i7 xDrive60 und einem 735i mit einem Reihensechszylinder sowie einer 48-Volt-Architektur auch einen 760i mit V8 und 48-Volt-Unterstützung geben. Und für Europa hat BMW kurz nach dem Marktstart 2023 auch noch eine Dieselvariante mit 48-Volt-Mild-Hybrid-Technologie geplant. Je nach Markt, Wunsch, eigener Fasson und Vorstellung sollen die Kunden mit dem 7er eine Luxuslimousine sozusagen aus einem Guss bekommen.

Länger, höher, breiter

Das Heck des neuen BMW 7er steht in jedem Fall für die Dynamik des neuen Primus.

Das Heck des neuen BMW 7er steht in jedem Fall für die Dynamik des neuen Primus.

(Foto: Holger Preiss)

Dass aber auch BMW bei seinem neuen Innovationsträger weit über den deutschen oder europäischen Markt hinausblickt, zeigt sich schon am Design. An der Front steht eine beleuchtete Niere dominant und steil im Wind, während die gewohnten Doppelrundscheinwerfer sich in zwei separate Bereiche aufteilen. Der obere, sehr schmale Leuchtschlitz dient als Tagfahrlicht, Positionslicht und Fahrtrichtungsanzeiger, während Abblend- und Fernlicht darunter tief in die Frontschürze eingelassen sind. Tatsächlich ist dieser Anblick inzwischen ungewohnter als eine große BMW-Niere. Prinzipiell soll dieses Gesicht den 7er aber ganz klar von den anderen Produktreihen unterscheiden.

In Länge, Breite und Höhe ist die Neuauflage der Luxuskarosse aus Bayern natürlich auch gewachsen. So streckt sich der 7er jetzt auf 5,40 Meter, breitet sich auf 1,95 Meter aus und erhebt sich auf 1,55 Meter. Was in Summe mit einem Radstand von 3,21 Metern natürlich den Insassen zugutekommt, vor allem dem, der sich auf dem sogenannten "Captain-Chair" bettet, der sich im Falle des 7er hinter dem Beifahrer befindet und mit der Option Executive Lounge verbaut wird. Hier gibt es eine Liegefunktion mit integrierter Beinablage ebenso wie beheizbare Armauflagen mit Glaseinsatz und integrierter Smartphone-Ablage mit induktiver Ladefunktion.

Was für ein Theater

Der "Theater-Screen" spannt sich fast über die gesamte Breite des Innenraums des neuen BMW 7er.

Der "Theater-Screen" spannt sich fast über die gesamte Breite des Innenraums des neuen BMW 7er.

(Foto: Holger Preiss)

Aber das ist gar nicht der Clou. Der besteht vielmehr darin, dass man aus der Liegeposition in Reihe zwei den besten Blick auf den 31,3 Zoll messenden "Theater-Screen" mit 8K-Auflösung hat und wahrscheinlich auch am entspanntesten den Klängen aus dem Bowers & Wilkins Surround-Sound-System lauschen kann. Zudem hat man den besten Zugriff auf die in den Fond-Türen integrierten Touch-Displays, über die sich das alles bedienen lässt. BMW holt sozusagen das Kino bis hin zum 32:9-Cinemascope-Format in die Luxuslimousine. Und wenn die Unterhaltungskulisse mal nicht gebraucht wird, klappt der Screen ganz unauffällig in den Dachhimmel.

Natürlich wird das Ein- und Ausklappen des Theater-Screens wie auch die Fahrt im Elektro-7er von einer extra Soundkulisse untermalt. Die hat, wie schon den Klang des iX, kein Geringerer als Filmmusik-Komponist und Oscar-Gewinner Hans Zimmer ersonnen. Ob es das braucht, ist Ansichtssache, ein Alleinstellungsmerkmal ist es allemal. Genau wie der Umstand, dass, wenn der Kinoabend eröffnet wird, sich automatisch die Sonnenschutzrollos für Seitenfenster, Heckscheibe und das Panorama-Glasdach schließen.

Weniger ist mehr

Nicht ganz neu und vielleicht auch nicht so spektakulär wie ein Hyperscreen im Mercedes EQS gibt sich die Cockpitgestaltung im 7er-BMW. Allerdings gehen die Bayern hier auch einen anderen Weg. Anders als in Stuttgart setzt man auf Reduktion. Und das meint nicht nur Schalter, Tasten oder Knöpfe. Die verschwinden auch, aber vor allem geht es um eine fahrerorientierte Anbindung aller Funktionen. Insofern findet sich im 7er wie im iX auch das Curved Display wieder, das aus zwei unter einer Glasscheibe vereinten Displays besteht.

Das Curve Display im BMW 7er kennt man aus dem iX, die "Interaction Bar" hingegen nicht.

Das Curve Display im BMW 7er kennt man aus dem iX, die "Interaction Bar" hingegen nicht.

(Foto: Holger Preiss)

Neu hingegen ist die sogenannte "Interaction Bar". Diese effektvoll hinterleuchtete Funktionseinheit mit kristalliner Oberflächenstruktur reicht unterhalb der Dekorleiste über die gesamte Breite der Instrumententafel bis weit in die Türverkleidung hinein und umfasst berührungsintensive Bedienfelder zur Steuerung von Lüftung und Klimatisierung, zur Aktivierung der Warnblinkanlage und zum Öffnen des Handschuhfachs. Zudem vereint die Interaction Bar das Ambientelicht und den Sound mit bestimmten Funktionen. So gibt es beim Ein- und Aussteigen eine Willkommens- und Abschiedsinszenierung. Stolz ist man bei BMW übrigens auch über eine ganz neue Sitzoberfläche, die aus einer Leder-Woll-Kaschmir-Mischung besteht.

Neu sind beim 7er auch die optional verfügbaren automatisch öffnenden und schließenden hinteren Türen. Zwölf Ultraschallsensoren verhindern dabei, dass es zu ungewollten Kollisionen mit anderen Verkehrsteilnehmern kommt. Und muss die Tür doch mal von Hand geöffnet werden, dann sorgt ein integrierter Servomodus dafür, dass sich das mit geringem Kraftaufwand erledigen lässt. Natürlich lässt sich auch der Kofferraum automatisch öffnen und schließen. Unter dem Heckdeckel verbirgt sich ein Staufach, das je nach Modellvariante zwischen 525 Liter für die Plug-in-Hybrid-Modelle und 540 für die herkömmlich angetriebenen Varianten bietet.

Elektrisch ganz vorn

Der Captain Chair im BMW 7er, hier im Querschnitt eines i7, ist eine ganz feine Sitzfläche.

Der Captain Chair im BMW 7er, hier im Querschnitt eines i7, ist eine ganz feine Sitzfläche.

(Foto: Holger Preiss)

Der rein elektrisch fahrende i7 kommt auf 500 Liter Stauraum. Und da der Elektriker für hiesige Verhältnisse die wohl wahrscheinlichste Art der luxuriösen Fortbewegung ist, soll der an dieser Stelle noch etwas genauer beäugt werden. Zwei E-Motoren erzeugen hier eine Systemleistung von 544 PS und ein maximales Drehmoment von 745 Newtonmetern. Der Sprint aus dem Stand auf 100 km/h gelingt in 4,7 Sekunden und BMW verspricht eine abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h. Die nach WLTP ermittelte Reichweite soll zwischen 590 und 625 Kilometern liegen. Geladen wird mit bis zu 195 kW an einem Schnelllader, was nichts anderes heißt, als dass der Akku mit einem nutzbaren Energiegehalt von 101,7 kWh in gut zehn Minuten Energie für weitere 170 Kilometer einsammeln kann.

Im Laufe des kommenden Jahres wird es für die E-Sport-Fraktion dann aber auch noch einen i7 M70 xDrive mit einer Systemleistung von 660 PS geben. Was die genauen Daten des elektrisierten Dynamikers betrifft, kann zur Stunde ebenso wenig gesagt werden wie über die Preise, die BMW für den neuen 7er aufrufen wird. Fakt ist aber, dass, wer Platz und Luxus sucht, hier wohl etwas mehr findet als im Mercedes EQS. Und damit ist dann wohl auch ein neuer und mit Sicherheit beflügelnder Wettstreit der deutschen Luxusautobauer eröffnet.

Quelle: ntv.de

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