Altersgruppen und Bundesländer Wer kauft sich in Deutschland ein SUV?
13.04.2023, 17:11 Uhr
Vor allem Senioren fahren gern SUV.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die dicken SUV werden vor allen Dingen von Helikopter-Eltern in der Stadt gefahren? Wohl eher nicht, wie eine Auswertung eines Vergleichsportals zeigt. Es sind eher Senioren und Bewohner von Flächenstaaten - wobei ostdeutsche Bundesländer besonders SUV-stark sind.
Ältere Autofahrer bevorzugen SUV, Eltern weniger und diese sind besser als ihr Ruf: Eine Auswertung von KFZ-Versicherungsabschlüssen, die über das Vergleichsportal Verivox getätigt wurden, ergab, dass der SUV-Anteil bei Senioren im Alter von 70 bis 79 Jahre 60 Prozent über dem Durchschnitt liegt.
Bereits bei den über 50-Jährigen übertrifft die Beliebtheit der SUV den Schnitt um 14 Prozent, bei der Altersgruppe der 60- bis 69-Jährigen sind es 44 Prozent. Erst bei den über 80-Jährigen nimmt die SUV-Quote wieder ab (plus 32 Prozent). "Ältere Menschen schätzen an SUVs die höhere Sitzposition und den bequemeren Einstieg", sagt Wolfgang Schütz, Verivox-Geschäftsführer. Während die SUV-Fahrer älter sind als der Gesamtdurchschnitt, ist es bei ihren Fahrzeuge anders: Im Durchschnitt sind die Autos der älteren Besitzer sieben Jahre alt und damit deutlich jünger als alle anderen (12,6 Jahre).
Auch bei Selbständigen und freiberuflich Tätigen sind SUV beliebt. Angehörige dieser Berufsgruppe fahren zu 34 Prozent häufiger einen SUV als der Durchschnitt.
Helikopter-Eltern besser als ihr SUV-Ruf
Aus den Daten der Verivox-Auswertung lässt sich zudem der schlechte Ruf von sogenannten Helikopter-Eltern mit SUV vor Schulen und Kindergärten nicht verifizieren. Bei Erziehungsberechtigten mit mindestens einem Kind unter 17 Jahren kommt der SUV-Anteil auf 23 Prozent.
SUV werden zudem eher von Bewohnern von Flächen- als von Stadtstaaten gekauft - was auch dem Klischeenamen des "Großstadtpanzers" widerspricht. So sind SUV in Bremen um 24 Prozent weniger vertreten als im Durchschnitt, in Hamburg sind es 9 Prozent und in Berlin 6 Prozent weniger. Dagegen übertrifft die SUV-Quote in Thüringen den Gesamtschnitt um 25 Prozent, in Brandenburg um 13 Prozent und in Mecklenburg-Vorpommern um 10 Prozent.
Laut der Verivox-Auswertung sind auch Verkehrsrowdys in SUVs seltener zu finden. Um 7 Prozent liegt demnach der Anteil der Fahrer mit Punkten in Flensburg unter dem Gesamtschnitt. "Um SUV-Fahrer ranken sich viele Mythen. Doch einige Klischees werden durch unsere Auswertung widerlegt", sagt Schütz. "Rücksichtslose Großstädter mit reichlich Punkten in Flensburg sitzen seltener im SUV."
Quelle: ntv.de, abe/sp-x