Gebrauchtwagencheck Honda Jazz III ist TÜV-Kleinwagen-Sieger 2023
18.12.2022, 05:56 Uhr Artikel anhören
Der Honda Jazz der dritten Generation darf sich im aktuellen TÜV-Report über die Auszeichnung "Sieger 2023 Kleinwagen" freuen.
(Foto: Honda)
Der Honda Jazz III gehört zu den praktischsten Kleinwagen auf dem deutschen Markt. Beim TÜV macht er sich besonders gut. Er ist zwar weder besonders schön noch besonders sportlich, überzeugt dafür aber durch seine inneren Werte und durch seine Zuverlässigkeit.
Honda Jazz? Der japanische Kleinwagen ist in Deutschland weniger bekannt als etwa die Kollegen von Nissan (Micra) und Toyota (Yaris). Dabei gibt es ihn bereits über vier Generationen seit mehr als 20 Jahren. Die dritte Generation war von 2015 bis Sommer 2020 im Angebot.
Karosserie und Innenraum
Der Honda Jazz streckt sich auf eine Länge von 4,03 Metern und ist 1,53 Meter hoch. Beim Fünftürer verzichteten die Honda-Designer auf Experimente und so kommt der Kleine schnörkellos vorgefahren. Dank seines One-Box-Designs genießen Passagiere auf beiden Sitzreihen ein gutes Platzangebot. Der besondere Clou sind die sogenannten "Magic Seats" im Fond. Die im Verhältnis 60:40 geteilten Rücksitzlehnen lassen sich zum einen nach vorne klappen, entsprechend variiert das Ladevolumen zwischen 354 und 1314 Litern. Es entsteht zudem ein flacher Ladeboden, bei Kleinwagen keine Selbstverständlichkeit.
Außerdem kann die Beifahrerlehne umgelegt werden. Dann können 2,48 Meter lange Gegenstände eingeladen werden. Zwischen Vorder- und Rücksitzen passen Gegenstände bis 1,28 Meter Höhe hinein, wenn die Sitzpolster des hinteren Gestühls ähnlich wie bei Kinositzen hochgestellt werden.
Anfang 2018 erhielt der Jazz ein Facelift mit den üblichen Zutaten wie leicht geänderter Kühlergrill und modifizierte Leuchtengrafik. Im Inneren blieb es bei sachlich-nüchterner Atmosphäre.
Motoren und Antrieb
Gebrauchtwageninteressenten müssen nicht lange überlegen, welchen Motor sie nehmen wollen. Bis zum Facelift gab es nur ein Triebwerk, einen 1,3-Liter-Sauger mit 75 kW/102 PS. Der Motor ist nichts für Ungeduldige, Schaltarbeit ist nötig, ihn auf Touren zu bringen. Der Normverbrauch liegt bei rund 5 Litern.
Anfang 2018 schob Honda einen 1,5-Liter-Direkteinspritzer mit 96 kW/130 PS und 155 Nm nach. Dieser agiert deutlich spritziger als der 1.3er. Der Spurt auf Landstraßentempo gelingt in 8,7 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 190 km/h erreicht. Durchschnittlich fließen knapp 6 Liter durch die Leitungen. Die Kraftübertragung erfolgt bei beiden Aggregaten entweder über ein manuelles Sechsgang-Getriebe oder über ein stufenloses CVT-Getriebe.
Ausstattung und Sicherheit
Der Honda Jazz III war kein Schnäppchen. Knapp 16.000 Euro verlangte Honda 2015 mindestens für das kleine Transportwunder, packte aber in die Basisversion unter anderem Klimaanlage, elektrische Helfer für Fenster und Außenspiegel, eine Bluetooth-Freisprechanlange, Radio mit CD-Player, ein höhen- und tiefenverstellbares Lenkrad, ein höhen justierbarer Fahrersitz und Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer. In den höheren Ausstattungslinien kommen noch Assistenzsysteme wie Verkehrszeichenerkennung und Spurhalteassistent sowie Komfortfeatures wie Klimaautomatik und ein Infotainmentsystem zum Einsatz. Eine Besonderheit für einen Kleinwagen ist auch die intelligente Geschwindigkeitsregelung. Sie passt die maximale Geschwindigkeit automatisch anhand der durch die Verkehrszeichenerkennung erfassten Tempobeschränkungen an. Beim NCAP-Crashtest erreichte der Jazz 2015 eine Fünf-Sterne-Wertung.
Qualität
Der Honda Jazz der dritten Generation darf sich im aktuellen TÜV-Report über die Auszeichnung "Sieger 2023 Kleinwagen" freuen. Bei den Hauptuntersuchungen beim TÜV zeigt sich der Jazz vorbildlich. Die Kriterien Fahrwerk, Bremsen, Licht und Umwelt absolviert der Kleine ohne Tadel.
Fazit: Der Honda Jazz ist zwar weder Schönling noch Sportler, überzeugt aber durch seine inneren Werte und durch seine Zuverlässigkeit. Wer sich für ihn als Gebrauchtwagen interessiert, muss mindestens rund 9000 Euro investieren. Für die noch jungen 1.5er-Modelle werden mindestens 15.000 Euro aufgerufen.
Quelle: ntv.de, Elfriede Munsch, sp-x