Koreaner ohne Schnickschnack Kia Ceed - garantiert selbstbewusst
19.05.2014, 11:21 Uhr
Wer kein Statussymbol braucht, der kann mit dem Kia Ceed glücklich werden.
(Foto: Kia)
Wer einen soliden Alltagsbegleiter mit ausreichend Platz und wenig Schnickschnack im unteren Preisbereich sucht, der sollte die erste Generation des Kia Ceed in die engere Wahl nehmen. Neben vergleichsweise günstigen Preisen schlagendes Argument für den Euro-Koreaner: die Garantie.
Es muss ja nicht immer ein Golf sein, auch andere Kompakte können Qualität - und das zum günstigeren Preis. So zum Beispiel der Kia Ceed, der in der ersten Generation von 2007 bis 2012 angetreten ist, um Volkswagen ein Stück vom großen Kuchen im Bestseller-Segment abzuluchsen. Auch heute noch können Gebrauchtwagenkäufer von der selbstbewussten Kia-Garantie profitieren: Zunächst gab es fünf, seit 2010 sogar sieben Jahren Gewähr.
Entwickelt in Rüsselsheim und gebaut in der Slowakei ist der Koreaner eigentlich ein waschechter Europäer. Der Kompakte, der sich mit dem Schwestermodell Hyundai i30 die technische Basis teilt, ist als Fünftürer, Dreitürer (Proceed) mit einem Kofferraumvolumen von 340 Litern und als 23 Zentimeter längerer Kombi (Ceed SW) zu haben, der sich 534 Liter hinter die Rücksitze packt (1664 Liter maximal). Der Innenraum ist solide verarbeitet, gestaltet ist er allerdings eher funktional als charmant.
Je nach Baujahr standen drei Benzin- und zwei Diesel-Aggregate zur Wahl, auch Autogas-Antriebe sind bei den Inseraten der großen Gebrauchtwagenbörsen zu finden. Ein guter Sparkompromiss ist der 1,6-Liter-Diesel mit 115 PS, den es allerdings erst ab dem Facelift im Herbst 2009 mit Sechsgang-Schaltgetriebe gab, vorher war dies dem großen Diesel vorbehalten. Bei den Benzinern ist das mittlere Aggregat mit 122 PS eine gute Wahl, der kleinere 1,4-Liter-Motor hat Mühe mit dem Gewicht des Ceed. Allrounder-Qualitäten zeigt der Kompakte auch beim Fahrwerk: Die Abstimmung ist harmonisch, die Insassen sind auf Langstrecken komfortabel untergebracht.
Fünf Sterne für die Sicherheit
Der Ceed konnte die Höchstpunktzahl von fünf Sternen im Crashtest von Euro-NCAP erreichen. Sechs Airbags sind immer inklusive, allerdings war der Schleuderschutz ESP bei den frühen Baujahren und mancher Motor-Ausstattungs-Kombination aufpreispflichtig, man sollte also darauf achten, ob der Erstkäufer es hinzugebucht hat. Eine CD-/MP3-Audioanlage, Zentralverriegelung sowie elektrische Fensterheber vorn waren serienmäßig, Extras wie Klimaanlage, Lederlenkrad, Sitzheizung, Tempomat oder Start-Stopp-Automatik optional erhältlich.
Häufiger als im Durchschnitt notieren die TÜV-Prüfer beim Ceed Mängel an der Beleuchtungsanlage. Auch wenn Verschleißteile wie Glühlampen nicht unter die Garantie fallen, ist das eine lässliche Sünde, da recht preiswert zu regulieren. Immer wieder bemängeln die Sachverständigen allerdings auch die Bremsanlage, hier liegt der Ceed im Durchschnitt oder schlechter. Die Auspuffanlage schneidet gut ab, der Ölverlust an Motor und Getriebe liegt laut TÜV im Durchschnitt. Alles in allem stellen die Prüfer dem Ceed ein recht solides Zeugnis aus.
Fazit: Wer selbstbewusst ist und kein Statussymbol braucht, der kann mit dem soliden Euro-Koreaner glücklich werden. Seit Januar 2010 gibt Kia sieben Jahre Garantie, davor waren es fünf, die aber bei den meisten Modellen schon abgelaufen sein dürften. Ein Ceed mit der längeren Garantie empfiehlt sich auf jeden Fall, 2010er-Fünftürer unter 100.000 Kilometern gibt es ab etwa 7000 Euro, der Kombi ist rund 1000 Euro teurer. Da sich der Koreaner bei der HU grundsätzlich im soliden Mittelfeld zeigt, sind, je nach Pflegezustand, auch ältere Fahrzeuge zu empfehlen. Die Preise beginnen bei den großen Internetbörsen bei etwa 4900 Euro für Ceeds unter 100.000 Kilometern.
Quelle: ntv.de, kse/sp-x