Gebrauchte

Minivan für Anspruchslose Kia Venga - gebraucht auffällig unauffällig

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Der Kia Venga fährt in einem Segment, das sich seit boomenden SUV etwas schwertut.

Für Menschen mit größerem Raumbedarf und erhöhter Sitzposition könnte ein gebrauchter Kia Venga die Empfehlung sein. Beachten muss der Käufer bei dem Minivan fast gar nichts, er sollte sich nur nicht ausbremsen lassen.

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Hinter der Heckklappe verbergen sich bis zu 1486 Liter Stauraum.

Der Kia Venga ist optisch unspektakulär und erinnert an die ersten beiden Generationen der Mercedes A-Klasse. Ihre Tugenden wie beispielsweise Platz, hohe Sitzposition und Variabilität vereint der kleine Koreaner ebenfalls - und das zu einem günstigeren Preis. Seit 2010 ist der Venga mit der internen Bezeichnung Typ YN erhältlich und hat sich seinen Platz in dem dünn besiedelten Segment der Minivans erkämpft. Sorgen um den Zustand des Autos aus Vorbesitz muss man sich in der Regel nicht machen, denn die Mängelmeldungen des TÜV sind spartanisch.

Venga hat vor allem Platz

Was Besitzer des Kia Venga besonders schätzen, ist sein Platzangebot. Die Basis bildet die Bodengruppe, die auch für den Kia Soul und den Hyundai i20 genutzt wird. Allerdings wurde für den Minivan der Radstand auf 2,62 Meter verlängert. Mit 4,08 Metern bewegt sich der Venga immer noch auf Kleinwagen-Format, was die Suche nach Parkplätzen vereinfacht und ihn so zu einem angenehmen Begleiter fürs städtische Umfeld macht. Praktisch ist er auch beim Einkaufen. Der Kofferraum fasst mindestens 314 Liter, verschiebt man aber die Rückbank nach vorn, stehen 440 Liter zur Verfügung. Klappt man die Rücksitzlehnen noch um, entsteht eine ebene Ladefläche, und die Kapazität bei der Zuladung steigt auf 1486 Liter. Das sind für ein Fahrzeug dieser Größe ordentliche Werte. Die Ladekante ist zudem recht niedrig, so dass das Ein- und Ausladen schwerer Gegenstände den Rücken schont.

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Im Innenraum muss man sich im Kia Venga an harten Kunststoff und weiche Sitze gewöhnen.

Die Höhe von 1,60 Metern trägt zum guten Raumgefühl bei. Typisch Van sitzt der Fahrer leicht erhöht. Das verbessert nicht nur die Übersichtlichkeit, auch das Ein- und Aussteigen gelingt leichter. Das Cockpit des Fünftürers ist anders als sein Blechkleid schon fast ein wenig sportlich eingerichtet. Die Bedienung ist einfach und intuitiv. Allerdings darf man bei der Wertigkeit der hier verwendeten Materialien keine allzu großen Ansprüche stellen.

Limitierte Motorenwahl

Auch die Auswahl der Motoren ist limitiert. Lediglich vier Motoren stehen für den Minivan zur Verfügung. Zwei Benziner sowie zwei Diesel mit je 1,4- oder 1,6 Liter Hubraum. Die Ottomotoren leisten 90 PS und 125 PS und werden in Kombination mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe angeboten. Für den größeren Motor steht auch eine Vierstufen-Automatik zur Verfügung, die sich aber nicht mehr ganz zeitgemäß anfühlt. Bei den Selbstzündern mit 90 PS und 128 PS erfolgt die Kraftübertragung über ein Sechsgang-Schaltgetriebe. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist der Anteil der Diesel-Modelle allerdings sehr gering, da sich vorrangig Privatpersonen für den Venga interessierten.

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In der Silhouette erinnert der Kia Venga ein wenig an die alte Mercedes A-Klasse.

Die Benziner laufen in den niedrigen Drehzahlen leise, geizen allerdings mit Durchzugskraft. Auf der Autobahn kommt der Venga mit dem stärkeren Benziner zwar gut in Fahrt, ihm merkt man aber die Mühe an, die die hohe Stirnfläche beim Vortrieb verursacht. Ebenfalls wenig Freude bereiten das hart abgestimmte Fahrtwerk und die gefühllose Lenkung. Um sich etwas Komfort zu sichern, sollte man unbedingt auf die Ausstattungslinien beim Kauf eines gebrauchten Vengas achten. Vier Ausstattungslinien sind im Angebot. Basismodell ist die nur für die 90 PS leistenden Motoren vorhandene Stufe Attract. Darüber befinden sich die Versionen Vision, Spirit und die Topausstattung Mind.

Immer an Bord des Minivans sind sechs Airbags, ESC, ein Bremsassistent, aktive Kopfstützen für die vorderen Sitzplätze, Berganfahrhilfe, elektrische Fensterheber vorn und eine Zentralverriegelung. Wer sich für eine der höheren Ausstattungsstufen entscheidet, erhält zudem noch CD-Radio mit USB-Anschluss, Klimaanlage oder –automatik, Bordcomputer Regensensor oder eine Rückfahrkamera. Im Euro-NCAP-Crashtest erhielt der Kia Venga 2010 die höchste Punktzahl von fünf Sternen.

Auch sonst gibt es beim Kia Venga in punkto Mängel wenig zu meckern. Die Zahl der Fahrzeuge ohne Beanstandungen liegt über dem Durchschnitt. Negativ fällt der Minivan allerdings durch seine Bremsscheiben auf. Diese werden viel häufiger wegen Verschleiß beanstandet, als bei anderen Fahrzeugen.

Fazit: Wer einen unauffälligen und praktischen Fünftürer sucht, wird mit dem Kia Venga glücklich. Besonders macht ihn die Herstellergarantie von sieben Jahren, die beim Kauf auf den neuen Besitzer übertragen wird. Zur Markteinführung im Januar 2010 kostete der Minivan ab 14.000 Euro. Für ein gut erhaltenes Modell aus Vorbesitz sollte man etwas mehr als die Hälfte des Neupreises einplanen.

Quelle: ntv.de, hpr/sp-x

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