Der Tag Aufregung um französische Ministerin auf "Playboy"-Cover
03.04.2023, 09:15 UhrIn Frankreich gibt es ja gerade eigentlich schon genug Aufregung mit den Massenprotesten gegen Emmanuel Macrons Rentenreform. Zu der echten gesellt sich nun aus meiner Sicht noch etwas künstliche Aufregung: über das aktuelle "Playboy"-Cover. Denn dort ist nicht irgendein Model zu sehen, sondern eine französische Ministerin. Marlène Schiappa ist beigeordnete Ministerin für Staatsbürgerschaft, zuvor war sie als Staatssekretärin für Gleichheit zwischen Frauen und Männern zuständig. Letzteres scheint ihr auch weiterhin ein wichtiges Anliegen zu sein: Sie gab der französischen Ausgabe des Magazins ein ausführliches Interview, in dem es um Frauen und LGBTQ-Rechte geht - das interessiert aber in politischen Kreisen Frankreichs gerade nur wenig. Schiappas Erscheinen auf dem Cover - auch wenn sie weder hüllenlos noch in lasziver Pose zu sehen ist, sondern in einem weißen Kleid - stößt bei politischen Gegnern, aber auch im eigenen Lager auf Kritik. "Die Verteidigung der Rechte von Frauen, über ihren Körper zu verfügen, ist überall und jederzeit. In Frankreich sind Frauen frei", schreibt die Politikerin noch am Wochenende selbstbewusst bei Twitter zu einem Foto des Covers. Doch der französischen Premierministerin Elisabeth Borne soll der Auftritt im "Playboy" wohl etwas übel aufstoßen, wie der CNN-Partnersender BFMTV berichtet. Demnach soll sie das Foto als "nicht angemessen, gerade in diesen Zeiten" bezeichnet haben. Grünen-Politikerin Sandrine Rousseau spricht gegenüber dem Sender von einem Ablenkungsmanöver: "Wir sind mitten in einer sozialen Krise, es gibt Probleme beim Regieren, da sind Leute zwischen Leben und Tod und ich habe den Eindruck, ich bin hier hinter dem Rauch einer Nebelkerze".
Quelle: ntv.de